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Exodus

Titel: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon Uris
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Dadurch war ihr Wert als kämpfende Truppe sehr beeinträchtigt. Ihren einzigen Sieg hatten sie in Jaffa errungen, einer Stadt, in der die Kampfstimmung von Anfang an schwach gewesen war. An anderen Orten hatten sie völlig versagt. Unvergessen war auch ihr Massaker von Neve Sadij geblieben, das stets einen Fleck auf der Ehre der jüdischen Kämpfer darstellen würde. Die Makkabäer waren Aktivisten von großem persönlichem Mut, doch sie lehnten jede Autorität ab. Nach dem unglücklichen Zwischenfall mit der Akiba verharrten sie in trotziger Ablehnung. Ihre Auffassung bestand darin, daß alle Probleme mit Gewalt gelöst werden konnten.
    Monatelang verhandelten Graf Bernadotte und sein amerikanischer Mitarbeiter, Ralph Bunche, als Beauftragte der UNO mit den Juden und den Arabern, ohne jedoch eine Einigung erreichen zu können. Sie konnten innerhalb eines Monats nicht abbauen, was sich im Verlauf von drei Jahrzehnten angesammelt hatte.
    In Zentralgaliläa hatte Kawuky immer wieder die Waffenstillstandsbedingungen verletzt. Jetzt wurden die Ägypter wortbrüchig, indem sie vor Ablauf des Waffenstillstandes die Kampfhandlungen wieder aufnahmen. Das erwies sich als schwerer Fehler, denn damit war das Startzeichen für einen neuen israelischen Feldzug gegeben. Hatten die Militärexperten der ganzen Welt über die Fähigkeit der Juden gestaunt, einer Invasion standzuhalten, so waren sie jetzt völlig verblüfft, als die Armee des Staates Israel ihrerseits zur Offensive überging.
    Diese neue Phase des Krieges wurde eröffnet, als die israelische Luftwaffe Kairo, Damaskus und Amman bombardierte, um die Araber davor zu warnen, weiterhin Luftangriffe auf Tel Aviv und Jerusalem zu unternehmen. Die Araber bombardierten von da an keine jüdischen Städte mehr. Korvetten der israelischen Marine gingen zum Angriff auf den Feind über, indem sie die libanesische Hafenstadt Tyra, einen der Hauptumschlagplätze für die Einfuhr von Waffen, beschossen.
    Im Kibbuz Ejn Gev am See Genezareth gingen die Farmer, die einen syrischen Angriff abgewiesen und monatelang der Belagerung standgehalten hatten, nunmehr ihrerseits zum Angriff über. In einem kühnen nächtlichen Manöver erstiegen sie den Berg Sussita und warfen die Syrer aus ihren Höhenstellungen.
    In Zentralgaliläa ging Ari ben Kanaan zum Angriff gegen Kawuky auf Nazareth vor. Er verlangte seinen Leuten das Äußerste ab und setzte die ihm zur Verfügung stehenden Waffen so außerordentlich wirkungsvoll ein, daß es ihm gelang, die Streitkräfte der Irregulären völlig zu überrennen. Der Generalissimus des Mufti bekam eine verdiente Lektion und verlor Nazareth. Nachdem Nazareth gefallen war, streckten die feindlichen arabischen Ortschaften in Zentralgaliläa die Waffen, und Kawuky floh an der Spitze seiner Truppen zur libanesischen Grenze. Die Israelis beherrschten damit das gesamte Gebiet von Galiläa.
    In der Negev-Wüste boten die Israelis den Ägyptern Schach. Samson hatte einst tausend Füchse mit brennenden Schwänzen auf die Felder der Philister losgelassen. Jetzt unternahmen blitzschnelle Einheiten von Jeeps mit Maschinengewehren, genannt »Samsons Füchse«, verheerende Angriffe auf ägyptische Nachschubwege und arabische Ortschaften. Sie machten der qualvollen Belagerung von Negba ein Ende.
    Doch den größten Erfolg errangen die Israelis im Gebiet des Scharon-Tals. Unter besonders wirkungsvollem Einsatz von JeepEinheiten und angeführt von der ehemaligen Chanita-Brigade des Palmach stießen die Juden nach Lydda und Ramie vor. Diese zwei arabischen Städte hatten eine beständige Bedrohung der Straße nach Jerusalem gebildet. Sie eroberten den Flughafen Lydda, den größten in Palästina, und gingen dann in das im Land Samaria gelegene »Dreieck« vor, um Latrun einzukreisen. Kurz vor dem Erfolg des Unternehmens verlangten die Araber einen zweiten Waffenstillstand. Alle diese Siege hatten die Israelis innerhalb von zehn Tagen errungen.
    Während Bernadotte und Bunche die Verhandlung über den zweiten Waffenstillstand führten, herrschte große Aufregung in der arabischen Welt. Abdullah von Jordanien war der erste, der erkannte, was die Stunde geschlagen hatte. Heimlich nahm er Unterhandlungen mit der Provisorischen Regierung auf und erklärte sich damit einverstanden, daß sich die Arabische Legion nicht mehr an Kampfhandlungen beteiligte. Dadurch konnten die Juden ihre Aufmerksamkeit auf die Ägypter konzentrieren. Sie verpflichteten sich dafür gegenüber

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