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Falco Die Biografie

Falco Die Biografie

Titel: Falco Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lanz
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und die damit verbundene Aufmerksamkeit seiner Person ärgerte FALCO mit der Zeit. »Wenn Besuch zu uns kam«, erzählt Maria Hölzel, »wollten die Leute natürlich den Jungen spielen hören. Und wenn er wusste, dass sich Gäste angesagt hatten, verdrückte er sich schon vorher oder er beschwor mich und sagte, ich solle ihn doch in Ruhe lassen. Er ließ sich höchstens dazu animieren, ein Lied zu spielen, dann war Schluss.«
    Zwei Anekdoten aus dieser Zeit sind Maria Hölzel in Erinnerung: »Einmal kam seine Tante mit ihrer Gitarre und sagte, sie würde ihn begleiten, er solle nur mal anfangen, Klavier zu spielen. Und Hans, der von der Kunst seiner Tante offenbar nicht viel hielt, sah sie strafend an und erwiderte: ›Lass mich nur machen, du kannst dann die Pausen spielen.‹ Und ein anderes Mal bat ihn ein Onkel, doch ein wenig vorzuspielen. Und Hans machte es wie immer, er spielte ein Lied, stand auf und ging. Der Onkel steckte ihm daraufhin 50 Schilling, etwa vier Euro, zu. Nachher sagte Hans zu mir: ›Wenn ich gewusst hätte, dass ich so viel Geld kriege, hätte ich schon noch mehr gespielt.‹
    Hans Hölzel hatte schon als Junge einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und fürchtete nichts und niemand, wenn er sich ungerecht behandelt fühlte. Als ihm seine Klavierlehrerin einmal streng und liebevoll auf die Finger klopfte, weil er einen Melodienlauf überhastet gespielt hatte, schlug er kurz entschlossen zurück. Aber solche Zwischenfälle konnten das gute Verhältnis zwischen der Lehrerin und Hans nicht trüben. Sie sagte immer wieder zu Maria Hölzel: »Es macht einfach Spaß, ihn zu unterrichten, er hat das absolute Gehör.«
    2
    FALCO verbrachte seine ersten Jahre in der Obhut von Frauen. Da waren seine Mutter, die ihn abgöttisch liebte, seine Großmutter und eine Nachbarin, die ihn ins Herz geschlossen hatte. »Hans«, sagte seine Mutter, »verstand es damals ganz gut, seine Großmutter und die Nachbarin, die er ›Schlintzi‹ nannte, gegeneinander auszuspielen. Und so setzte er stets seinen Kopf durch. Was ihm die eine nicht gestattete, erlaubte ihm die andere, sobald er sich beklagte.« Die beiden alten Damen buhlten regelrecht um die Liebe des Jungen mit den dunklen, ausdrucksvollen Augen. »Bei uns waren stets alle Türen offen und Hans konnte in die Wohnungen gehen. Das nutzte er auch kräftig aus. 1963 bezog meine Mutter, also seine Großmutter, eine kleine Wohnung gegenüber der unseren, und zwar über dem Gasthaus ›Altes Faßl‹. Er war dann häufig bei ihr.«
    Die Zeit damals, Anfang der 60er-Jahre, war die Zeit des Rock ’n’ Roll, die Morgendämmerung einer Studentenbewegung zu neuer Freiheit, die Zeit des Petticoats und, beinahe im Widerspruch zu der rhythmischen, neuen Musik aus England und den USA, eine Zeit romantischer deutscher Schmachtfetzen. »Die Platten, die meine Eltern daheim sammelten«, sagte FALCO einmal, »waren schrecklich. Oberkrainer und Ähnliches, das Einzige aus der Plattensammlung meines Vaters, das mir in guter Erinnerung geblieben ist, waren die Platten der Spitzbuben, also humorvolle, manchmal recht derbe Kabarettdarbietungen. Ansonsten konnte ich mit der Musik, die meine Eltern mochten, nichts anfangen. Mein Vater spielte ganz gut Ziehharmonika, aber sein Musikgeschmack war von meinem eine Ewigkeit weit entfernt.«
    Die Eltern waren klug genug, ihren Sohn nicht künstlerisch in eine bestimmte Richtung drängen zu wollen. Sie ließen ihm die Freiheit, seine Beatles- oder Presley-Platten zu hören. »Nur einmal war ich stinksauer, als ich von einer Tante zu meinem Geburtstag Geld für eine Musikkassette bekam und meine Mutter unbedingt mit mir in den Laden gehen wollte, um die Kassette zu kaufen. Sie bestand darauf, eine Kassette von Roy Black zu erstehen, weil ihr seine Lieder, insbesondere ›Ganz in Weiß‹, das damals ein großer Schlager war, so sehr gefielen. Ich war noch recht klein, aber ich weiß, dass ich heftig protestiert habe. Und meine Mutter sagte: ›Na, wir wollen auch einmal etwas kaufen, was mir gefällt.‹ Das machte mich ziemlich heiß.
    Grundsätzlich hat mich die Schnulzenmusik der Jahre aber kalt gelassen, eine gewisse Reaktion darauf kann man nur daran erkennen, dass sich bei meinen Texten sicherlich nie Hiebe auf Liebe reimen wird und schon gar nicht Herz auf Schmerz .«
    Beim Essen langte Hans kräftig zu, seine Leibgerichte waren Erbsen, Karotten, Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat und Backhendl. »Leber mochte er überhaupt nicht,

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