Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
Vom Netzwerk:
Metern erstreckten, sondern er war auch echt muskulös.
    »Dir gefällt diese Gestalt?« Eilor zeigte mit einer höhnischen Geste auf seinen Körper. »Denn ich kann auch andere annehmen. Bessere.« Er hielt inne. »Mächtigere.«
    Er verwandelte sich geschmeidig, und die Flügel rissen sich aus seinem Rücken, als sein Leib wuchs, wie von Steroiden aufgebläht.
    Brends zog eine Klinge; er wusste, dass die Zeit zum Reden vorüber war. Er konnte es sich nicht leisten, zuzuhören. Oder überrascht zu werden. Eilors Gestalt flackerte, verwandelte sich in eine erstklassige Waffe. Sein neuer Körper war eine gut und gern zweieinhalb Meter große, Speichel speiende Bedrohung, die sich auf beiden Beinen hin- und herwiegte, während er den besten Winkel für einen Angriff erwog. Tödliche Klauen bogen sich, die mächtigen Flügel pulsierten langsam auf und ab. Die Bestie hatte einen Mund voller rasiermesserscharfer Zähne, neben denen ein Barrakuda ein süßes kleines Häschen gewesen wäre.
    Mit der rechten Hand umfasste Brends den Griff seiner Klinge fester. Mit der linken Hand ergriff er eine zweite Klinge. Kehle. Lenden. Gesicht. Er musste diesen Bastard gerade lange genug außer Gefecht setzen, um sich das Flammenschwert zu schnappen und ihn zu enthaupten.
    Er schob sich mit dem linken Bein hoch und sprang von der Ferse ab. Seine Klinge schoss mit tödlicher Genauigkeit auf Eilor zu.
    Scheiße. Eilor blockte, und die Klinge glitt harmlos von den schweren Flügeln ab. Scheiße. Die Haut des Bastards war fast so undurchlässig wie eine kugelsichere Weste.
    »Was Besseres kriegst du nicht zustande?« Eilor leckte sich die Lippen und griff nach seiner eigenen Klinge.
    Brends zog die nächste Klinge, wohl wissend, dass ein ganzes Arsenal nicht genügen würde, um diesen speziellen Abtrünnigen zu töten. Eilor hatte übernatürliche Kraft und verfügte über Geiseln. Brends konnte sich um das eine kümmern – oder um das andere. Aber nicht um beides, und dieses Wissen zerriss ihn. Er war völlig in den Hintern gekniffen. Jetzt ging’s ums Ganze, aber er würde niemanden opfern. Konnte sich nicht dazu überwinden, Mischka Baran loszulassen.
    Und wenn er sie losließ, wenn er dem Abtrünnigen erlaubte, ihr die Kehle durchzuschneiden, würde er genug Zeit gewinnen, um den Bastard auszuweiden. Da musste man nicht lange überlegen, oder? Das war die Gelegenheit, auf die er dreitausend Jahre gewartet hatte: die Chance, mit absoluter Gewissheit zu beweisen, dass der Killer, den Michael bestrafen wollte, im Himmel zu suchen war, nicht unter den Gefallenen.
    Mischka … oder seine Brüder?
    Er würde wählen müssen. So oder so, überlegte er, würde er als Verlierer aus der Sache hervorgehen.
    Zum Teufel damit! Er rettete seine Frau. Er überlegte, dass sie ohnehin mehr wert sein musste, als sie alle zusammen. Gewiss war sie mehr wert als er. Vielleicht würden die Jungs es verstehen, oder vielleicht auch nicht.
    Das primitive Verlangen, seine Partnerin zu beschützen, weckte seit Langem schlafende Nervenenden. Und seine Bestie, die gefallene Hälfte seiner selbst, mit der er so viele Jahrtausende zu leben verurteilt gewesen war? Die Bestie hieß es gut.
    Die Tätowierung auf seinem Rücken kräuselte sich, die Haut juckte in einem eigenen Leben.
    »Tu es!«, sagte Mischka, und er konnte erkennen, dass sie es ernst meinte. »Du tust, was du tun musst, Brends.« Ihr Blick flackerte zu ihrer Cousine hinüber, und er spürte, dass sie
genau
wusste, wozu sie ihm die Erlaubnis gab. »Uns wird schon nichts geschehen.«
    »Allerdings nicht.« Es spielte keine Rolle, wie hoch der Preis war, befand er. Mischka und ihre Cousine würden gehen, wenn das alles vorüber war. Sie hätten dann die Möglichkeit, sich zu entscheiden. Und sie wären in der Lage, Entscheidungen zu treffen. Aber liebe Güte, zuerst musste er diesen Bastard töten, der seine Frau bedrohte.
    Er würde nicht noch eine Frau sterben lassen, die ihm etwas bedeutete. Nicht auf seiner Wache. Nicht noch einmal. Selbst wenn sie nicht länger seine Partnerin war, liebte er sie verdammt noch mal zu sehr, um sie so zu verlieren. Er würde ihr erlauben, ihn zu verlassen, und wenn es ihn umbrachte, aber sie würde weggehen, weil es ihre Entscheidung war, und nicht, weil der verrückte Bastard, der gegen ihn kämpfte, beschlossen hatte, sie als Schachfigur zu benutzen.
    Sein Ohrstöpsel fauchte Befehle und Flüche. Zer. Sein Herr würde nicht mehr rechtzeitig eintreffen, und was sein

Weitere Kostenlose Bücher