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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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fühlst du dich? Geht es dir gut?«
    Er nickte zögernd, obwohl ein Ausdruck der Verwirrung über sein Gesicht huschte, während er versuchte, seine Vergangenheit, seine Gegenwart und das, was nur wenige Stunden zuvor in diesem Raum geschehen war, zu verarbeiten. »Sara«, sagte er und hob ihr die Hände entgegen, damit sie sie betrachtete. »Erklär mir das.« Er schluckte. »Wie?«
    Sara ergriff seine Hände und setzte sich neben ihn, während sich ihre Kehle zusammenschnürte. »Alles zu seiner Zeit«, sagte sie. »Zunächst brauchst du Ruhe, okay?«
    Er nickte erneut. »Wir werden später reden.«
    »Natürlich.« Sie lächelte sanft. Sie würde ihm seine Erinnerung in kleinen Dosen offenbaren, bis er sie ohne das Trauma annehmen konnte. Dann würden sie sehen …
    »Und du wirst ihm für mich danken?«, sagte Gray.
    Ihm? Oh Gott, meinte er Alexander? Sie beugte sich zu ihm vor. »Du verstehst? Ernsthaft? Du wusstest, dass er dir helfen konnte?«
    »Ja.«
    »Woher, Gray?«, fragte sie flehend.
    Der wunderschöne junge Mann vor ihr lächelte sanft. »Er hat zu mir gesprochen. In meinem Kopf. Über dich, über alles, was du getan hast, wie verzweifelt du warst.« Seine Augen wirkten einen Moment traurig. »Er sagte, es wäre an der Zeit, dass du und ich heimkehrten.«
    Saras Augen füllten sich mit Tränen, und sie schüttelte den Kopf, unfähig zu sprechen. Alexander war wahrhaftig mehr als ein Liebhaber, mehr als nur der Mann, den sie liebte. Er war auch ein großartiger Freund.
    »He, Mensch«, erklang eine Stimme hinter ihr.
    Sara blickte zurück und sah Dillon vollkommen geheilt und lächelnd hinter sich stehen. »He, Vampirin.«
    »Ich werde bei ihm bleiben.« Sie deutete mit dem Kinn zur Tür. »Sie sollten gehen und sich um den anderen kümmern, den Sie lieben.«
    Ja. Sie brauchte ihn jetzt ebenso, wie er sie brauchte.
    Sara drückte ihrem Bruder noch einmal die Hand, erhob sich und überließ Dillon ihren Platz. Als sie sich zum Gehen wandte, hätte sie schwören können, die Augen ihres Bruders interessiert aufblitzen zu sehen, als sich die Leibwächterin in dem Sessel neben seinem Bett niederließ.
    Der Käfig war einst der Ort, an dem sein Hunger außer Kontrolle geraten durfte, wo er das Tier sein durfte, für das er sich hielt.
    Nun hielt er ihn schlicht von dem Menschen fern, den er liebte.
    Alexander lehnte sich vollkommen bekleidet an die Felswand und bekämpfte seinen Hunger nach ihr, während er auch gegen die Wahrheit dessen ankämpfte, was er in Grays Kopf gesehen hatte. Er atmete ein und runzelte die Stirn. »Geht es deinem Bruder gut, Sara?«
    Die unverschlossene Metalltür schwang auf, und Sara trat ein, ihr starker Geruch und ihre reine Schönheit ein erschreckender Kontrast zu der abstoßenden Nüchternheit seiner Zelle. Ihre blaubeerfarbenen Augen suchten in der beinahe vollständigen Dunkelheit seine, und als sie ihn fand, trat sie zu ihm und kniete sich vor ihn hin. »Er hat mit mir gesprochen.«
    »Da bin ich froh.«
    »Er klingt so … alt. Wie ein Mann. Es fällt mir schwer, ihn als Mann zu sehen; für mich bleibt er der Junge, an den ich mich erinnere, weißt du?« Sie zuckte die Achseln, ihr Lächeln so strahlend, dass es ihm den Atem nahm. »Er bat mich, dir zu danken.«
    »Ich habe es nur für dich getan. Kein Handel, keine Gegenleistung. Ich möchte dich einfach glücklich sehen.«
    Sie rückte näher an ihn heran, bis sich ihre Beine berührten. »Er erzählte mir, was du zu ihm gesagt hast, in seinem Geist. Oh Alex …«
    Die Liebe, die Alexander für sie empfand, schwächte sein Bedürfnis, sich zu züchtigen, augenblicklich, und er erlaubte es sich, die Worte zu sagen, die ihm auf der Zunge lagen. »Dass ich seinen Geist geheilt habe … Es war nicht deine Schuld, Sara. Du hättest ihm nicht helfen können – nicht auf die Art, wie du es wolltest.«
    Sara neben ihm wurde still und zog die Augenbrauen zusammen. »Was meinst du?«
    Er schüttelte den Kopf. »Seine Erinnerungen waren zu stark verwurzelt. Die Blutentnahme war die einzige Möglichkeit.«
    »Was?«
    Er zögerte und fühlte sich, als würde er sie mit einer Welt voller neuer Probleme belasten. Aber was war die Alternative? Sie würde es nur allzu bald erfahren.
    »Alexander?« Ihre Augen beschworen ihn, ihr die Wahrheit zu sagen.
    Er streckte die Hände aus und strich mit seinen Knöcheln über ihre Wange. »Ich habe deine Mutter gesehen.«
    »Was?«
    »In Grays Geist. Ich sah sie, als ich versuchte, das Feuer zu

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