Ewiger Schwur
kannst eine Vergewaltigung überleben,
rief sie sich ins Gedächtnis.
Es ist sein Messer, auf das du achten musst.
»Du meinst, ich kann dir Flügel geben?«
»Nein.« Abscheu verzerrte kurz sein Gesicht. »Nichts in der Art,
Bébé.
Sobald ich begriffen hatte, dass es keinen Sinn ergab, sich gegen diesen verdammten Durst nach Seelen zu wehren, sobald ich meine erste Seele leer getrunken hatte, wurde ein Preis auf meinen Kopf ausgesetzt. Eure Dämonen hätten mich vor Jahrzehnten in die Reservate geschickt, aber ich habe stattdessen einen anderen Arbeitgeber gefunden.«
»Einen, der nichts gegen ein wenig Mord und Chaos einzuwenden hat.«
Sein Lächeln war träge und grausam. »Einen, der darauf bestanden hat,
Bébé.
Ihr Menschen seid so hilflose Lämmer, wenn es um eure Politik geht. Der Himmel ist der Ort, wo die echte Macht zu Hause ist. Es gibt eine Splittergruppe von Engeln, die« – er zuckte die Achseln – »sagen wir mal, langfristig nicht daran interessiert sind, den Status quo aufrechtzuerhalten. Sie würden gern eine Umstrukturierung vornehmen, und sie haben meine Fähigkeiten erkannt.«
»Du hast diese anderen Frauen getötet!«
»Ja.« Die Anschuldigung schien ihn nicht zu stören. Nein, er wirkte entzückt. Er hörte auf, sie zu beschwatzen, zerrte sie aus dem SUV und warf sie neben Pell auf den Boden. Sexistischer Bastard. Leider brachte seine Bewegung sie auf Augenhöhe mit der Klinge, die er um seine Taille trug.
Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, sie nach seinem letzten Opfer zu säubern. »Ich werde einen kleinen Anruf bei meinem Boss tätigen,
Bébé.
Er wartet darauf, dich kennenzulernen.« Sein Körper verströmte Zuversicht, als er zu der schimmernden Mauer des Reservats hinüberschritt und die oberste Staubschicht wegwischte. Wer hätte gedacht, dass die Inkarnation des Bösen eine saubere Unterlage benötigte? Er zeichnete mit einer Hand ein Symbol auf die Oberfläche der Mauer.
»Keine Telepathie?« Als hätte sie gewusst, wie man seinen bösen Herrn rief.
»Halt den Mund.« Er trat in ihre Richtung aus und machte sich wieder daran, Siegel auf die steinerne Mauer zu zeichnen.
Bitte, Gott, mach, dass Brends uns findet. Schnell.
Sie verspürte nur ein kriechendes Gefühl von Wachheit, während sie die Zeichen betrachtete, die Eilor auf die glühende Oberfläche der Reservatsmauer zeichnete. »Kein Handy?«
Die Oberfläche flackerte, verblasste. Teufel, das konnte nicht gut sein, oder? Der Schild war unten, so viel war klar. Schlimmer noch, vermutlich war Eilor nahe daran, seinen »E . T.-Anruf nach Hause« zu beenden, weil etwas klickte und düster summte, und dann erlosch der Schild, und sie starrte auf einen steinernen Bogen.
Die Tür war noch verschlossen, aber sie spürte die Macht, die sie verströmte. Es hätte sie nicht überrascht zu erfahren, dass ihr die Haare zu Berge standen oder dass die Luft zischeln würde, wenn sie den Fels berührte, auf den Eilor seine Siegel gezeichnet hatte. Seine Symbole hatten eine teuflische Strömung durch den Fels geschickt.
»Willkommen«, sagte Eilor mit einer sarkastischen Verbeugung, »am Ende der Straße,
Bébé.«
Es sah aus wie ein uraltes Grabmal direkt aus einer Geschichte der Bibel, eingeschnitten in den lebenden Stein des turmhohen Felsens. Die ursprünglichen Erbauer hatten den Raum mit einer schweren Schiebetür aus Stein versiegelt, die entlang einer schmalen Schiene zur Seite glitt. Sie wusste nicht, ob sie etwas draußen halten wollten – oder drinnen.
So oder so, Mischka war klar, dass ihr nicht gefallen würde, was als Nächstes geschah.
Nachdem Eilor seine Siegel gezeichnet hatte, folgte ein Moment ominöser Stille, und dann glühten die Ränder in einem Neonblau und glitten sanft auseinander. Beinahe enttäuschend, befand sie – bis die dunkle, stille Luft, die Jahrtausende auf einen Ausgang gewartet hatte, um ihre Beine wehte.
Zuerst war die Gestalt, die aus dem mitternachtsschwarzen Tunnel auftauchte, lediglich ein Flüstern von Geräusch und Licht, wie Nägel, die über Kreide kratzten, nur viel, viel unangenehmer. Mischka war noch nie jemandem begegnet wie ihm. Die feurige Lichtsäule schmerzte, wenn man sie direkt ansah, sodass sie gezwungen war, den Blick abzuwenden oder das Risiko einzugehen zu erblinden. Doch Eilors grimmiger Blick war unmissverständlich. Ebenso wie der Hunger und das Begehren, die ihm ins Gesicht geschrieben standen. Ganz zu schweigen von einem schwachen Anflug von Furcht. Dieser
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