Fächerkalt
bebte: »Bitte folgen Sie mir.« Er ging voraus in die Scheune.
Der Anblick
traf den Alten wie ein Blitzstrahl. Zuerst sah er das Seil, dann seinen Sohn, der
mit einem Aufschrei zurückwich.
Jede Farbe
schwand aus dem Gesicht des Eduard von Villing. Wie angenagelt stand er da und starrte
geradeaus.
»Wieso hat
sich Ihre Schwester hier erhängt? Das wollen wir von Ihnen wissen.«
Die Antwort
blieb aus. Stattdessen versuchte der Alte, sich umzudrehen und den Raum zu verlassen,
doch zwei kräftige Polizisten hinderten ihn daran.
Lindt hatte
keine Eile. Er setzte darauf, das grausame Bild wirken zu lassen.
»Ich bin
sicher, Sie kennen den Grund für den Freitod Ihrer Schwester Irene Stoll. Sie kennen
ihn genauso gut, wie Sie das Versteck der Waffe kannten, mit der Ihre Ehefrau erschossen
wurde.«
Der Mann
schwieg eisern.
»Sie können
es ruhig sagen. Tote haben keine Strafe mehr zu befürchten.«
Keine Reaktion.
Mit Stolz erhobenem Haupt stand Eduard von Villing da und schaute grimmig auf Besen
und Seil.
»Sie brauchen
Ihre Schwester nicht mehr zu schützen. Sie hat das getan, was Sie selbst nicht fertigbrachten.
Sie hat den Ehebruch bestraft. Sie war es, die Ihre Ehefrau Luise von Villing erschossen
hat.«
Der Alte
begann zu beben, doch Lindt fuhr unbeirrt fort: »Und sie hat sich bereits Jahre
zuvor an ihrem eigenen Ehemann Otto Stoll gerächt.«
Eduard von
Villing rang nach Luft. Ein pfeifendes Geräusch drang aus seinem Brustkorb, aber
der Kommissar kannte keine Gnade.
»Das war
das Schlimmste, was Ihnen in Ihrem Leben angetan wurde. Die eigene Ehefrau und der
eigene Schwager! So eine Schmach! Und das ausgerechnet Ihnen. Einem Mann, der sich
die Frauen nahm, wie es ihm beliebte. Der sie rücksichtslos entsorgte, wenn sie
ihm lästig wurden. Ihre Schwester hat es zuerst gemerkt. Je älter Ihr Sohn wurde,
umso deutlicher trat es zutage: Ihr eigener Sohn, Konstantin von Villing, der Otto
Stoll wie aus dem Gesicht geschnitten ist.«
Die schwarzen
Augen brachen. Sie wurden kalt und starr – eiskalt. Niemand fing ihn auf, als der
alte Mann vornüberkippte. Seine Atmung setzte aus und das verzerrte Gesicht verfärbte
sich dunkel. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.
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Bernd Leix
Fächergrün
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»Ein fesselnder, realitätsnaher Kriminalroman – nicht nur für Leser aus
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Bernd Leix
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Schwarzwälder
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»Warum immer im Herbst?« Besonders viele
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Bernd Leix
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Badische
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Die Angst geht um in Karlsruhe: Ein
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Unwesen. Immer wieder legt sich im Schutze der Nacht dieselbe Drahtschlinge
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