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Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Titel: Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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oder weiß ist und in der sämtliche Schattierungen von Grau schleunigst weggewischt werden.
    Es ist schon sehr lange her, dass ich in dieser Welt gelebt habe, und nach allem, was ich inzwischen gesehen habe, ist es ausgeschlossen, dass ich je wieder dort einziehen werde.
    Sie sieht mich unverwandt an, mit strenger Miene und verkniffenem Mund und will sich gerade wiederholen, als ich sage: »Damen nimmt mich heute mit. Er müsste bald da sein.«
    Ihr ganzer Körper verkrampft sich, als sie nur seinen
Namen hört. Sie macht ihn für meinen Sündenfall verantwortlich, obwohl er an dem Tag nicht einmal in der Nähe des Ladens war.
    Sie nickt und lässt den Blick langsam über mich streifen, wobei sie jede Einzelheit registriert. Beginnend an meinem Kopf, arbeitet sie sich bis zu den Zehen hinab, ehe sie erneut oben anfängt. Auf der Suche nach schlechten Vorzeichen, Warnleuchten, Alarmsignalen, eben irgendetwas, das neuen Ärger prophezeit. Die Art von verräterischen Symptomen, vor denen sie ihre Bücher über Kindererziehung gewarnt haben. Doch sie bekommt wenig mehr zu sehen als das Bild eines leicht gebräunten, blonden und blauäugigen Mädchens in einem weißen Sommerkleid und ohne Schuhe.
    »Ich hoffe, wir kriegen dieses Jahr nicht noch mehr Ärger. « Sie hebt den Becher an die Lippen und späht mich über dessen Rand hinweg an.
    »Und welche Art von Ärger meinst du damit?«, frage ich und hasse es, dass meine Stimme so leicht eine sarkastische Färbung annimmt, aber ich habe es langsam ein bisschen satt, dass sie mich ständig in die Defensive drängt.
    »Ich denke, das weißt du.« Ihre Worte klingen abgehackt, und ihre Stirn ist gefurcht, während ich tief Luft hole und mir verkneife, so mit den Augen zu rollen, dass sie es sehen kann.
    Ich bin hin und her gerissen zwischen tiefem Gram darüber, dass es so weit gekommen ist – die lange Liste täglicher Schuldzuweisungen, die nie wieder gelöscht werden kann –, und Wut darüber, dass sie sich weigert, mich beim Wort zu nehmen – das, was ich sage, als die Wahrheit zu akzeptieren und einzusehen, dass das die Person ist, die ich wirklich, ehrlich bin, mit allen Vor- und Nachteilen.
    Doch ich zucke nur die Achseln, bevor ich ihr antworte.
»Tja, dann wird es dich ja freuen zu hören, dass ich nicht mehr trinke. Ich habe kurz nach der Suspendierung damit aufgehört. In erster Linie weil es mir nicht besonders gutgetan hat, und auch wenn du das jetzt wahrscheinlich nicht hören willst, ja vielleicht nicht einmal glaubst, es hat meine Begabungen in übelster Art und Weise beeinträchtigt.«
    Sie wird wütend. Als sie mich das Wort Begabungen aussprechen hört, stellt sie förmlich die Stacheln auf. Nachdem sie mich bereits als erbärmliche, geltungssüchtige Betrügerin abgestempelt hat, die unmissverständlich um Hilfe ruft, ist ihr meine Verwendung dieses Worts zutiefst verhasst. Es ist ihr unerträglich, dass ich mich weigere, klein beizugeben, dass ich mich weigere, mich ihr zu unterwerfen.
    »Außerdem«, sage ich und tippe mit meiner Flasche gegen die Arbeitsfläche, während ich sie aus schmalen Augen ansehe, »hast du wahrscheinlich ohnehin schon Mr. Muñoz überredet, mich auszuspionieren und dir jeden Abend einen vollständigen Bericht zu liefern.« Ich bereue meine Worte, sowie ich sie ausgesprochen habe, denn selbst wenn das auf Sabine zutreffen sollte, ist es Mr. Muñoz gegenüber echt nicht fair. Er ist immer nett und hilfsbereit mir gegenüber gewesen und hat mir kein einziges Mal ein schlechtes Gewissen deswegen gemacht, wie ich bin. Wenn überhaupt, dann ist er eher neugierig, fasziniert und erstaunlich gut informiert. Ein Jammer, dass er seine Freundin nicht auch davon überzeugen kann.
    Aber trotzdem, wenn es ihr dermaßen widerstrebt, mich so zu akzeptieren, wie ich bin, warum soll ich dann so schnell akzeptieren, dass sie in meinen alten Geschichtslehrer verliebt ist?
    Abgesehen davon, dass es mir gut anstünde.
    Und zwar nicht nur, weil ein zweifaches Unrecht so gut
wie nie ein Recht ergibt, sondern weil ich im Endeffekt, ganz egal, was sie denkt, und ganz egal, was ich sage, in Wirklichkeit nur will, dass sie glücklich ist.
    Tja, das und dass sie über all das hinwegkommt, damit wir wieder so leben können wie zuvor.
    »Hör mal«, sage ich, bevor sie reagieren kann, da ich unbedingt verhindern muss, dass die Situation noch schlimmer wird, als sie schon ist. Ehe das Ganze zu einer Brüllorgie ausartet, wie wir sie schon oft hatten, seit

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