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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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gütiger war sein Unterbewusstsein, das ihn von Laura träumen ließ. Seine Hände lagen auf ihr. Er war in ihr. Sie umklammerte seinen Hintern, bäumte sich unter ihm auf, stöhnte seinen Namen. Kurz vor dem Kommen wachte er auf, ihren Namen auf seinen Lippen, schweißgebadet und mit schmerzhaft pulsierendem Glied.
    Er stand auf, duschte und schaltete den Fernseher ein, um die Abendnachrichten zu sehen. Genau wie er befürchtet hatte, erklärte ein eitel aussehender Nachrichtensprecher mit Betonfrisur, dass die Polizei nach Griff Burkett fahnde, um ihn in Zusammenhang mit dem »brutalen, blutrünstigen Mord an Foster Speakman« zu vernehmen.
    Eigentlich war das keine große Überraschung, trotzdem saß Griff benommen und wie gelähmt da, als unerwartet Stanley Rodarte auf dem Bildschirm erschien. Er stand vor den gleißenden Scheinwerfern, die seine Hässlichkeit noch hervorhoben. »Vorerst suchen wir Mr Burkett nur als Zeugen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wissen wir lediglich, dass er gestern Abend in der Villa der Speakmans war.«
    Die anwesenden Reporter gerieten auf diese Feststellung hin in einen Blutrausch und begannen ihn mit Fragen zu bombardieren. Mit aufgeblasener Brust verwehrte Rodarte jede weitere Antwort und beschränkte sich auf die Auskunft, »Burketts Verwicklung in den Fall muss noch genauer untersucht werden. Mehr habe ich im Moment nicht zu sagen.« Damit drehte er ihnen den Rücken zu und stolzierte durch das Eisentor auf das Grundstück der Speakmans.
    Rodarte war dort. In den efeuüberwucherten Mauern. Mit Laura. Sie würde Griff jetzt verabscheuen. Rodarte würde ihre Abscheu noch bestärken und benützen, um Laura auf seine Seite zu ziehen. Bei dem Gedanken, dass sie und Rodarte dieselbe Luft atmeten, zog sich sein leerer Magen zu einer festen Faust zusammen.
    Endlich wurde es dunkel. Obwohl es immer noch gut dreißig Grad hatte, tat es gut, im Freien zu sein und dem Mief des Motelzimmers zu entkommen. Aber Griff brauchte fast zwei Stunden, um zu Fuß zu Hunnicutt Motors zu gelangen, und bis dahin forderte die Hitze ihren Tribut. Weil er es nicht wagte, irgendwo anzuhalten und eine Flasche Wasser zu kaufen, erreichte er den Parkplatz schweißverklebt und ausgetrocknet.
    Aber der Weg hatte sich gelohnt. Der Wagen stand wie versprochen bereit.
    Es war ein unauffälliger, graubraun lackierter Wagen. Der Modellname auf dem Kofferraum sagte ihm nichts, er kannte nicht einmal die Marke des Wagens. Ein Pontiac? Oder ein Ford? Die Polsterung strömte den fahlen Geruch von kaltem Tabakrauch aus, sobald er die Tür aufzog. Die Alarmanlage blieb still.
    Die Schlüssel lagen unter der Bodenmatte, der Benzintank war voll, und der Motor sprang beim ersten Anlassen an. Praktischerweise lag die Kette, die sonst zur Absicherung über die Ausfahrt gespannt war, auf dem Boden. Hunnicutt hatte an alles gedacht.
     
    Wyatt Turner, Strafverteidiger, wohnte in einem der Viertel für die Neureichen im Norden von Dallas. Zu jedem Haus gehörten ein Pool, Golfschläger in der Garage und ein beruflich aufstrebendes Pärchen, das seine Nachbarn auszustechen versuchte. Wahlweise gab es auch Haustiere. Die meisten hatten Kinder.
    Die Turners hatten nur eines. Griff hatte Wyatt junior nie persönlich kennen gelernt, aber er hatte sein Foto auf Wyatts Schreibtisch stehen sehen. Er war eine gleichmäßige Mischung aus Vater und Mutter, was dem Kind leider nicht zum Vorteil gereichte. Griff war Susan Turner nur ein einziges Mal begegnet, bei einem gesellschaftlichen Anlass, lange bevor er Wyatts Dienste gebraucht hatte. Sie war eine fahl wirkende Frau, praktisch farblos, mit dazupassender Persönlichkeit. Auch sie war Anwältin, allerdings keine Strafrechtlerin wie ihr Mann. Steuern, Verwaltungsrecht, Firmenrecht, irgendwas Ödes in dieser Richtung. Und Griff wettete, dass sie gut war. Sie war unzugänglich, unfreundlich und unattraktiv. Verglichen mit ihr war Wyatt ein Partylöwe.
    Griff rollte an ihrem Haus vorbei und stellte fest, dass drinnen nur ein Licht brannte. Er hoffte, dass Wyatt und nicht Susan eine Nachtschicht einlegte. Zwei Straßen weiter stellte er den Wagen ab, stieg aus und verriegelte gewissenhaft die Türen. Er trug inzwischen Shorts und ein T-Shirt, Laufschuhe und eine Baseballkappe. In einem Yuppie-Viertel wie diesem joggte ständig irgendwer durch die Straßen, weil alle versuchten, noch etwas Sport in die übervollen Terminkalender zu quetschen. Falls man ihn sah, würde man ihn hoffentlich für

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