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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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unmissverständliches Kopfschütteln folgen. „Niemals“, setzte er ebenso leise wie sie hinzu.
    Jennas Kehle schnürte sich zu und der wachsende Druck in ihrer Brust machte ihr das Atmen schwer.
    „Aber er sagte doch, es seien nur sehr wenige“, krächzte sie und kämpfte tapfer gegen ihre wachsende Verzweiflung an.
    „Das sieht nur so aus“, erwiderte er ruhig. „Tikos reiten immer nur in kleinen Gruppen, mit drei bis vier Mann, um den Eindruck zu erwecken, sie seien ungefährlich. Aber wahrscheinlich versucht eine andere Gruppe längst, uns den Weg abzuscheiden und wird bald auf ihn treffen. Und auch unseren Jägern wird noch eine weitere folgen, wenn er Pech hat. Und dieser vielleicht noch eine.“
    Jenna riss entsetzt die Augen auf. „Warum hast du ihm das nicht gesagt?!“
    Marek sah sie kalt an. „Er hat mich nicht gefragt.“
    Lautes Stampfen von Pferdehufen, das den Boden beben ließ, und das Zerbersten von Ästen ließen Jenna vollkommen erstarren. Unwillkürlich hielt sie die Luft an, als die feindlichen Krieger an ihrem Felsen vorbeidonnerten.
    „Scheint so, als funktioniert wenigstens ein Teil seines Plans“, flüsterte Marek. „Sie haben uns nicht bemerkt.“
    Jenna sagte nichts. Sie lauschte angespannt. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt und als der erste Schmerzensschrei ertönte, zogen sich sämtliche Gedärme in ihrem Bauch zusammen. Sie hatte so etwas noch nie gehört und es war einfach nur furchtbar. Nichts klang so schrecklich wie die realen Schmerzensschreie eines Menschen, besonders wenn man nicht wusste, ob sie dem Freund oder dem Feind gehörten. Dem ersten Schrei folgten weitere und jedes Mal zuckte Jenna heftig zusammen, rann ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunter, machte ihr Herz einen Satz und ihr Magen eine Umdrehung. Einerseits wünschte sie sich zu sehen, was dort in weniger Entfernung vor sich ging, weil sie solche Ängste um Leon ausstand. Andererseits graute es sie davor, wollte sie sich vor Angst nur in ein tiefes Loch verkriechen und nie wieder herauskommen. Das alles war wie ein nicht enden wollender Alptraum und sie wollte eigentlich nur noch hier raus, wollte das nicht weiter miterleben.
    Die Schreie verstummten nun. Stattdessen ertönte ein sich wiederholendes Klirren, das nur von dem Aufeinandertreffen zweier Schwerter stammen konnte. Wie auch immer Leon die Männer hatte austricksen wollen, seine Rechnung war nicht ganz aufgegangen und das war entsetzlich. Jennas Finger umfassten das Schwert in ihren Händen noch fester. Sie konnte hier nicht sitzen bleiben. Sie musste etwas tun. Sie wollte aufspringen, doch Marek gelang es trotz seiner Fesseln ihren Arm zu packen und sie wieder hinunter zu ziehen.
    „Was hast du vor?“ zischte er ihr zu.
    „Ich… ich muss ihm helfen“, stammelte sie mit erstickter Stimme und hasste sich dafür, dass ihre Nase zu brennen begann und ihr automatisch Tränen in die Augen stiegen.
    Ein lautes Krachen ganz in ihrer Nähe ließ sie heftig zusammenfahren und dann stoben zwei große Schatten an ihrem Felsen vorbei.
    „Die gehören wohl zur zweiten Truppe“, murmelte Marek. „Er scheint wirklich Pech zu haben.“
    Jenna sah ihn erschüttert an. Das durfte doch alles nicht wahr sein!
    „Kannst du mit dem Schwert umgehen?“ fragte er sie.
    Sie schüttelte verzweifelt den Kopf und presste die Lippen zusammen, um nicht zu schluchzen, weil sich nun doch die ersten Tränen aus ihren Wimpern lösten und die Wangen hinunterrollten. Das Kampfgeschrei war jetzt erst richtig angeschwollen und machte sie fast verrückt. In wenigen Minuten würde Leon tot sein.
    „Dann kannst du auch nichts tun“, setzte Marek hinzu.
    „Aber ich kann ihn doch nicht sterben lassen“, hauchte sie und klammerte sich an ihr Schwert. „Ich muss etwas tun!!“
    „Es gibt noch eine andere Möglichkeit“, gab Marek leise zurück.
    Sie versuchte ihre Tränen wegzublinzeln, sah ihn hoffnungsvoll an. „Und was?“
    Er hob seine gefesselten Hände. „Mach mich los!“
    Jenna starrte ihn entgeistert an. Das war verrückt. Ein Monster losmachen, um die anderen zu vernichten… Sie schluckte schwer, versuchte in seinen Augen zu lesen, ob sie ihm vertrauen konnte – nur dieses eine Mal, in dieser Notsituation. Besaß er so viel Ehre oder war das nur ein Trick, um frei zu kommen und sich zu rächen? Oh, Gott, sie hatte einfach nicht die Zeit, um darüber nachzudenken!
    Entschlossen zog sie den Dolch, den Leon ihr in Vaylacia geschenkt hatte, aus ihrem

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