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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Anteil an jeder Quelle. Wenn sie sich als trockene Bohrung erweist, zahle ich drauf. Wenn Sie beide nichts weiter vorhaben, als über Ihren Verlust zu weinen, sollte Ihr Partner jetzt seinen Arsch vom Stuhl heben, und Sie gehen zurück zum Auto und ertränken Ihren Kummer in Scotch.«
    Billy sah aus, als wollte er Waters ein Messer in den Bauch rammen. Cole starrte seinen Partner an, als wäre er soeben Zeuge einer Verwandlung übernatürlicher Art geworden. Statt Waters Kontra zu bieten, packte Billy Coles Arm und knurrte: »Das hier ist noch nicht vorbei, Smith. Darauf kannst du wetten. Jetzt komm raus hier, und fahr uns zurück in die Stadt!«
    Billy stapfte aus dem Truck und die Treppe hinunter. Sein Kompagnon folgte ihm mit steinernem Gesicht. Cole blieb, wo er war.
    »Es ist lange her, seit ich dich so gesehen habe, Rock«, sagte er. »Es hat mir gefallen, aber ... nun, es hat keinen Sinn, jetzt darüber zu reden.«
    Waters blickte seinen alten Freund neugierig an; dann streckte er die Hand aus, und Cole schüttelte sie mit eisernem Griff.
    »Beim nächsten Mal klappt es wieder«, sagte Waters voller Überzeugung. »So läuft es doch immer, oder?«
    Cole versuchte zu lächeln, brachte aber nur eine Grimasse zu Stande. Und obwohl er nichts gesagt hatte, war Waters beinahe sicher, dass er den Gedanken gehört hatte, der Cole durch den Kopf gegangen war: Ich hoffe, es gibt ein nächstes Mal ...
    »Ich muss diese Arschlöcher zurückfahren«, sagte Cole leise. »Das wird ein toller Trip.«
    »Du hast schon schlimmere Fahrten gemacht.«
    Cole schien darüber nachzudenken. Dann lachte er finster, schüttelte dem Ingenieur die Hand und stieg die Stufen hinunter in die Dunkelheit. Waters nahm den Ausdruck mit den Messdaten und las die Geschichte seines Scheiterns noch einmal durch.
    »Diese Kerle sind mir auf die Nerven gegangen«, meldete der Ingenieur sich zu Wort.
    »Mir auch, Pete.« Waters spürte, dass der Mann von Schlumberger noch mehr sagen wollte. Er blickte auf und wartete.
    »Ich glaube, Cole hatte Angst, als er ging«, sagte Pete. Seine Stimme klang besorgt.
    »Angst ist ein Gefühl, mit dem Cole Smith sich noch nie befassen musste«, sagte Waters mit gezwungenem Lächeln.
    Pete wirkte erleichtert.
    Doch während Waters den Blick wieder auf die Messergebnisse richtete, dachte er: Ich glaube auch, dass er Angst hatte. Nach ein paar Minuten stand er auf und ging zur Tür; dann blickte er zurück, um seine letzte Anweisung zu geben.
    »Lass den Bohrturm abbauen.«

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    3
    B is Waters Eve Sumner das nächste Mal sah, hatte er sich fast schon überzeugt, dass es nur seine Fantasie gewesen war, die ihre erste Begegnung so mysteriös hatte erscheinen lassen. Das zweite Zusammentreffen kam ebenso unerwartet wie das erste. Anlass war eine Party des Herzogs und der Herzogin der Mardi-Gras-»Krewe«, der Waters und Lily angehörten. Wie New Orleans hatte auch Natchez im 19. Jahrhundert den Faschingsdienstag gefeiert – den »Fat Tuesday« – und diese Tradition in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder belebt. Die Mardi-Gras-Partys wurden zwar nicht in einem Rahmen begangen wie die Veranstaltungen zur Feier der bedeutendsten Tradition der Stadt, der Spring Pilgrimage – der Frühlingswallfahrt –, doch dieses Manko machten sie wett, indem sie weniger gesetzt und meist viel vergnüglicher waren. Waters und Lily besuchten nur zwei, drei Partys im Jahr; das war wohl der Grund dafür, dass Waters Eve Sumner bislang nie begegnet war.
    Die Party fand in Dunleith statt, der prachtvollsten Villa der Stadt. Wenn ein Gebäude die Vorkriegs-Südstaaten verkörperte, wie sie in der Vorstellung der Yankees aussahen, dann war es Dunleith. Die majestätische Villa stand in einem sechzehn Hektar großen Garten und wurde von Nebengebäuden flankiert, die nach dem Vorbild gotischer Schlösser gestaltet waren. Der Anblick der riesigen neugriechischen Villa verschlug selbst Touristen den Atem, die architektonische Sehenswürdigkeiten in aller Welt besichtigt hatten. Nachts beleuchteten Scheinwerfer auf eindrucksvolle Weise die weißen Säulen, und als Lily und Waters in Lilys Acura die Privatstraße hinauffuhren, standen vor der breiten Eingangstreppe eine ganze Reihe Luxuskarossen, die auf den Parkservice warteten.
    »Ich habe gehört, dass Mike bei der Restaurierung großartige Arbeit geleistet hat«, sagte Lily. Mike war der neue Besitzer von Dunleith und Teilhaber an Waters’ größter Ölquelle. »Er vergrößert

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