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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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war, ob er Öl enthielt.
    Coles Gesicht war rot und angeschwollen, die Augen schienen ihm beinahe aus dem Kopf quellen zu wollen, und Waters spürte, dass der Blutdruck seines Partners gefährlich hoch war. Die Spannung steigerte sich langsam ins Unerträgliche, doch Waters verschloss sich vor ihr, ignorierte den tropfenden Schweiß, das Grunzen und das Fluchen, die weißen Knöchel und die angespannten Gesichter. Waters wartete auf einen Augenblick, den keiner der anderen je gekannt hatte und niemals kennen würde. Es gab einen Punkt, an dem man noch nicht wusste, was man wissen musste, und einen weiteren, an dem man es wusste. Die Zeitspanne dazwischen, während der das menschliche Hirn – von der Evolution darauf trainiert, nach Mustern zu suchen, und durch Erziehung geschult, sie zu interpretieren – die Daten mit der gleichen Gier las, mit der ein Neandertaler die Savanne nach Wild abgesucht hatte, war nicht messbar. Selbst der leichteste Ausschlag der Nadel konnte den Instinkt wecken, und noch bevor die eigentlichen Daten aus dem Gerät kamen, war das Wissen bereits da, im tiefsten Innern, so süß wie der Moment, in dem man in einer Frau versinkt, oder so qualvoll wie die Schmerzen metastatisierenden Krebses im Magen. Die Hand des Schicksals hatte sich offenbart, es war alles vorbei, bis auf das Heulen und Zähneknirschen, wie Waters’ Vater oft gesagt hatte.
    »Fehlschuss«, sagte Waters mit flacher Stimme.
    »Was?«, flüsterte jemand.
    »Sie ist trocken.« Waters biss die Zähne zusammen und steckte den Schlag ein, akzeptierte das Scheitern als Preis für seinen Mut. »So was passiert.«
    »Was ist denn?«, murmelte Billy, der Cajun mit dem düsteren Blick. » Was ist los? Soll das heißen, es gibt kein Öl?«
    Waters erwartete, dass Cole dem Mann antwortete, doch Cole schwieg. Waters wandte den Blick lange genug von den Messdaten ab, um zu sehen, dass die Röte aus dem Gesicht seines Partners verschwunden war. Cole war jetzt bleich wie ein Fischbauch, und sein Mund zitterte.
    »Was hat das zu bedeuten, Smith?«, brüllte Billy. Plötzlich war Cole nicht mehr »Cole«. Der Cajun starrte Waters wütend an. »Was ist mit Show? Es muss doch wenigstens ein bisschen Show da sein!«
    Waters schüttelte den Kopf. »Show« war das Vorhandensein von Öl in einer Sandschicht, das in der Regel aber nicht ausreichte, um eine Förderung zu rechtfertigen. Nach dem Loggen von Ölquellen entbrannten häufig Debatten darüber, ob eine Rohrleitung gelegt werden sollte oder nicht. Manche Leute wollten auch bei unergiebigen Vorkommen fördern, um damit prahlen zu können, dass sie eine Quelle gefunden hatten. Waters war dankbar, dass es nicht dazu kommen würde.
    »Das ist nicht richtig«, sagte der andere Cajun, der bis zu diesem Augenblick geschwiegen hatte.
    Waters konzentrierte sich auf die Messdaten. Das ist nicht richtig? Was, zur Hölle, sollte das denn bedeuten? So lief es nun mal. Jede potenzielle Ölquelle war bloß eine Vermutung, ein Verdacht. Hatte Cole den beiden Burschen das nicht klar gemacht? War es die erste Bohrung, in die sie investiert hatten?
    Cole zitterte leicht, was nur Waters bemerkte. Dann fand er wieder zu seiner üblichen Pose, stand auf und sagte: »Das Schicksal hat uns einen Arschtritt verpasst, Jungs. Lasst uns dem Mann Platz machen, damit er seinen Papierkram erledigen kann.«
    »Einen Arschtritt ... zur Hölle damit!«, sagte Billy. »Ich habe Geld in diese Quelle gesteckt!«
    Waters glaubte, den Schlumberger-Ingenieur schnauben zu hören.
    »Hast du was zu sagen, Bücherwurm?«, knurrte der Cajun.
    Der Ingenieur machte tatsächlich diesen Eindruck, doch er arbeitete für Waters und Cole und würde ohne deren Zustimmung keinen Kommentar abgeben.
    Waters erwartete, dass Cole die jammernden Landeier aus dem Truck beförderte, doch aus irgendeinem Grund kam sein Partner dieser Aufgabe nicht nach. Waters zögerte einen Augenblick, dann legte er die Ausdrucke hin und stand auf. Mit gut einsfünfundachtzig überragte er die beiden Investoren deutlich, und in der Enge des Trucks blieb ihnen nicht mehr viel Platz.
    »Wir haben unser Bestes getan«, sagte Waters ruhig. »Aber es hat nicht funktioniert. Ich verliere heute mehr Geld als Sie beide und ...«
    »Das ist Scheißdreck«, sagte Billy. »Ihr kauft euch einen Freifahrtschein von unserem Geld, und den Überschuss behaltet ihr auch.«
    »Ich lasse mich nicht aushalten«, sagte Waters, und seine Muskeln spannten sich. »Ich halte den größten

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