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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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irgendwas besaß. Der Hund stieß ein leises Knurren aus. Senkte den Kopf. Prescott sah, wie sich das rötliche Nackenfell sträubte.
    »Von Stehlen kann gar keine Rede sein. Ich habe ihn gefunden, das ist alles.« Billy ließ den Ring in seine Hosentasche gleiten, und bevor Prescott irgendetwas dazu sagen konnte, entfuhr ihm ein Jubelschrei. »Nun sieh dir das an. Und jetzt behaupte noch einer, heute wäre nicht mein Glückstag. Da ist der Bock! Scheiße aber auch! Sieh ihn dir an. Es ist ein verdammter Vierender!«
    Wahrhaftig, der Bock war ein kleines Stück weiter hinter zwei knorrigen Eichen zusammengebrochen und hatte seinen letzten Atemzug getan. Billy Dean war hinübergelaufen und hatte ihn angestoßen, um sicher zu gehen, dass er wirklich tot war. Zufrieden zückte er bereits sein Jagdmesser, doch Prescott eilte ihm nicht zu Hilfe. Eine Gänsehaut überkam ihn, kalt wie Teufelspisse. Sie lief ihm vom Hinterkopf aus über den Rücken bis hinunter ans Steißbein, und sie hatte nichts mit dem Wind zu tun, der heulend durch die Talsenke peitschte. Nein, da steckte mehr dahinter.
    Hin beschlich so ein Gefühl, und es warnte ihn vor einer Gefahr.
    Dem ollen Red, dem Hund, ging’s genauso. Prescott warf einen Blick über die Schulter und kniff hinter den verschmierten Brillengläsern die Augen zusammen. Wurden sie beobachtet?
    Spähte ein Dämon durch das Gebüsch bei der verlassenen alten Holzfällerstraße? Warum hielt der verflixte Hund Wache und starrte in den Wald, dorthin, wo er am dunkelsten war? Prescotts Gaumen wurde trocken. Plötzlich spürte er den Drang zu pinkeln. Dringend. »Ich finde, wir sollten abhauen.«
    »Warum?« Billy Dean hatte sich bereits auf ein Knie niedergelassen und schlitzte dem Rehbock den Bauch auf, vom Brustbein bis zu den Geschlechtsteilen. Wieder knurrte der Hund. Tief und leise. Eine Warnung.
    »Ich muss den Bock noch ausnehmen«, sagte Billy, »und ich finde, dann sollten wir das Grab ausheben.«
    »Was? Kommt nicht infrage!«
    »Hey, vielleicht ist da noch mehr zu holen als nur der Ring.«
    »Vielleicht sollten wir die Polizei verständigen.«
    »Wieso?«
    »Weil hier irgendwas absolut nicht stimmt«, flüsterte Prescott und tastete mit nervösen Blicken die andere Seite der Lichtung ab, wo das Gestrüpp dicht und finster war. Der Hund fletschte die Zähne und begann, im Kreis zu laufen, ohne jemals den Blick von den dunklen Schatten unter den Bäumen zu lösen. »Hier ist irgendwas, dem wir besser nicht in die Quere kommen sollten.«
    »Du vielleicht nicht. Ich gehe erst, wenn ich mit diesem Mistvieh hier fertig bin, das Grab ausgehoben habe und weiß, was los ist. Vielleicht ist da noch mehr Schmuck drin – eine Art Schatz womöglich.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Wer weiß?« Billy Dean verlagerte sein Gewicht auf die abgetragenen Absätze seiner Stiefel und blinzelte mit einem Auge zum Himmel hinauf, als käme von dort eine Art Erleuchtung.
    Düstere Wolken zogen vorbei. Ein böses Omen, eindeutig. Billy schien anderer Meinung zu sein. »Schätze, hiermit will Gott mich dafür entschädigen, dass er mich so oft in der Scheiße stecken gelassen hat.« Billy wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Er hatte die Decke des Vierenders bereits aufgeschlitzt, gerade so weit, dass keine Innereien verletzt wurden. In einem schillernden Haufen ergossen sich die Eingeweide auf den Boden. »Ich weiß, ich weiß. Ich sollte nicht so über Gott reden, aber er hat wirklich noch nicht viel für mich getan. Bis heute. Schätze, er will das endlich wieder gutmachen.« Mit vorgeneigten Schultern schnitt Billy die Eingeweide des Bocks los und band sie ab. »Das glaube ich nicht«, widersprach Prescott, und die Angst prickelte unter seiner Haut. Währenddessen arbeitete Billy starrsinnig weiter. »Komm jetzt, Billy Dean. Wir müssen weg hier. Auf der Stelle.«
    »Ich denk nicht dran, meine Beute hier liegen zu lassen. Und ich will das verdammte Grab ausheben. Was ist denn in dich gefahren?« Billy richtete sich auf und drehte sich um, das Jagdmesser noch immer in der linken Hand. Von der Klinge tropfte Blut und lief über seine Finger. Als er seinen Cousin wütend ansah, wirkte seine Gesichtshaut pickliger denn je. »Du hast wohl Schiss, wie? O Mann.« Seine Stimme troff vor Verachtung. Billys Blick wanderte zum dunklen Waldrand. »Was ist denn? Was hast du da gesehen?«
    »Nichts. Ich hab nichts gesehen, aber das heißt noch lange nicht, dass da nichts ist.« Prescott bemerkte eine Bewegung,

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