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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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kleinlaut zurück. Warum nur fiel es ihr immer so schwer, erst zu denken und dann zu sprechen? Das letzte, was sie wollte, war diesen Mann zu verärgern.
    „Warum sollte ich es dir verraten?“ fragte er nun. „Nachher fliehst du noch und erzählst Leon alles.“
    Er klang nicht verärgert und nur deswegen wagte es Jenna wieder, ihn anzusehen. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen.
    „Ja, natürlich“, gab sie einsichtig zurück und zuckte zusammen, als er erneut laut auflachte.
    „Glaubst du im Ernst, dass ich dich ohne Fesseln herumlaufen lassen würde, wenn ich glauben würde, dass du eine Chance hättest zu fliehen?“ Er schüttelte lachend den Kopf. „Niemand entkommt mir, meine Liebe. Jedenfalls nicht ohne die Hilfe magischer Kräfte. Und die hast du zurzeit nicht.“
    Jenna wusste nicht genau, was sie sagen sollte. Sie wusste ja noch nicht einmal, was sie fühlen sollte. Sie war verärgert – natürlich – aber auf der anderen Seite wusste sie auch, dass Marek nur die Wahrheit aussprach. Sie glaubte ja selbst nicht daran, ihm allein entkommen zu können.
    „Wir reiten erst einmal nach Tschamborg, um uns mit Vorräten einzudecken“, unterbrach er ihre Gedanken überraschend.
    „Vor… Vorräte?“ stammelte sie. „Für was?“
    „Für unsere weitere Reise nach Trachonien.“
    Jenna starrte ihn entgeistert an. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein. „ Du willst nach Trachonien?!“
    Er nickte bestätigend.
    „Wieso?“ Sie verstand überhaupt nichts mehr. Er hatte sich so aufgeregt, als Leon sie über seinen Plan unterrichtet hatte – und jetzt wollte er selbst dorthin?
    „Aus demselben Grund wie Leon und du. Ich will den Stein, der in      Alentaras Besitz ist.“
    „Wo… woher weißt du das?!“ Sie war erschüttert.
    „Ich wusste es schon, bevor du auch nur geahnt hast, dass diese Steine existieren“, gab Marek zu. „Und als ich erfahren habe, wohin ihr unterwegs seid, wusste ich, was ihr plant.“
    „Man hat dir verraten, wohin wir unterwegs waren?“ empörte sie sich. „Leon hat den Leuten doch Goldstücke gegeben…“
      „Gold kann das Leben eines Menschen nicht aufwiegen“, gab er leichthin zurück.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Jenna begriff, dann wandte sie sich verärgert von Marek ab, starrte aufgewühlt in das kleine Feuer, das langsam auszugehen drohte. Leon hätte daran denken müssen, dass die Angst der Leute vor Marek größer war als ihre Gier nach Gold. So hatten sie so viele der kostbaren Münzen für nichts und wieder nichts hergegeben.
    „Dann… dann warst du gar nicht wirklich darüber wütend, dass wir dich zu Alentara bringen wollten“, sagte sie leise.
    „Oh, doch“, erwiderte er. Er legte ein paar dickere Äste in die Glut des Feuers, auf die sich die zarten Flämmchen sofort stürzten. „Mich als Geisel gegen Informationen eintauschen zu wollen, ist eine Dreistigkeit, die an und für sich hart bestraft werden müsste. Leider musste ich ja ein Versprechen geben, das ich nicht brechen wollte.“
    Sie hob den Blick, schüttelte mit einem bitteren Lächeln den Kopf. „Und was willst du jetzt gegen diese Informationen eintauschen? Mich?“
    „Großer Gott – nein! Dich brauche ich noch und ich denke, Alentara besitzt keine Informationen, die ich nicht schon längst selbst habe. Ich will nur den Stein.“
      Sie runzelte die Stirn. „Aber gegen was willst du ihn eintauschen? Ohne eine Gegenleistung wird sie dir den Stein kaum geben.“
    „Da stimme ich dir zu“, erwiderte Marek. „Ich werde ihn mir einfach nehmen.“
     Sie hob die Brauen, ihrem Gesicht einen mehr als zweifelnden Ausdruck gebend. Selbst aus dem Mund eines gefährlichen und gefürchteten Kriegers wie ihm klang das arrogant. „Ach ja? Und wie? Leon hat gesagt, dass diese Frau sehr gefährlich ist.“
    „Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Menschen sie für gefährlich halten“, gab Marek unbeeindruckt zu. „Sie ist unberechenbar. Ich bin allerdings der Meinung, dass selbst Unberechenbarkeit berechenbar ist.“
    „Und du kannst das, ja?“ fragte sie zweifelnd.
     Er verengte seine Augen ein wenig. „Was?“
    „Unberechenbarkeit berechnen“, half sie ihm.
    „Vielleicht“, gab er zurück. „Doch das wird in diesem Fall nicht nötig sein. Ich werde die Burg gar nicht betreten.“
    „Wie willst du dann an den Stein herankommen?“ fragte sie. Ein unangenehmes Gefühl beschlich sie, eine Ahnung, die sie nicht ernstnehmen wollte .
    „ Du wirst ihn mir

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