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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Schatten unter Schatten, ein bisschen Blattwerk, das sich unnatürlich im Wind bewegte. Das Knurren des Hundes war so tief und leise, dass es aus einer anderen Welt zu kommen schien. »Los jetzt«, befahl Prescott und machte sich im Laufschritt auf den Rückweg. »Wir müssen weg hier«, schrie er über die Schulter zurück. »Sofort!« Er blieb nicht stehen, um zu sehen, ob Billy Dean ihm folgte, rannte einfach los, so schnell er konnte, immer weiter den Pfad hinauf. Der Hund schoss, den Schwanz zwischen die Hinterbeine geklemmt, an ihm vorbei.
    Verdammt noch mal, Billy Dean sollte lieber mitkommen. Kein Rehbock und kein verdammter Ring waren es wert, sich auf das unfassbar Böse einzulassen, das Prescotts Instinkt in diesem verlassenen Teil des Waldes gespürt hatte. Der Weg war steil, seine Schritte unsicher, und während er so heftig nach Luft rang, dass seine Brillengläser beschlugen, drohten seine Lungen zu bersten. Schweiß rann ihm übers Gesicht, in die Augen, unter den Kragen.
Gott, bitte lass mich heil hier rauskommen, und gib mir nicht die Schuld an Billy Deans dämlichen Aktionen. Er ist ein Blödmann, Gott, bitte …
Als er an einer Weggabelung vorüberstolperte und im Zickzack steil aufwärts hastete, brannten seine Lungen wie Feuer, sein Herz hämmerte wie wild. Das war doch der richtige Weg, oder nicht? War er an dieser gespaltenen Eiche vorbeigekommen?
    Etwas bewegte sich … schob sich durch das Dämmerlicht, das durch die Baumkronen sickerte. Himmel! Was es auch war, es kroch durchs Unterholz. Ein Mensch? Eine dunkle Gestalt. Ein Mann? Oder die Verkörperung des Teufels selbst? Prescotts Herz schien stehen zu bleiben. Er wirbelte zu hastig herum und verdrehte sich das Fußgelenk. Schmerz schoss in seinem Bein hoch.
    Ach, Scheiße! Prescott stieß einen Schrei aus, biss sich dann auf die Zunge. Der Satan durfte ihn nicht finden. Lauf! Jetzt!
    Er musste sich verstecken. Er rannte wieder los. Aufwärts. Hügelab. Wohin immer der Weg führte. Währenddessen wurde der Schmerz in seinem Bein immer schlimmer. Nicht daran denken. Nicht an Billy Dean denken. Nur weg hier. Schnell!
    Der Wald, Dornenranken, struppige Bäume, Unterholz, alles verschwamm vor seinen Augen und flog an ihm vorüber. Ein Stück weiter vorn auf dem Weg stieß der Hund ein verängstigtes, qualvolles Jaulen aus. Es hallte in der Schlucht wider.
    Und dann herrschte Stille. Tödliche Stille.
    O Gott! Prescott hatte Angst wie noch nie in seinem Leben. Er bremste ab, sein Knöchel schmerzte unerträglich. Er spähte angestrengt durch die beschlagenen, verschmierten Brillengläser. Wo war der Hund? Wo zum Teufel war der verdammte Hund? Und die dunkle Gestalt? Heilige Scheiße, wohin war dieser Satan verschwunden? Vielleicht hatte er sich alles nur eingebildet. Ja, so musste es sein. Eine Sinnestäuschung, hervorgerufen durch das Zwielicht im Wald. Und wo war sie gewesen – diese schwarze Gestalt? Weiter oben auf der Hügelkuppe, oder hatte er aufgrund des Zickzackwegs und der vielen Gabelungen völlig die Orientierung verloren? Er konnte nicht mehr klar denken, konnte kaum atmen.
O Gott, o Gott, o Gott! Er musste weiter!
    Der Knöchel pochte in seinem Stiefel. Prescott war am ganzen Körper schweißnass. Er war halb blind. Die Hügelkuppe schien Hunderte von Metern über ihm zu schweben, die an den Weg grenzende Schlucht wirkte wie ein tiefer, schwarzer Abgrund. Wie sollte er jemals hier rauskommen? Warum hatte er nicht versucht, dieser verdammten Holzfällerstraße zu folgen? Wenn doch bloß Billy Dean endlich auftauchen und ihm helfen würde …
Knack
.
    Ganz in der Nähe brach ein Zweig. Prescott stand da wie angewurzelt. Das Blut rauschte ihm in den Ohren.
Gott steh mir bei!
Blanke Panik befiel ihn.
    Hatte er hinter sich was gehört? Schritte auf dem Laubteppich?
    Prescott fuhr herum. Wieder zu hastig.
    Ein wahnsinniger Schmerz jagte durch seinen Knöchel, der unter ihm nachgab.
    Der Kies auf dem Weg bot seinen Füßen keinen Halt, und er rutschte auf den Rand der Schlucht zu. Wild fuchtelte er mit den Armen, doch es war zu spät. Er verlor jeglichen Halt unter den Füßen. Schreiend warf er die Arme hoch und erhaschte aus den Augenwinkeln gerade noch einen flüchtigen Blick auf den dunklen, großen Mann unter den Bäumen. Dann taumelte er rückwärts und stürzte kopfüber in die Schlucht.

2. Kapitel
    K omm schon, Nikki, gib’s auf. Gehen wir einen trinken.« Trina Boudine stoppte ihren Schreibtischstuhl am Rand von Nikki

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