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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Leistungstabellen auf eine Seite. Er bedachte Catriona mit einem wütenden Blick. »Das tun sie sowieso. Paula weiß, dass sie aus der Suspension geholt worden ist, und wird nicht eher ruhen, bis Cat wieder da ist, wo sie hingehört. Es ist vorbei. Geht das nicht in deinen Kopf? Und jetzt werde ich mich, wenn's recht ist, um den Hyperantrieb kümmern. Sobald ich gecheckt hab, dass er fehlerfrei funktioniert, hauen wir hier ab.«
    »Ich möchte nur, dass du in Sicherheit bist, das weißt du.« Catriona nahm ein langstieliges Cocktailglas mit irgendeiner zähen, roten Flüssigkeit von der Bar und trank es aus. Sie schwenkte das Glas und ließ die Eiswürfel am Glasboden kreisen. »Und ich weiß, dass du einen Schlussstrich unter die Sache mit Cat brauchst. Wenn du jetzt wegläufst, wirst du nie erfahren, was passiert ist. Damit könntest du nicht leben. Den Rest deines Lebens würdest du sie überall sehen, bei jedem kleinen komischen Geräusch in der Luft in Panik geraten.«
    »So ein Weichei bin ich nun auch wieder nicht.«
    »Wenn du keine Angst hast, ruf Oscar an.«
    »Das ist Maschinenlogik.«
    Sie zog einen Schmollmund, ihre Lipgloss-Scales verdunkelten sich zu purpurrot. »Für jemanden, der sich um niemanden schert, bist du manchmal ein ganz schönes Arschloch.«
    »Halt verdammt noch mal das Maul. Ich mein's ernst.« Er regelte die Intensität seiner Exosicht hoch. Auf einer Straße in Colwyn City wurde die Familie eines Living-Dream-Anhängers von einem mit Elektrowerkzeugen und dicken Knüppeln bewaffneten Pöbelhaufen verfolgt. Ihre altmodischen, aus einfachem Stoff gefertigten Kleider hatten sie verraten. Zwei Erwachsene zerrten drei entsetzlich weinende Kinder hinter sich her, das älteste von ihnen war höchstens elf. Es war eine Wohnstraße, Häuser und Apartmentblöcke drängten sich dicht an dicht. Der Vater entdeckte das Haus von jemandem, den er offenbar kannte, und stürmte zur Eingangstür hoch, hämmerte dagegen, brüllte wie wild. Der Meute wurde langsamer, kreiste die Flüchtenden lautlos ein; ein wirkungsvolles Manöver, bei dem irgendein urzeitliches Jägerwissen ihre Bewegungen lenkte. Dann rückten sie näher. Heftiger und heftiger schlug der Vater mit seinen Fäusten gegen die Tür, während die schluchzende Mutter die Angreifer anflehte, wenigstens ihre Kinder gehen zu lassen. Als ob sie ahnte, wie vergeblich diese Bitte war, schlang sie ihre Arme um die Kleinen und presste sie fest an sich. Die Kinder begannen zu kreischen. Der Nachrichtenreporter war gut, hielt sein magisches Auge perfekt auf die behelfsmäßigen Knüppel gerichtet, als die Schlinge sich zuzog.
    Troblum wandte tatsächlich den Kopf ab, als sein U-Shadow die Nachrichtensendung abstellte. Es war eine Spur zu plastisch.
    »Wärst du gern ein Mensch?«, fragte Troblum. »Dachtest du, ich würde dir einen Klonkörper züchten und deine Persönlichkeit in ihn übertragen?«
    »Entschuldigung?«
    »Ist es das, was du dir erhoffst?«
    »Nein«, sagte Catriona. Sie klang völlig geschockt.
    »Gut. Denn das werde ich nicht tun. Niemals. Das Universum braucht nicht noch mehr Menschen. Wir haben dem Universum nichts zu bieten. Wir müssen unsere Urform hinter uns lassen. Sie bringt nichts anderes hervor als Elend und Leid. Die Externen Welten sind voll von Tieren. Sie lassen sich unmöglich als wirkliche Menschen klassifizieren: Sie denken nicht, sie verhalten sich bloß. Tiere, das ist alles, was sie sind. Tiere!«
    »Und wie definierst du dann wirkliche Menschen? Als Leute wie dich?«
    »Ein wirklicher Mensch würde sich Unabhängigkeit wünschen. Wärst du real, würdest du einen Körper haben wollen. Hast du mit Trisha und Isabella und Howard darüber geredet?«
    »Troblum?« Jetzt klang sie besorgt. »Nicht.«
    »War Howard auch mit von der Partie? Wolltet ihr mich unter Druck setzen, damit ich's mache?«
    »Nein.«
    »Hast du Cat etwas über mich erzählt?«, brüllte er.
    »Hör auf damit!«
    »Ich brauch' dich nicht.«
    »Aber ich brauche dich. Ich liebe dich.«
    »Sei nicht albern.«
    Sie stieg von dem Hocker und kniete sich zu seinen Füßen. »Ich existiere allein wegen dir. Wie könnte ich dich nicht dafür lieben? Ich würde dich nicht verraten. Ich kann es nicht. Und das weißt du.«
    Troblum wich zurück. Seine Hand schwebte über ihrem vollen, straff zusammengebundenen Haar.
    »Bitte ...« Tränen standen in ihren Augen, als sie zu ihm aufsah. »Bitte, Troblum. Tu dir das nicht an.«
    Er seufzte, senkte seine Hand

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