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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Raumzeit nicht vorkamen. Diese Strahlungen würden schnell in photonenartige Partikel sehr hoher Energie zerfallen, die durch den Knick sickerten und in den Regionen nahe Thistledown erschienen – sowie in willkürlich ausgesuchten Gebieten hunderttausend Lichtjahre um die Sonne herum. Beim Eintritt in den normalen Raum würden sie den Charakter echter Photonen annehmen und als gleißend blaue Tscherenkov-Strahlung erscheinen.
    Korzenowski schüttelte den Kopf, den Tränen nahe. Anders als Olmy hatte er sich nie verändert, um solchen emotionalen Darstellungen zu entgehen. Was er fühlte, war eine tiefe Betrübnis, die sich bis in jenen Teil von ihm erstreckte, der Patricia Vasquez war. Das Mysterium, das sie sich teilten, wußte, obwohl von Patricias fixen Ideen getönt, was da zerstört werden würde, und wie wichtig das für den Ingenieur als integraler Teil seiner Existenz gewesen war.
    »Jetzt fängt es an«, sagte er zu Olmy.
    Ry Oyu kam aus dem dunklen Heck des Sprungschiffs nach vorn und überraschte Korzenowski. Er sagte: »Deine Tapferkeit wird sehr geschätzt.«
    Korzenowski schüttelte langsam den Kopf.

 
75. KAPITEL

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Achse Euklid
     
    Suli Ram Kikura war nicht mehr eine Gefangene des Hexamons. Aus dem Stubenarrest entlassen, war sie wieder eine freie Frau, frei, die Konfusion und Widersprüchlichkeit der letzten vergangenen Wochen zu betrachten.
    Sie konnte den Gedanken nicht loswerden, daß Olmy bei all diesem eine wesentliche Rolle spielte. Vielleicht wußte er sogar, was wirklich geschah. Niemand außer ihm wußte es.
    Ihre ganze Wut und Enttäuschung wurde durch ihr Pflichtgefühl überwältigt. Zunächst mußte sie sich vergewissern, daß die Zerstörung von Thistledown – falls sie eintrat – nicht die orbitalen Körper der Erde gefährden könnte. Sie hatte nicht die technischen Fachkenntnisse in solchen Dingen, selbst wenn sie die vollen Kapazitäten ihrer Implantate einsetzte, um allein zu brauchbaren Schlußfolgerungen zu kommen.
    Einen Augenblick schwelgte sie bloß darin, daß ihre Kommunikationsverbindungen offen und nicht überwacht waren. Sie beschloß, sich mit Judith Hoffman in Verbindung zu setzen.
    Als sie Hoffmans terrestrische Wohnung in Südafrika anrief, erwartete sie eine Mitteilung, die durch ein delegiertes Partial überbracht wurde, wonach sie nur mit ausgesuchten Leuten sprechen sollte, darunter sie selbst. Das Partial erklärte, daß Hoffman bis zum allerletzten Augenblick auf Thistledown gewesen wäre und sich jetzt mit einem Shuttle auf der Rückreise zur Axis Euklid befände. Das Partial war bereit, eine Zusammenkunft zu arrangieren. Es war möglich, wenn die Kanäle nicht vom Hexamon gesperrt waren, jetzt mit ihrem Original zu sprechen. Ob sie das wünschte?
    Ram Kikura, gewöhnlich nicht geneigt, sich aufzudrängen, zögerte jetzt nicht. »Wenn du einen Kanal aufmachen kannst, würde ich sehr dankbar sein.«
    Hoffmans Partial traf die notwendigen Vorkehrungen, fand die Kanäle noch offen; und Hoffman erschien selbst in Ram Kikuras Wohnzimmer. Sie saß in einem weißen Shuttle-Outfit, erschöpft und unglücklich.
    »Suli!« sagte sie und versuchte, einen Anschein höflicher Freude aufzubringen. »Es ist eine Katastrophe hier draußen. Wir konnten nicht ein Drittel von dem bekommen, was wir wollten… Wenn das alles losgeht, werden wir so viel verlieren…«
    »Weißt du, was geschieht?«
    »Das ist nicht einmal als geheim eingestuft«, sagte Hoffman und schwenkte mißmutig die Finger. »Der Premierminister hat alle Sicherheitsmaßnahmen aufgehoben…«
    »Ich weiß. Ich bin frei.«
    »Die Wiederöffnung ist ein Desaster. Sie sagen, es gab Instabilität im Weg – aber ich kann nicht glauben, daß Korzenowski sich nicht darum kümmern konnte.«
    »Mirsky?« schlug Ram Kikura vor.
    Hoffman rieb sich mit den Händen die Wangen. »Wir sind gewarnt worden.«
    Die Färbung ihres Bildes änderte sich. Mit erhobenen Augenbrauen blickte sie nach links – wo eine durchsichtige Stelle in der Hülle des Shuttles sein könnte – und machte ein erstauntes Gesicht. »Was ist das?« fragte sie andere Leute in ihrer Nähe. Ram Kikura vernahm gedämpfte Töne von anderen Stimmen.
    Sie schaute durch ihr Fenster auf den Bogen von Dunkelheit jenseits der Kante von dem, was einmal die Sprungpassage gewesen war. Die Stelle war nicht mehr dunkel, sondern glühte in geisterhaftem Blau.
    »Es passiert etwas«, sagte Hoffman. »Transmission…«
    Sie verblaßte mit einem leisen Zischen

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