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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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paar Minuten versehentlich unbeobachtet gewesen war. Doch sie wollte nicht schon wieder mit Leon streiten, da sie befürchtete, dass er seinen Frust wieder an Marek auslassen würde. Und zurzeit schien ihr Gefangener gestärkt und ausgeruht genug, um ein paar Strapazen auszuhalten. Auch wenn er in seiner lädierten Kleidung und mit den blauen Flecken im Gesicht etwas erbärmlich aussah, sein aufrechter Gang und die weichen Bewegungen, mit denen er sich fortbewegte, waren ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es ihm wieder besser ging. Umso erstaunter war Jenna, als Marek plötzlich stehen blieb.
      Leon, der den Ruck am Seil verspürt hatte, parierte sein Pferd durch und drehte sich verärgert zu ihm um.
    „Wenn du willst, dass ich dich durch das Geröll hinter mir her schleife, mach nur weiter so!“ knurrte er verstimmt.
    „Wir werden verfolgt“, sagte Marek, ohne Leon anzusehen. Sein Blick war in die Ferne gerichtet, in den Wald, der noch nicht allzu weit hinter ihnen lag. Eigentlich befanden sie sich eher noch in einem etwas lichteren Randgebiet des Waldes, an das sich das Gebirge Latans anschloss.
    Leon folgte seinem Blick stirnrunzelnd. „Woher willst du das wissen?“
    Seine Frage war in Jennas Augen berechtigt. Sie konnte selbst auch niemanden in der Ferne ausmachen.
    „Ich fühle es“, brachte Marek angespannt hervor. „Es müssen Tikos sein.“
    Ein herablassendes Lächeln erschien auf Leons Lippen, während Jenna sich fragte, von wem ihr Gefangener da sprach.
    „Bist du jetzt unter die Hellseher gegangen?“ fragte ihr Freund in einem vor Ironie triefenden Ton.
    „Nein“, entgegnete Marek ruhig. „Aber ich hatte schon immer ein Gespür für Gefahr. Ich kann den Geruch von Schweiß und Blut, den Hall der Schmerzensschreie schon vernehmen, bevor es überhaupt zu einem Kampf kommt. So etwas lernt man mit der Zeit.“
    Er lächelte fast freundlich, während seine Worte Jenna das Herz zusammendrückten. Auch Leon schien seinem Gefangenen langsam zu glauben, denn auch er beobachtete mittlerweile den Wald mit scharfem Blick.
    „Nun“, sagte er. „Solltest du Recht haben, haben wir ja noch einen Trumpf in der Tasche.“ Er sah zu Jenna hinüber und erstarrte, die Augen ungläubig geweitet.
    „Wo… wo ist er!“ stieß er entsetzt aus.
    Jenna sah ihren Freund verwirrt an, schaute an sich herunter und entdeckte dann das, was Leon so aus der Fassung brachte: Der Stein hing nicht mehr um ihren Hals!
    Für einen Augenblick setzte sowohl ihr Herzschlag als auch ihre Atmung aus. „Oh, Gott!“ entfuhr es ihr und ihr wurde heiß und kalt zur selben Zeit, während sich ihr ganzes Inneres beinahe schmerzhaft zusammenzog. Sie hätte sich selbst am liebsten geohrfeigt. „Ich… ich hab ihn abgelegt, als er sich beim Kleider wechseln in meinem Hemd verheddert hat. Ich hab ihn an einen Ast gehängt.“
    Leon war so ungeduldig gewesen, hatte sie so gedrängt sich schnell fertig zu machen, dass diese gefährliche Hektik Besitz von ihr ergriffen hatte, diese Hektik, in der man dazu neigte, schlimme Fehler zu machen, wichtige Dinge zu vergessen. Aber das – das war nicht nur schlimm, es war eine Katastrophe!
    „Mein Gott, Jenna! Das ist nicht nur ein simples Schmuckstück!“ entfuhr es Leon erregt. „Das… das ist unser Beschützer! Von diesem Stein hängt alles ab! Einfach alles !“
    Jenna bemerkte ein minimales Schmunzeln auf Mareks Lippen, doch sie hatte nicht mehr die Nerven, um sich darüber zu ärgern. Ihr Schamgefühl und ihre wachsende Angst und Verzweiflung ließen keinen Platz dafür. Leon hatte ja so Recht. Sie war eine Versagerin, ein Trampel, eine Idiotin. Sie hatte es auf sich genommen, den Stein zu behüten und war kläglich gescheitert. Wie konnte man nur etwas derart Kostbares einfach vergessen? Was sollten sie jetzt nur tun?
    Jenna blieb noch nicht einmal die Zeit, um diese Frage zu stellen, den Leon wendete sein Pferd bereits und trieb es vorwärts, in Richtung des dichteren Waldes.
    „Wo willst du hin?“ fragte sie entsetzt. Sie hielt es für keine gute Idee, ihren vermeintlichen Verfolgern genau in die Arme zu laufen.
    „Wohin wohl?“ kam die verärgerte Gegenfrage. „Wir können ohne den Stein nicht weitermachen!“
    „Das würde ich an eurer Stelle nicht tun“, mischte sich Marek ein, der sich sichtlich dagegen sträubte Leon zu folgen.
    Leon zügelte sein Pferd und warf ihm einen bösen Blick zu. „Und warum nicht?“
    Marek antwortete nicht, sondern nickte nur in die

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