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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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werden.«
    Nachdem Lily das Haus ihrer Mutter verlassen hatte, machte sie sich auf den Weg nach Linton Hill. Vom Handy aus rief sie Sybil an und erkundigte sich nach Cole. Als er abhob, fragte er Lily unwirsch, was sie wolle.
    »Ich will mit dir sprechen«, sagte sie. »Unter vier Augen.«
    »Worüber?«
    »Ich habe eine Lösung für unser Problem.«
    Schweigen. »Verlässt du John?«
    »Nein.«
    »Dann bin ich nicht daran interessiert, mit dir zu sprechen.«
    »Oh, ich glaube, du wirst sehr interessiert sein, wenn du hörst, was ich zu sagen habe.«
    Eine Zeit lang war nur das Rauschen der Telefonleitung zu vernehmen. »Lass hören.«
    »Nicht jetzt – persönlich.«
    »Nach dem, was ich letzte Nacht versucht habe? Du spinnst ja.«
    »Ich werde nicht versuchen, dir etwas anzutun«, versprach Lily.
    »Das stimmt. Wirst du nicht.«
    »Wenn du dich nicht mit mir triffst, wirst du keine Chance haben, John für dich allein zu bekommen.«
    »Ich habe John immer gehabt«, sagte Cole. »Und das weißt du. Deshalb ist er zu mir gekommen, als ich Eve war.«
    Dieser Hieb hatte keine Wirkung auf Lilys Gefühle, die jetzt tief in ihrem Innern verschlossen waren. »Wenn du das wirklich glaubst – wenn du glaubst, du kannst mit mir konkurrieren und sogar siegen –, solltest du keine Angst haben, mit mir zu sprechen.«
    »Mit dir konkurrieren?«, stieß Cole hervor. »Komm ins Büro. Ich warte auf dich. Mach keine Dummheiten.«
    »Ich bin in fünfzehn Minuten da.«
    Lily fuhr die Einfahrt von Linton Hill hinauf, parkte und eilte ins Haus. Rose stand im Flur, einem Zusammenbruch nahe angesichts des Chaos, das die Polizei im Haus angerichtet hatte. Lily murmelte etwas von einem Justizirrtum und eilte zu ihrem Schlafzimmerschrank, zog ihre flachen Schuhe aus und schlüpfte in ein Paar rote Cowboystiefel. Dann nahm sie das Fleischermesser aus ihrer Handtasche, steckte es in ihren rechten Stiefel und zog ihre Jeans darüber.
    Zufrieden, dass die Jeansbeine natürlich fielen, verließ sie das Haus durch die Hintertür und ging zu einem Bach am hinteren Ende des Grundstücks. Hier hatte John heute Morgen, vor der Durchsuchung, die Handschellen vergraben, die Lily unter Mallorys Einfluss ins Haus gebracht hatte. Nach ein paar Minuten hatte sie die Handschellen gefunden und ließ sie in ihre Handtasche fallen. Als sie um das Haus herum zu ihrem Acura lief, sah sie, wie Rose sie aus einem Seitenfenster anstarrte, blieb aber nicht stehen, um ihr etwas zu erklären. Was sollte sie auch sagen?
    Sie schaffte die Strecke zu Johns Büro in vier Minuten, parkte hinter dem Haus, holte die Handschellen aus der Tasche und legte sie unter den Fahrersitz. Dann stieg sie aus, bevor die Angst sie aufhalten konnte, und ging die Treppe hinauf in den zweiten Stock.
    Sybil sah sie nicht hereinkommen, und Lily war froh darüber. Nach der Beinahe-Tragödie der letzten Nacht glaubte Lily nicht, dass sie der Sekretärin in die Augen sehen konnte. Sie ging an Johns leerem Büro vorbei und blieb kurz vor Coles Tür stehen, die halb offen stand.
    »Komm rein«, rief Cole. »Halte die Hände so, dass ich sie sehen kann.«
    Lily trat durch die Tür und erstarrte.
    Cole saß am Schreibtisch, die Ellenbogen aufgestützt, und hielt mit beiden Händen einen Revolver, dessen Mündung auf Lilys Brust gerichtet war. Er lächelte, und Lily sah an dem eigenartigen Glühen in seinen Augen, dass sie Mallory Candler gegenüberstand.
    »Hallo, Lily«, sagte Cole. »Wirf mir deine Handtasche zu.«
    Lily warf ihre Tasche durchs Büro. Sie landete dicht vor dem Schreibtisch. Cole stand auf, ergriff die Tasche und kippte deren Inhalt auf das glänzende Holz der Schreibtischplatte.
    »Braves Mädchen«, sagte er, nachdem er nichts Gefährliches gefunden hatte. »Also, warum spreche ich mit dir?«
    »Du glaubst, ich bin schwach, nicht wahr?«
    »Ich weiß, dass du schwach bist. Ich war in dir.«
    »Bist du dir sicher genug, um es darauf ankommen zu lassen?«
    Coles Lächeln verschwand, und ein interessierter Blick trat in seine Augen. »Was meinst du?«
    »Du willst meinen Mann? Liefere mir einen fairen Kampf!«
    »Und wie? Was schlägst du vor?«
    »Komm wieder in mich.«
    » Was? Ist das dein Ernst?«
    »Voll und ganz.«
    »Du würdest mich wieder in dein Inneres lassen?«
    »Ja.«
    Cole lachte. »Ich würde dich vernichten.«
    »Vielleicht.«
    »Als ich in dir war, habe ich dich vom ersten Tag an kontrolliert.«
    »Aber ich hatte keine Ahnung, was vor sich ging. Ich wusste nicht,

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