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Fado Alexandrino

Fado Alexandrino

Titel: Fado Alexandrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: António Lobo Antunes
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eines blauen Volkswagens geklammert, vorbeifahren: Er wich haarscharf einem Obstwagen aus, fuhr dreimal den Bürgersteig hinauf und wieder herunter und verschwand hupend und alle Lampen auf einmal anmachend, in den Gleisen schwimmend in der Rua do Loreto. Dennoch fing der Genosse Pires nach einigen Fahrstunden Feuer, zog im Sitz der Organisation an den ärgerlichen Ärmeln der Leute, Ich schalte schon wie ein Weltmeister, Ich parke schon rückwärts ein wie ein Krebs, Heute habe ich beim Hieronymuskloster einen Lastwagen überholt. Er ging früher los, um die Verkehrsgesetze zu studieren, drängte uns endlose Lektionen über Verkehrszeichen auf, Dies da mit der Kuh zeigt an, daß da Tiere sind, Dieses rot-blaue verbietet Parken, Wißt ihr, was Vorfahrt von rechts heißt?, er hat sogar bei einer Sitzung des Zentralkomitees angeregt, man solle fünf blaue Volkswagen kaufen, um das Image der Organisation zu heben, um den portugiesischen Provinzlern zu zeigen, daß die portugiesischen Maoisten nicht die Kleinkrämer sind, für die sie sie halten (Ihr wollt das ja nicht glauben, Scheiße, aber das ist der richtige Weg, um die bourgeoisen Wahlen zu gewinnen, ist mir doch egal, ob wir nicht mal für Rollschuhe Geld haben), Dália nahm hochengagiert
unbezahlten Urlaub, um, jetzt in Begleitung von Olavo, die Bank weiter auszuforschen, die Karten mit Kreuzen und Kreisen und Pfeilen vermehrten sich, der Plan nahm ganz allmählich Form an, Du bleibst hier, du bleibst da, wir beide gehen rein, mit diesem blöden Gesicht, wer wird es wagen, dir zu mißtrauen, die anderen Genossen, Herr Hauptmann, sprachen uns ehrerbietig, respektvoll an, Lopes verkündete beim Ständigen Sekretariat, während er die Zigarette energisch ausdrückte, Die Überfallbrigade wird sehr bald schon in Aktion treten, ich sage euch einstweilen nur, daß das Kapital einen schweren Schlag in den Vororten von Lissabon erleiden wird, aber alle kannten die Einzelheiten, alle hatten die Karten gesehen, alle brachten Alternativen, Vorschläge, Ideen vor, Warum keine Drogerie, Drogerien sind einfacher, warum nicht die Methoden der Basken benutzen und den Mord an einem Grundschullehrer oder an einer Nonne oder an einem Steuerinspektor fordern, zum Beispiel Nachtwächter umbringen, das ist ein Kinderspiel, die haben fast immer einen Buckel, und wenn nicht, dann haben sie es an der Galle, ein Bäcker ist genau das richtige, verdammt, morgens ist niemand auf der Straße, man kommt von hinten mit einem Messer, und der Mann ist gleich unter Croissants begraben. Sie waren gerade dabei, die Feira Popular aufzubauen, mit Hammerschlägen den Aufbau der Restaurants und der Karussells, der Stände mit den Erfrischungsgetränken, der Geisterbahnen, der Achterbahn, der wahnsinnig lustigen Apparate zu beenden, die die Leute rüttelten und schüttelten, bis diese, kalkweiß und vor Schrecken jammernd, von der Hilfsbereitschaft der Anverwandten gestützt, ihre Eingeweide auf den Boden erbrachen, und der Funker wachte von den Auspuffen der Motorräder des Todesbrunnens auf, die ihm wie beharrliche Wespen auf dem Kopfkissen herumkreiselten, ihn von unerträglichen Alpträumen mit Schießereien und schreienden Rentnern erlösten. Der Spazierstock der Tante hackte über den Korridor, Esmeralda wetterte in der Küche gegen die verkalkten Wirbel (Weich nicht aus, du Mistkerl, knurrte der Leutnant, erzähl
schon, wie es war), und er dachte im Eßzimmer bei Kaffee und gebuttertem Toast, Wie viele in die Reserve geschickte Hauptleute werde ich wohl heute ertragen müssen, wie viele Brigadegeneräle, wie viele Generäle, wie viele dicke, glatzköpfige Hurensöhne, die kalte Dusche, der widerliche Zahnpastageschmack im Mund, die Metro zum Rossio, zu Fuß bis zum Cais das Colunas, die Hände in den Taschen, den Kragen hochgestellt (Ich muß mir einen Mantel und Handschuhe kaufen), während schläfrige Kerle die Läden von den Fenstern der Geschäfte abnahmen und die Markisen entrollten, Herrenschneider, Uhrmacher, Goldschmiede, Reisebüros voller exotischer Plakate und Fotos tropischer Sonnenuntergänge, Laß die Sonnenuntergänge beiseite, ließ der Leutnant nicht locker, der am Hals der Blonden hing, was ist dann passiert, und dann der Fluß, die Cacilhas-Fähren, der übelkeiterregende, klebrige, nach Dieselöl, nach faulen Meerestieren und Möwenkadavern riechende Nebel, der aus dem Wasser aufstieg, winzige Fischerboote, der Himmel zerknittert, der Bronzekönig in reglosem Trab, die langen,

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