Ewiger Tanz der Liebe
eine Menge nachzuholen.“ Er knöpfte ihr kakifarbenes Hemd auf.
Kate lachte und beschloss, weder an die Vergangenheit noch an die Zukunft zu denken, sondern sich ganz diesem Moment hinzugeben. Und ihrem Mann.
Da Alec und Kate am nächsten Morgen früh aufbrechen wollten, standen sie bei Tagesanbruch auf. Nicht, dass sie allzu viel Schlaf bekommen hatten. Kate hatte feststellen müssen, dass Alec seine Ankündigung, die verpasste Zeit nachzuholen, ernst gemeint hatte. Allerdings hatte sie nicht viel dagegen gehabt. Im Gegenteil, sie war sexuell ebenso hungrig wie er, was sie noch immer überraschte. Sie streckte sich, um die durch ihr wildes Liebesspiel entstandenen Verspannungen zu lockern.
Eigentlich hatte sie angenommen, dass das Verlangen nachlassen würde, sobald sie erst einmal miteinander geschlafen und ihre Fantasien und Träume ausgelebt hatten. Doch stattdessen wuchs ihr Verlangen nach Alec immer mehr.
Darüber dachte sie auf der Fahrt flussaufwärts durch die Schlucht und schließlich über den See zum Fuß des Berges nach. Sie schaute weit hoch und fragte sich, wie es wohl gewesen war, als es Feuer, Asche und flüssige Lava auf die Eroberer regnete. Kate konnte nur hoffen, dass Alecs Reiseführer recht hatte und der Vulkan schlief.
Diesmal waren sie nicht allein gekommen. In mit Motoren ausgerüsteten Einbäumen, die genauso aussahen wie das Boot, das sie ins Dorf gebracht hatte, folgten ihnen mehrere Männer. Sie waren kräftig gebaut und Alec gegenüber offenbar bedingungslos loyal. Was nicht allzu überraschend war, angesichts des Respektes, mit denen er sie behandelte.
Sie hatten nicht viel gesprochen auf der Fahrt. Alec war mit dem Steuern des Bootes beschäftigt gewesen und dem Studium der Karten und Tabellen, während Kate weitere Fotos geschossen hatte. Die Umgebung war exotisch und überwältigend wie beim ersten Mal, doch diesmal schoss Kate mindestens so viele Aufnahmen von dem Mann, der ihr Leben so kompliziert machte und den sie nach New York bringen sollte – als Junggesellen.
Da Kate sich noch immer vor den Kaimanen, Schlangen und Piranhas fürchtete, wartete sie nur zu gern im Boot, während Alec und die übrigen Männer durch das sumpfige Wasser am Fuße des schlafenden Riesen wateten. Einige von ihnen, Alec eingeschlossen, hatten Metalldetektoren bei sich.
Nach einer Weile blieb Alec stehen, verglich die Markierungen auf dem Pergament mit den modernen Karten und schaute zum Berg hinauf.
„Na schön“, sagte er schließlich. Seine Stimme war ruhig, doch Kate hatte ihren Mann in den vergangenen Tagen sehr gut kennengelernt und hörte die mühsam gezügelte Aufregung heraus. „Wir versuchen es hier.“
Die Männer benutzten kleine Sprengladungen, um die oberste Erdschicht zu entfernen, und mit pochendem Herzen beobachtete Kate, wie sie anschließend wieder ihre Metalldetektoren einsetzten. Doch enttäuscht musste sie zur Kenntnis nehmen, dass weder das Schiff noch das Gold auftauchte.
Drei weitere Versuche blieben ebenso erfolglos. Kate folgte Alecs Blick zum Himmel, wo sich die vertrauten Wolken zusammenzogen. „Uns bleibt noch Zeit für eine weitere Sprengung“, entschied er und watete etwa hundert Meter weg, bevor er dem Mann das Zeichen zur Sprengung gab.
Ein tiefes Grollen folgte. Schlamm flog in die Luft, zusammen mit einem riesigen blauen Reiher, der von dem Treiben der Menschen anscheinend genug hatte und davonflog. Die Metalldetektoren wurden erneut eingesetzt, und wieder hörte Kate Flüche auf Spanisch, portugiesisch und in der Sprache der Indianer. Doch Alec legte jene unglaubliche Geduld an den Tag, die ihn auch als Liebhaber so erstaunlich machte, und nahm diese Niederlage so gelassen wie die anderen.
Kate wollte sich schon damit abfinden, dass sie ihm absolut keine Hilfe gewesen war, da erstarrte Alec. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an. Noch einmal hielt er den Metalldetektor über die Stelle, die er gerade überprüft hatte. Dann noch einmal.
„Hast du etwas gefunden?“, rief Kate und lehnte sich über den Bootsrand.
„Schon möglich.“ Ohne sich am Schlamm zu stören, kniete er sich hin und fing an, mit seinen bloßen Händen zu graben. „Vielleicht handelt es sich nur um das Messer eines Fischers oder eine verlorene Uhr.“
Die anderen Männer wurden von der Spannung angesteckt und begannen ebenfalls zu graben. Kate hielt den Atem an. Sie spürte einen Regentropfen auf ihrem Gesicht. Dann noch einen.
„Nein“, flehte sie zu den
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