Falaysia Bd 2 - Trachonien
Benjamin ab und schlang es relativ schnell hinunter, um dann mit weitaus gierigerem Blick näher zu kommen.
Benjamin entschied sich dazu, einfach einen Großteil der Leckerlis im Raum zu verteilen, um das Tier länger zu beschäftigen und schritt gleich zur Tat. Sein Plan ging auf. Satan folgte brav der Spur des Futters und war fürs Erste abgelenkt. Benjamin nutzte dies sofort, um zunächst zum Koffer hinüberzulaufen und diesen zu öffnen. Er war leider leer. Nur in der vorderen Tasche befanden sich abgelaufene Fahrscheine. Nicht wirklich aufregend, aber immerhin gaben sie Auskunft darüber, woher der Mann gekommen war und welche Verkehrsmittel er benutzt hatte. Also fotografierte Benjamin sie brav, verstaute sie wieder und stellte den Koffer genauso hin, wie er ihn vorgefunden hatte. Daran hatte Melina ihn ebenfalls mehrfach erinnert: Alles wieder so herzurichten, dass Demeon nicht bemerkte, dass er da gewesen war und sein Zimmer durchsucht hatte.
„Was nun?“ murmelte er leise und sah sich um. Der Kleiderschrank war vielleicht eine gute Idee. Allerdings enthielt auch dieser nichts Ungewöhnliches, wie Benjamin sehr schnell feststellen konnte: Kleidungsstücke, aufgehängt oder auch nur säuberlich in die Fächer gelegt. Er machte dennoch ein paar Fotos davon und lief dann hinüber zur Kommode, einen großen Bogen um den immer noch glücklich vor sich hin schmatzenden Kater machend. Doch auch die Schubladen der Kommode verbargen nichts, was ihnen hätte weiterhelfen können. In der ersten Lade fand er ein paar abgebrannte Kerzenstummel, samt einer Packung Streichhölzer und einem Notizblock vor. Die anderen beiden waren leer, also machte er ein paar Fotos von den Gegenständen in der ersten und nahm dann den Notizblock vorsichtig heraus. Er blätterte ihn durch. Leer. Er war jedoch eindeutig benutzt worden, denn auf der ersten Seite konnte er die Linien sehen, die ein Stift hineingedrückt hatte, als auf der vorherigen Seite geschrieben worden war.
Sicherheitshalber riss er die Seite ab und verstaute diese in seiner Jackentasche. Das würde Demeon ganz gewiss nicht auffallen. Er konnte sich kaum vorstellen, dass der Zauberer die Seiten seines Notizblocks vorher abgezählt hatte. Weiter. Ein kurzer Gang ins Badezimmer, ein paar Fotos gemacht, wenngleich sich dort nichts Ungewöhnliches befand, und schon war Benjamin wieder zurück im Zimmer. Satan hatte nun aufgegessen und hielt in seinem aufwendigen Putzakt inne, um ihn erwartungsvoll anzusehen. Benjamin seufzte und legte die nächsten Bestechungsmittel aus, obwohl er nicht ganz sicher war, ob dies überhaupt noch nötig war.
Viel mehr gab es in Demeons Hotelzimmer nicht zu entdecken und Benjamins Enttäuschung kam mit einer großen Portion Frust einher. Wie sollten sie Jenna helfen, wenn sie nichts über Demeon herausfanden, wenn sie nicht erfahren konnten, was er plante, und somit auch nicht dessen Pläne vereiteln konnten? Er ließ seinen Blick noch einmal durch das Zimmer schweifen. Kleiderschrank: erledigt. Kommode: erledigt. Badezimmer: erledigt. Jacke auf dem Stuhl… Die hatte er sich noch nicht angesehen.
Er eilte schnell hinüber und machte sich daran, die Taschen zu durchwühlen. Sein Herz machte einen kleinen Sprung, als er in der Innentasche auf etwas Hartes stieß. Etwas, das sich anfühlte wie… zwei Schlüssel an einem Schlüsselring! Er biss sich auf die Lippen, um das freudige Jauchzen zu unterdrücken, das sofort aus ihm herausplatzen wollte, als er seinen Fund zwischen Zeigefinger und Daumen vor sich in die Luft hielt, und lief sofort auf das Bett zu, auf dem immer noch seine Sachen lagen. Wenn sie jetzt auch noch herausfanden, wo Demeon normalerweise wohnte, hatten sie freien Zugang zu seinen wirklich persönlichen Sachen, denn Benjamin war sich sicher, dass dies seine Wohnungsschlüssel waren. Er ließ sich neben seinen Sachen auf das Bett nieder und… erstarrte. Da war so ein seltsames Geräusch gewesen. Nicht das übliche Ächzen und Knacken von Federn in einer Matratze, eher ein… Knistern?
Er wippte einmal auf und ab und vernahm ein weiteres Mal das Geräusch. Wippen. Knistern. Wippen. Knistern. Da war etwas unter der Matratze. Benjamin sprang rasch auf und hob die Matratze an. Unter ihr lag eine Plastiktüte neben einer ledernen Mappe. Sein Herz begann wieder schneller zu schlagen, weil er sich sicher war, dass er endlich auf etwas sehr, sehr Wichtiges gestoßen war. Seine Finger zitterten sogar ein wenig, als er die Tüte und
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