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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Gestalt erhob sich vor der Kulisse des grün erleuchteten Rezeptionsgebäudes des Motels, die eine Hand noch in der Luft und einen Ausdruck leichten Bedauerns auf dem Gesicht.
    Araminta konzentrierte sich auf den Weg aus Miledeep Water heraus. Sie fuhr auf den Spuren ihres Fußmarsches in die Stadt hinein vor nicht ganz einem Tag. Der Scheinwerfer des Bikes schuf auf der Straße einen breiten Fächer aus rosastichigem Licht. Das war okay, nur außerhalb seines Kegels konnte sie nicht viel erkennen, und die Abstände der Straßenlaternen wurden größer, je weiter sie die Kraterinnenwand erklomm. Rasch aktivierte sie sämtliche biononischen Opto-Enrichments, über die sie verfügte, und warf zur Unterstützung Analyse- und Bildauflösungsprogramme an. Danach war die Sicht schon wesentlich besser, und sie war nicht mehr völlig auf den Scheinwerfer angewiesen.
    Nachdem das letzte Haus hinter ihr lag und sie nicht heruntergefallen, irgendwo gegen gekracht und auch nicht aufgrund eines technischen Problems liegengeblieben war, ließ sie den Antriebsregler kommen und wurde schneller. Die Achsmotoren liefen relativ ruhig, und die Fahrwerksfederung hielt sie weitaus stabiler als erwartet. Das Problem war der Wind, der ihr in die Augen biss und an ihrer Vliesjacke zerrte. Sie hätte besser irgendeine Art von Brille aufgesetzt. In ihrem Rucksack befand sich eine große Sonnenbrille, doch sie wollte keine Zeit verlieren und zog die Unannehmlichkeit einem Stopp vor. Die Shotgun-Warnung der unbekannten Frau hatte sie mehr als beunruhigt.
    Fünf Minuten nachdem sie vom Motel aufgebrochen war erreichte sie den Kraterkamm. Am Wegrand stand die letzte Straßenlaterne, nicht weit von der Stelle, wo sie ihre Flaschentraggurte deponiert hatte. Sie war beinahe versucht, sie sich wieder zu holen, aber Gefühlsduselei konnte sie sich derzeit nicht leisten. Entschlossen zog Araminta den Powerhebel und düste auf dem Gefälle hinunter in die Wüste.
    Sobald sie aus dem Lichtfeld der Straßenlaterne heraus war, schaltete sie den Motorradscheinwerfer aus. Ihre optischen Auflösungsroutinen erzeugten ein annehmbares Bild von der langen, schnurgeraden Straße. Und so war sie recht zuversichtlich, mit unvermindertem Tempo weiterfahren zu können. Schließlich war außer ihr niemand sonst hier draußen unterwegs. Sie konnte bis zum Horizont sehen, wo Lichtverstärker ihr die Sterne zeigten, die hell hinter einem wabernden Vorhang erhitzter Wüstenluft brannten.
    Sie brauchte sechs Minuten bis zum Fuß des Kraters. Als sie den Wüstenboden erreichte, verriet ihr das winzige Anzeigefeld des Bikes, dass sie annähernd hundert Stundenkilometer drauf hatte. Obwohl es sich mehr wie fünfhundert anfühlte. Der Wind blies ihr ohne Unterlass ins Gesicht, und ihre Kleider flatterten und schlugen, als ob sie ihr jemand vom Körper zu reißen versuchte. Sie fletschte im Fahrtwind die Zähne und begann tatsächlich, an der Erfahrung Gefallen zu finden.
    Kamen wohl Ranto und seine Freunde abends hier heraus und veranstalteten auf der verlassenen Straße Rennen? Eins wusste sie jedenfalls genau: Hätten sie und ihre Freunde damals auf der Farm solche Maschinen besessen, hätte sie weit mehr Spaß gehabt.
    Und ich könnte ihn immer noch haben. In der Leere.
    Sie verzog das Gesicht. Nein, kann ich nicht. Hör auf, so etwas zu denken, das ist reine Schwäche. Und überhaupt, die Leere erlaubt sowieso keine Technologie.
    Obwohl sie dieses Motorrad nicht wirklich unter den Begriff Technologie gefasst hätte. Die Batterie unter dem Sattel brummte tatsächlich, während die Achsmotoren Energie zogen. Irgendwas am linken Hinterrad klapperte beim Fahren (was bei reibungsfreien Lagern eigentlich hätte unmöglich sein sollen). Und die Reifen machten, während sie über die grobe Betondecke rollten, ein leise grollendes Geräusch. Ob das Teil auf Silfenpfaden überhaupt funktioniert?
    Es gab keinerlei Landmarken in der Wüste, nichts Auffälliges abseits der Straße. Sie war sich nicht sicher, wo der Nebenweg abging. Nicht, dass er die Bezeichnung Weg wirklich verdient hätte, im Grunde genommen bestand er nur aus ein paar Reifenspuren auf dem verhärteten Boden. Selbst mit dem Scheinwerfer würden sie in der Nacht nicht zu erkennen sein. Also streckte sie stattdessen ihren Geist danach aus, voller Angst, dass Living Dream, wenn sie so ihre Gedanken aufspannte, sie abermals fand. Aber der Unterschied zwischen dem Gaiafield und der Silfengemeinschaft war für sie so

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