Evolution, Zivilisation und Verschwendung
Verallgemeinerungen und Straffungen des Prinzips der natürlichen Auslese (zum Beispiel als „differenzielle Reproduktion in Abhängigkeit unterschiedlicher Tauglichkeiten“) und anderen Fassungen der Darwinschen Evolutionstheorie wurde aus dem Abschnitt
Vererbungssysteme und Replikatoren
auf Seite → herausgelöst und in den eigenständigen Abschnitt
Alternative Fassungen der Darwinschen Theorie
auf Seite → überführt.
Der neue Abschnitt
Wozu gibt es Sexualität?
auf Seite → beschäftigt sich ganz gezielt mit der
queen of problems in evolutionary biology
(Bell 1982), nämlich der Frage nach dem evolutionären Vorteil der Sexualität und insbesondere der getrenntgeschlechtlichen Fortpflanzung. Dabei werden viele Ergebnisse, die bereits verstreut an verschiedenen anderen Stellen des Buches erzielt wurden, noch einmal unter diesem Gesichtspunkt zusammengefasst.
Im neuen Abschnitt
Was ist Leben?
auf Seite → wird eine eigenständige, sich maßgeblich auf die Systemische Evolutionstheorie stützende Erklärung für lebende Systeme gegeben. Daneben werden weitere Resultate zur genannten Fragestellung, die bereits an verschiedenen anderen Stellen des Buches erzielt wurden, hier noch einmal zusammengefasst.
Im neuen Abschnitt
Wachstum
auf Seite → wird gezeigt, dass selbsterhaltende Systeme generell zu Wachstum tendieren, und dass sich biologische Populationen normalerweise stark vermehren werden. Entsprechend gehört die Überproduktion von Nachkommen zu den Grundprämissen der Darwinschen Evolutionstheorie (Küppers 1990: 28; Lenzen 2003: 49; Mayr 2005: 148).
Der Abschnitt
Emergenz
auf Seite → des Kapitels
Systeme
erläutert den systemtheoretischen Begriff der Emergenz. Darauf aufbauend werden die Selbsterhaltungs- und Reproduktionsinteressen von Lebewesen als emergente Eigenschaften lebender Systeme erklärt.
Der Abschnitt
Leben als dissipative Struktur
auf Seite → des Kapitels
Leben
geht der Frage nach, ob das Leben als ein selbstorganisatorischerProzess in offenen Systemen fern des thermodynamischen Gleichgewichtszustands verstanden werden kann. Es kommt zu dem Ergebnis, dass die Frage vermutlich mit ‚Nein’ zu beantworten ist.
Das Kapitel
Zivilisation
wurde um den Abschnitt
Evolutionismus und Neoevolutionismus
auf Seite → ergänzt, in dem weitere – zum Teil auch nichtsoziologische – Theorien zur sozialen und kulturellen Evolution erläutert und gegenübergestellt werden.
In zahlreichen Abschnitten wurden textliche Ergänzungen und Straffungen vorgenommen.
Der Untertitel des Buches wurde von „
Über den Ursprung von Autos, Banken und Mobiltelefonen
“ in „
Über den Ursprung von Allem
“ abgeändert, da der bisherige Wortlaut zu technisch war, zumal die Systemische Evolutionstheorie auch die biologische Evolution erklären kann. Mit dem neuen Untertitel soll nun aber keineswegs suggeriert werden, im Buch würde eine
Weltformel
(Laughlin 2007) beziehungsweise
Theorie von Allem
oder
Theory of Everything
(TOE) vorgestellt, schließlich beschäftigt sich das Buch ausschließlich mit Entwicklungsprozessen seit dem Beginn des Lebens auf der Erde. Die Frage, wie das erste Leben entstanden ist, ist beispielsweise schon nicht mehr Gegenstand der Erörterungen.
Allerdings haben sich Wissenschaftler schon immer darüber gewundert, wieso man mit der Darwinschen Evolutionstheorie zwar angeblich die Entwicklung der gesamten Natur erklären kann,
alle
anderen evolutiven Prozesse – insbesondere solche mit menschlicher Beteiligung – dagegen nicht. Die Systemische Evolutionstheorie schließt die Lücke. Eine Verallgemeinerung des Darwinschen Buchtitels von „
Über den Ursprung der Arten
“ in „
Über den Ursprung von Allem
“ drängte sich deshalb geradezu auf.
1 Leben
1.1 Leben und Energie
Grundlage jeglichen Lebens auf der Erde ist die auf die Erdoberfläche eintreffende Sonnenenergie, denn Lebewesen benötigen vor allem Energie.
Damit sich das Leben auf der Erde evolutiv entwickeln konnte, musste die Zufuhr an Sonnenenergie über einen sehr langen Zeitraum ausreichend konstant erfolgen, denn selbst kurzfristige größere Energieschwankungen (zum Beispiel nach sehr schweren Vulkanausbrüchen oder Meteoriteneinschlägen) hatten jedes Mal ein Massenaussterben von biologischen Arten zur Folge.
Interessanterweise scheint selbst die Dreidimensionalität unseres Universums eine notwendige Voraussetzung für die Entstehung von Leben zu sein (Atkins 1984: 105ff.):
Planeten sind eine notwendige, aber
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