Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
Ruiz angerufen und nach ihm gefragt?«
    Sie hielt seinen Blick einen Atemzug lang gefangen, dann drehte sie ihm den Rücken zu und ging zum Haus zurück.
    Rodarte starrte ihr nach und versuchte den Zorn zu zügeln, der in seinen Adern pulsierte. Na schön, sie hatte ihn kalt erwischt, und er konnte nur sich allein die Schuld an diesem Patzer geben.
    Ehrlich gesagt hatte er nicht lange über das Schicksal von Manuelo Ruiz nachgegrübelt, weil es ihn einen feuchten Furz interessierte, was aus ihm geworden war. Ob Burkett ihn umgebracht hatte oder ob er ihn jetzt jagte, weil der Salvadorianer den Mord beobachtet hatte und zum Schweigen gebracht werden musste, machte für Rodarte nicht den geringsten Unterschied.
    Er würde entweder den Leichnam dieses Tortillafressers finden oder ihn irgendwo aufspüren und zwingen, gegen Burkett auszusagen. So oder so hatte er Burkett für den Mord an Foster Speakman sicher. Burketts Arsch gehörte Stanley Rodarte.
    Genau wie der der Witwe.
    Leise lächelnd überlegte er, wie sie für ihre hochnäsige Herablassung büßen würde. Nach der Beerdigung. Wenn der ganze Firlefanz vorüber war. Wenn Burkett erst hinter Gittern saß. Er würde dafür sorgen, dass die Nummer zehn auch im Gefängnis von seinen Aufmerksamkeiten der Lady gegenüber erfuhr. Jedes geile Detail.
    O Mann, das würde ein Spaß werden!

26
    D
    en restlichen Nachmittag ging Griff in dem engen Raum auf und ab und fragte sich, wie er verflucht noch mal so tief hatte sinken können. Wann hatte dieser unaufhaltsame Abstieg begonnen? Als er das erste Mal von den Vistas Geld angenommen hatte? Oder schon davor, als er noch während seiner Studienzeit zu wetten begonnen hatte? Oder war er zu diesem Schicksal verdammt, seit seine Mutter ihn verlassen hatte, um mit ihrem Liebhaber Ray durchzubrennen?
    Manchmal hatte er das Gefühl, dass er schon dem Untergang geweiht war, seit er das Licht der Welt erblickt hatte.
    Während der Wochen zwischen seiner Verurteilung und dem Haftantritt in Big Spring hatte er sich auf die Suche nach seinen Eltern gemacht. War es nicht ganz natürlich, dass sich ein Kind an seine Eltern wandte, wenn es in Schwierigkeiten steckte?
    Dank des Internets und einiger Websites, die darauf spezialisiert waren, verlorene Verwandte aufzuspüren, hatte er nicht lang gebraucht, um seinen Vater wiederzufinden. Nachdem er in Texas seine Gefängnisstrafe abgesessen hatte, hatte er den Staat verlassen und sich an verschiedenen Orten niedergelassen, ohne es irgendwo länger auszuhalten, bis er schließlich in Laramie, Wyoming, hängen geblieben war. Dort war er im Alter von neunundvierzig Jahren in einem städtischen Krankenhaus gestorben. Den Krankenakten zufolge war er verschiedenen alkoholbedingten Leiden erlegen.
    Seine Mutter zu finden war schwieriger gewesen. Sie hatte entweder Bigamie betrieben und Männer geheiratet, ohne sich zuvor scheiden zu lassen, oder einfach die Namen der verschiedenen Männer angenommen, mit denen sie jeweils zusammenlebte.
    Je näher der Tag des Haftantritts rückte, desto öfter fragte sich Griff, warum er sich eigentlich die Mühe machte, sie zu finden, warum er sich selbst jetzt noch für sie interessierte, obwohl sie ihn ohne einen Funken Reue zurückgelassen hatte. Seines Wissens hatte sie nie versucht herauszufinden, was aus ihm geworden war, warum also war es ihm so verflucht wichtig, wieder Kontakt zu ihr zu haben?
    Er wusste nicht, was ihn trieb. Es war ein Zwang, der ihm selbst nicht verständlich war, darum suchte er nicht länger nach einer Erklärung, sondern gab ihm einfach nach.
    Seine Sturheit zahlte sich schließlich aus. Am Tag, bevor er seine Strafe antreten sollte, spürte er sie in Omaha auf. Endlich hatte er eine Adresse und eine Telefonnummer. Bevor er sich anders besinnen konnte, wählte er die Nummer.
    Es war ein Entschluss, den er bald bereuen sollte.
    Was für eine Verabschiedung ins Gefängnis, dachte er jetzt wieder zynisch.
    Warum kam ihm ausgerechnet heute die ganze Misere mit seinen Eltern in den Sinn, wo er tiefer in der Scheiße steckte als je zuvor? Vielleicht weil diese Erinnerungen bestätigten, was er stark vermutete: Schon bevor er aus dem Mutterleib gekrochen war, war er dem Untergang geweiht gewesen.
    Was nicht gerade ein gutes Ende verhieß.
    Deprimiert legte er sich auf das durchhängende Bett und schlief tatsächlich ein paar Stunden. Vielleicht war das die Art, wie ihn sein Körper wenigstens stundenweise der Realität entkommen ließ. Noch

Weitere Kostenlose Bücher