Ewiger Tanz der Liebe
den Kopf. „Das stimmt nicht. Es gibt so vieles, was ich schrecklich bereue.“ Und das war noch untertrieben. Das Einzige, was sie nicht bedauerte, war die wundervolle Zeit, die sie mit Alec im Dschungel verbracht hatte.
In diesem Moment kündigte die Moderatorin den „Indiana Jones von Heart Books“ an.
„Ich begreife nicht, wieso du einen solchen Mann hast gehen lassen“, sagte Molly leise, als Alec die Bühne betrat.
„Das ist leicht zu beantworten.“ Da sie sich schon benommen genug fühlte, ignorierte Kate den Wein, den der Kellner eingeschenkt hatte, und trank stattdessen einen Schluck Eiswasser, das hoffentlich ihre Nerven beruhigen würde. „Manchmal kann ich eben sehr, sehr dumm sein.“
„Tja, dann gibt es nur noch eine Lösung. Du musst ihn zurückkaufen.“
Kates Finger umklammerten ihre Handtasche noch fester, in der sich ihr Sparbuch befand. „Genau das habe ich auch vor.“
Schon in dem Moment, als sie die
cantina
in Santa Clara betreten hatte, hatte sie geahnt, dass ihr Entschluss, sich scheiden zu lassen, ein riesengroßer Fehler war. Als sie dann zum ersten Mal wieder miteinander schliefen, wusste sie, dass sie Alec nicht wieder gehen lassen wollte. Unglücklicherweise hatte der unnachgiebige Campbell-Stolz es ihr verboten, ihm ihre Liebe zu gestehen. Hinzugekommen war noch jenes Ehrgefühl, das ihr zuerst von ihrem Vater, später von ihrer Großmutter eingetrichtert worden war, wonach man ein einmal gegebenes Versprechen unbedingt hielt.
Doch letzte Nacht, als sie zum ersten Mal miteinander in Kates Bett geschlafen hatten, hatte sie beschlossen, Alec davon zu überzeugen, dass sie zusammengehörten – selbst wenn sie ihn dazu auf Knien anflehen musste. Kate genügten die stürmischen, leidenschaftlichen Nächte nicht und auch nicht die gemeinsam erlebte abenteuerliche Schatzsuche. Nein, ihr war inzwischen klar geworden, dass sie ihr Leben mit diesem Mann teilen wollte, ganz gleich, wohin das Schicksal sie verschlagen würde.
Kate gelang es kaum, ihre Ungeduld im Zaum zu halten, während die Moderatorin Alecs Vorzüge anpries – seinen Ruhm, sein Vermögen, seinen muskulösen männlichen Körper. Sie hätte ebenso gut einen Chippendale-Tänzer ankündigen können.
Die Frauen an den nächstgelegenen Tischen murmelten anerkennend, und es kostete Kate größte Überwindung, nicht aufzuspringen und all diesen Frauen zu erklären, dass dieser Mann bereits vergeben war. Selbst die Beschreibung des Rendezvous – eine beschwerliche Expedition nach Lappland – schien das Interesse an dem attraktiven Schatzsucher nicht zu dämpfen.
Natürlich konnte Kate es ihnen kaum verdenken, denn er sah wirklich umwerfend aus. So männlich und selbstbewusst. Wenn sie nicht wüsste, wie sehr er sich vor dieser Versteigerung gefürchtet hatte, hätte man fast meinen können, dass er die Sache genoss. Er lächelte den Frauen im Ballsaal verwegen zu, und sie kreischten vor Begeisterung wie Teenager bei einem Konzert ihrer Lieblings-Boygroup.
„Wir beginnen die Versteigerung mit dem Mindestgebot von tausend Dollar“, verkündete die Moderatorin.
„Fünfzehnhundert“, rief eine Brünette aus der Loge.
„Zweitausend“, hielt eine Blondine sofort dagegen, noch bevor die Brünette sich wieder setzen konnte.
Kate war kaum erstaunt darüber, wie rasch der Betrag stieg. Als bei zwanzigtausend eine Pause entstand, bekam sie Angst, Alec zu verlieren. Es wurde Zeit zu handeln.
Sie erhob sich, wobei sie weiter ihre Handtasche umklammert hielt. „Zwanzigtausendfünfhundert.“
„Zwanzigtausendsiebenhundertundfünfzig.“ Die entschlossene Brünette trug ein Kleid mit Leopardenmuster und genügend Make-up im Gesicht, um die gesamte Kosmetikabteilung von „Bloomingdale’s“ versorgen zu können.
„Zwanzigtausendachthundert“, konterte Kate.
„Zwanzigtausendneunhundert.“ Selbst aus der Entfernung konnte Kate das entschlossene Funkeln in den mit schwarzem Kajal geschminkten Augen erkennen.
„Dreißigtausendeinhundertundzweiundvierzig Dollar.“ Das war die Summe auf ihrem Sparbuch.
„Fünfunddreißigtausend“, hielt die andere Bieterin selbstzufrieden dagegen, wohl wissend, dass sie Kate jetzt endgültig überboten hatte.
Doch Kate hatte noch ein As im Ärmel. Genaugenommen eine ganze Galeone voller Asse, dachte sie und hörte Molly mitfühlende Worte murmeln. „Eine Million, dreißigtausendeinhundertundzweiundvierzig Dollar.“ Ein Raunen ging durch das Publikum. „Und achtunddreißig
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