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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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verbringen. Okay?«
    »Sei kein Blödmann. Investoren mögen es, den großen Medizinmann dabei zu haben, wenn sie darauf warten, dass die Quelle geloggt wird. Wertet die Party auf. Außer natürlich, es ist kein Öl da. Dann will niemand deinen Hintern sehen.« Cole grinste wieder. »Ich am allerwenigsten.«
    Waters watete aus dem Morast. Noch bevor ihm klar war, dass er überhaupt etwas sagen wollte, hatte er die Worte schon ausgesprochen: »Was weißt du über Eve Sumner?«
    Cole schaute verblüfft. »Die Immobilien-Tussi?«
    »Ja.«
    »Was ist mit ihr? Ich dachte, du wolltest von meinen Abenteuern nichts wissen.«
    »Du hast mit ihr geschlafen?«
    »Was glaubst du denn? Sie ist alles andere als prüde, und sie sieht aus wie zwei Millionen Dollar. Abgesehen davon steht sie auf verheiratete Männer. Weniger Komplikationen.«
    »Ist sie ...« Waters ließ den Gedanken fallen. »Ach, vergiss es.«
    »Was? Sag bloß, du denkst darüber nach, dich mit ihr einzulassen. Doch nicht du – der moralische Familienvater in Person.«
    »Nein. Sie hat mich nur ein bisschen angemacht, und ich war neugierig.«
    »Ja? Dann pass lieber auf. Sie ist spitze im Bett, aber zu verdreht für meinen Geschmack. Ziemlich ausgebufft, stets auf ihren Vorteil aus. Sie erinnert mich ein wenig an mich. Ich mag meine Frauen ein bisschen ... fügsamer .«
    »Ich weiß.«
    »Obwohl ... Evie macht diese Sache mit ihrer ...«
    Waters bremste ihn mit erhobener Hand. »Sag es mir nicht, okay? Ich muss das nicht wissen.«
    Cole kicherte. »Du weißt doch gar nicht, ob du es wissen musst, bis ich dir sage, was sie tut.«
    »Ich glaube, ich kann auch ohne dieses Wissen leben.«
    »Okay. Jetzt komm hier rauf, und gesell dich zu den großen Ungewaschenen, ja?«
    »Das mache ich, wenn du den Scotch weglässt. Ich hoffe auf zwei Millionen Barrel, aber dieses Baby hier könnte sich auch als trocken erweisen.«
    Die Leichtigkeit, die Cole während des Gesprächs über Sex mit Eve Sumner überkommen hatte, verschwand aus seinem Gesicht. Er trat vom Gras herunter in den Schlamm. Seine Guccis versanken knöcheltief, als er dicht an Waters herantrat.
    »Hör zu, Partner«, sagte er. »Ich will keine negativen Schwingungen mehr, okay? Besonders nicht vor den Landeiern.«
    Negative Schwingungen? »Ich nenne die Dinge nur beim Namen.«
    Cole legte eine Hand schwer auf Waters’ Schulter und drückte sie. »Diese Art von Ehrlichkeit ist für das Klassenzimmer und den Beichtstuhl. Das hier ist Verkauf, Rock. Du sitzt so weit oben im Elfenbeinturm, dass du es vergessen hast.«
    »Cole, was geht hier vor? Ich habe das Gefühl, dass irgendetwas faul ist.«
    Der große Mann lächelte strahlend. »Hier ist nichts faul, John Boy. Nichts, das ein paar Millionen Barrel nicht in Ordnung bringen könnten.« Er lehnte sich so nahe an ihn heran wie ein Liebhaber und sagte ruhig und ernsthaft, während er mit jedem Atemzug einen Nebel aus Scotch verströmte: »Wir brauchen diese Quelle, Partner. Ich brauche sie.«
    Waters schüttelte seine Hand ab. »Du weißt, es gibt keine Möglichkeit ...«
    Cole winkte ihm zu und watete aus dem Schlamm. »Komm bald nach. In ein paar Stunden haben wir was zu feiern.«
    Waters drehte sich wieder zu dem dunklen Fluss um. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen, eine ungute Ahnung, und in seinen Gedanken kreisten die Bilder von zwei Frauen – und keine von beiden war seine eigene.
    Klaustrophobisch. So fühlte Waters sich im Schlumberger-Truck, wo er vor dem Lichtschimmer eines Bildschirms saß, Cole, die Geldgeber und den Ingenieur dicht um sich. Der Vorarbeiter stand auf den Metallstufen in der Tür; mehrere Männer des Bohrteams standen hinter ihm. Alle wollten wissen, ob ihre Arbeit einen Sinn gehabt hatte oder nicht, und das Interesse am Ergebnis – und das Risiko – steigerte sich mit der Nähe zu John Waters.
    Wie ein Kardiologe, der ein EKG liest, beobachtete er, wie das Papier mit den Messergebnissen aus dem Drucker kam. Das Messgerät war bis auf den Grund des Bohrlochs hinuntergelassen worden und wurde jetzt langsam wieder nach oben gezogen, wobei die Eigenschaften der Flüssigkeiten in den verschiedenen geologischen Formationen elektronisch gelesen wurden. Mit jedem Zentimeter, den das Messgerät höher wanderte, wurden Waters’ Vorhersagen entweder bewiesen oder widerlegt. Sehr bald würde er wissen, ob der Sand, in dem möglicherweise Öl eingeschlossen war, sich dort befand, wo er ihn vermutet hatte, oder nicht – und wenn er dort

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