Fahr zur Hölle, Mister B.: Fantastischer Thriller (German Edition)
später wird, schert Sie nicht. Gibt es einen profunden metaphysischen Grund dafür? Oder sind Sie einfach nur dümmer, als ich dachte?
Das einzige Profunde, das ich höre, ist Stille.
Da Sie mir eine Antwort schuldig bleiben, muss ich sie mir selbst geben. Und ich entscheide mich für ...
Dummheit.
Sie sind eigensinnig und dumm.
Na gut, so viel zu meinem Angebot, gnädig zu sein. Ich vergeude keine Zeit mehr mit Gesten der Barmherzigkeit. Aber geben Sie mir nicht die Schuld, wenn der Inhalt Ihrer Blase in hohem Bogen in die Luft spritzt oder Sie eine Ihrer Nieren aufessen müssen, während ich die andere herausschneide.
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Sie können sich gar nicht vorstellen, wie Sie schreien werden. Wenn Ihnen jemand wie ich, der sich damit auskennt, wirklich wehtut, dann werden Sie Laute von sich geben, von denen Sie kaum glauben werden, dass sie aus Ihrer eigenen Kehle kommen. Manche Leute werden schrill und quieken wie schlecht abgestochene Schweine. Andere hören sich an wie wilde Tiere, wie tollwütige Hunde, die kehliges Knurren und ohrenbetäubendes Heulen von sich geben.
Es wird sicher interessant, zu hören, mit welchem Tier Sie Ähnlichkeit haben, wenn ich mit dem Messer erst einmal richtig tief eindringe.
Eigentlich sollte ich nicht überrascht sein. Ihre Rasse mag Geschichten, nicht? Ihr lebt davon. Und Sie ... mein eigensinniger, störrischer, selbstmörderischer Freund ... sind offenbar bereit zu sterben, nur um zu erfahren, was geschah, als die Belagerung von Gutenbergs Haus zu Ende ging.
Hört es sich nicht ein wenig absurd an, wenn man es so ausdrückt? Was hoffen Sie zu erfahren? Suchen Sie nach einer Geschichte, in der Sie selbst mitspielen? Geht es darum?
Oh Gott, das ist es, nicht wahr? Sie haben die ganze Zeit gehofft, nachdem Sie dieses Buch gefunden haben, erhalten Sie vielleicht einen Hinweis, warum Sie geboren wurden. Und wie Sie sterben.
Dies ist das Buch, soweit es Sie betrifft.
Habe ich recht? Schließlich kommen Sie auch in diesen Seiten vor. Ohne Sie wären diese Worte nur schwarze Zeichen auf weißem Papier, in der Dunkelheit vergessen. Ich wäre immer noch in Einzelhaft, würde Selbstgespräche führen und vermutlich immer nur eines wiederholen:
Verbrennen Sie dieses Buch. Verbrennen Sie dieses Buch. Verbrennen Sie dieses Buch.
Aber kaum hatten Sie dieses Buch aufgeschlagen, gehörte mein Wahnsinn der Vergangenheit an. Visionen erfüllten die Seiten wie Gespenster, die durch eine Beschwörung herbeigerufen wurden, weil alle, die etwas zu beichten haben, sich Gehör verschaffen wollen, auch wenn es nur bescheidene Bekenntnisse wie die meinen sind, und weil Sie unbestreitbar ein Verlangen nach dem Unheimlichen und Ketzerischen haben.
Genießen Sie es, so lange es noch geht. Sie kennen den Preis, den Sie dafür bezahlen müssen.
Zurück zu Gutenbergs Werkstatt; mal sehen, welche letzten Visionen ich hier, wo die Luft vom stechenden Geruch der feuchten Tinte erfüllt ist, noch für Sie finden kann.
In jedem Kampf zwischen Himmel und Hölle kommt der Zeitpunkt, an dem die Zahl der Soldaten so groß ist, dass die Realität, wie die Menschen sie wahrnehmen, dem Gewicht des tobenden Mahlstroms nicht mehr standhalten kann. Die Fassade der Realität zerbricht, und so sehr die Menschen sich auch bemühen mögen, nicht zu sehen, was um sie herum vor sich geht, sie sind der Aufgabe nicht mehr gewachsen. Die Wahrheit verschafft sich Gehör, und sei es noch so leise. Die Wahrheit kommt ans Licht, und sei es noch so trübe.
Ein plötzlicher Chor von Schreien draußen auf der Straße war der erste Hinweis darauf, dass dieser Zeitpunkt gekommen war. Ausrufe der Bürger von Mainz – Männer und Frauen, Kinder und Greise –, die offenbar alle sahen, wie der Schleier, der den Kampf verborgen hatte, plötzlich zerriss. Und schon im selben Moment brach Hysterie aus. Ich konnte froh sein, dass ich mich in dem Augenblick in der Werkstatt aufhielt, auch wenn ich nur den grotesken Erzbischof, Gutenberg und seine Arbeiter als Gesellschaft hatte.
In der Sekunde, als der Lärm auf der Straße anfing, verschwand das sanfte Genie Gutenberg und wich dem Gutenberg, dem Liebe und Freundschaft mehr galten.
»Ich glaube, es gibt Ärger«, sagte er. »Hannah? Hannah? Geht es dir gut? « Er wandte sich an seine Arbeiter. »Wenn einer von euch um sich und seine Familie fürchtet, dann beschwöre ich ihn, dass er jetzt geht, und zwar schleunigst, bevor es noch schlimmer wird.«
»Da draußen findet kein
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