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Exzession

Exzession

Titel: Exzession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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irgend etwas an alledem
etwas merkwürdig?
    00
    [Dichtstrahl M16.4, Tra. @ n4.28.856.6883]
    x Exzentriker Erschieß Sie Später
    o ASF Vorfreude Auf Die Ankunft Eines Neuen Geliebten,
Die
    Ach prima, etwas Leichtes; du bist es.
    00
    Ich meine es ernst. Das Ganze kommt mir irgendwie komisch
vor.
    00
    Wie kannst du es wagen, mir zu unterstellen, daß ich es
nicht ernst meine?
    Und überhaupt, wo liegt eigentlich das Problem?
    Das hier ist tatsächlich das Wichtigste, das es jemals
gegeben hat, jedenfalls nach unserer Einschätzung.
    Natürlich erscheint alles und jeder nach dieser Erkenntnis
ein wenig seltsam.
    Wir können nicht umhin, betroffen zu sein.
    00
    Du hast recht, davon bin ich überzeugt, aber trotzdem
werde ich dieses ungute Gefühl nicht los.
    Nein, je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich
zu der Ansicht, daß du recht hast und ich mir über
nichts und wieder nichts Sorgen mache. Ich werde ein paar
Nachforschungen anstellen, nur um mich selbst zu beruhigen, aber ich
bin sicher, daß das nur dazu beitragen wird, meine
Befürchtungen zu entkräften.
    00
    Du solltest mehr Zeit im Unendlich-Viel-Spaß-Raum
verbringen, weißt du.
    00
    Wahrscheinlich hast du recht. Ach ja.
    00
    Wie auch immer, wir können ja in Verbindung bleiben. Nur
für den Fall, daß sich irgend etwas ergibt.
    00
    Natürlich. Paß auf dich auf.
    00
    Viel Erfolg bei deinen Nachforschungen, meine Liebe. Und
paß du auch auf dich auf.

 
II
     
     
    Die Drohne Sisela Ytheleus verharrte in der Schwebe und wartete.
Mehrere Sekunden waren vergangen, seit das Pulsieren des Strangs
einen Widerhall um sie herum erzeugt hatte, und sie hatte sich immer
noch nicht entschieden, was zu tun war. Sie hatte sich die Zeit damit
vertrieben, die Antimaterie-Reaktionskammer zusammenzuwerfen, so gut
sie es in der wenigen zur Verfügung stehenden Zeit tun konnte,
anstatt sie mühevoll Stück für Stück fein
säuberlich zusammenzusetzen. Als Nachgedanke setzte sie alle bis
auf eine ihrer Nanoraketen frei und brachte zweihundert davon um ihr
hitzevernarbtes hinteres Paneel herum in zwei Gruppen zu beiden
Seiten der Reaktionskammer an; glücklicherweise erleichterte es
die beschädigte Oberfläche des Paneels, die winzigen
Raketen einzubetten, so daß nur das letzte Drittel ihrer
millimeterlangen Körper aus dem Paneel hervorlugte. Sie hielt
die anderen neununddreißig Raketen in Feuerbereitschaft, um
sich einigermaßen wirkungsvoll gegen das zur Wehr zu setzen,
was immer es sein mochte, das sich an sie heranpirschte.
    Die sanften, summenden Schwingungen des Strangs hatten eine
bestimmte Aussageform angenommen; etwas näherte sich ihr im
Hyperraum, mit einem sensorischen Kiel im Realraum, langsam
dahinziehend, weit unter Lichtgeschwindigkeit. Was immer es sein
mochte, es war nicht die ASF Friede Bringt Viel; die
Klangfarbe stimmte nicht.
    Eine Flut von Breitbandstrahlen, wie ein Licht ohne erkennbaren
Ursprung, ein letztes Pulsieren von Maser-Energie, diesmal in
Realzeit, und dann verschwand etwas schimmernd zur einen Seite; ein
Schiff, das in die dreidimensionale Leere auftauchte; Bilder, die
einmal flackerten und dann in Ruhestellung schnappten.
    Zehn Kilometer weit entfernt; einen Klick lang. Angepaßte
Geschwindigkeit. Ein fettes, grauschwarzes ellipsenförmiges
Gebilde, bedeckt mit scharfen Dornen, Stacheln und Klingen…
    Ein Affronter Schiff!
    Die Drohne zögerte. Konnte dies das Schiff sein, das der ASF Friede Bringt Viel gefolgt war? Wahrscheinlich. War es von dem
Artefakt/der Exzession eingenommen worden? Möglicherweise.
Nicht, daß das letzten Endes wichtig gewesen wäre. Verdammt!
    Die Affronter; keine Freunde der Elencher. Und auch sonst
niemandes Freunde, nebenbei bemerkt. Ich habe versagt. Sie werden
mich einwickeln, mich verschlingen.
    Die Drohne versuchte verzweifelt, sich etwas einfallen zu lassen,
das sie tun konnte. Machte die Tatsache, daß es sich um ein
Affronter Schiff handelte, wirklich einen Unterschied? Sie
bezweifelte es. Sollte sie ihm ein Signal senden, versuchen, es zur
Hilfeleistung zu bewegen? Sie konnte es ja mal versuchen; die
Affronter hatten die Allgemeinen Konventionen zur Rettung von
Schiffen und Einzelwesen in Not mit unterschrieben, und theoretisch
hätten sie die Drohne an Bord nehmen, bei ihrer Reparatur helfen
und eine Warnung bezüglich des Artefakts an den Rest der Galaxis
aussenden müssen.
    In der Praxis würden sie die Drohne in alle Einzelteile
zerlegen, um herauszufinden, wie sie funktionierte,

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