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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Allein hätte er es nicht geschafft, aber weil ihr eure Kräfte gemeinsam eingesetzt habt, reichte es ... wenn auch nur äußerst knapp. Dank sei Emo, dass Erilea mich sofort geholt hat und Bardelph in der Nähe war. Du warst völlig erschöpft, aber wir haben es geschafft, dir ein Stärkungsmittel einzuflößen.«
    »Aber Rihscha sieht so erholt und gesund aus, als sei gar nichts geschehen«, rief Alduin verwirrt. Wie zur Bestätigung breitete der Falke die Schwingen aus und flatterte zur Kommode hinüber, wo er sich bequem zurechtsetzte und seinen Gefährten gelassen beäugte.
    »Die dritte Glocke hat bereits geschlagen«, antwortete Aranthia. »Du hast die ganze Nacht durchgeschlafen. Rihscha hat sich schon auf der Rückfahrt prächtig erholt. Als Kirstie wieder zu sich kam, zeigte sie, was sie kann. Sie setzte selber die Segel, wendete und machte sich auf den Rückweg nach Sanforan. Nach einer Weile traf sie das Fischerboot mit Sivella an Bord. Kirstie konnte sich ausruhen und die Fischerbrachten beide Boote in den Hafen zurück. Die Seeleute gaben Rihscha zu fressen und er schlief während der ganzen Rückfahrt. Als ihn Bardelph abholte und hierher brachte, war er schon wieder munter. Niemand hätte geglaubt, was er durchgemacht hat. Wirklich erstaunlich.«
    Sie stand auf und setzte sich auf seine Bettkante.
    »Aber jetzt erzähle mir erst mal, wie es dir geht?«
    Alduin schloss kurz die Augen, um besser in sich hineinhören zu können. »Eigentlich geht es mir unglaublich gut. Ich fühle mich wie neugeboren. Weißt du, mir war gar nicht klar, dass ich diese Last zu tragen hatte. Erst jetzt merke ich, wie schwer sie war. Dieses Mal bin ich ganz sicher, dass die Gefahr überstanden ist. Kirstie wird ihren Auftrag zu Ende fuhren können und alles wird gut.«
    Wie zur Bestätigung hob er die Hand ins Licht. Die Klauenmale der Falkenmutter waren nicht mehr entzündet; sie sahen wieder aus wie zuvor, wie ein seltsames Armband, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
    Es klopfte leise. Aranthia lächelte und öffnete die Tür.
    »Ich glaube, du bekommst Besuch«, sagte sie. »Es wären noch mehr Leute gekommen, aber vorerst haben nur wenige Zutritt, die engere Familie, sozusagen.«
    Bardelph und Erilea kamen mit strahlenden Mienen herein. Die Wunand-Amazone lief zu Alduin und nahm seine Hand. Bardelph stellte zwei Stühle neben das Bett.
    »Du hast es geschafft!«, rief Erilea. »Du und Rihscha! Ihr habt Nymath gerettet, genau wie Emo es geplant hat!«
    Alduin schüttelte den Kopf. Er konnte es selbst noch nicht fassen und erst recht nicht glauben. »Ich weiß nicht«, meinte er zögernd, »ich glaube, viele Leute haben dazu beigetragen. Was immer Emo geplant hat, Rihscha und ich hätten es allein niemals schaffen können.«
    »Das stimmt«, mischte sich Bardelph ein. »Ich denke, dass Freundschaft, Vertrauen und Hilfsbereitschaft am meisten zum Erfolg beigetragen haben.«
    Doch plötzlich glitt ein trauriger Schatten über Alduins Gesicht. »Wir haben einen Freund verloren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Malnar das alles aus bösem Willen und mit voller Absicht getan hat. Und ich kann auch nicht glauben, dass er es verdient hat, so grausam zu sterben.« Er schauderte, als er sich erinnerte, wie die Wellen über Malnars Kopf zusammengeschlagen waren.
    »Ach so, ja, das ist noch so eine unglaubliche Geschichte«, erklärte Bardelph. »Auf dem Rückweg entdeckten die Seeleute nämlich etwas auf einem Felsen und machten einen Umweg, um nachzuschauen. Du kannst dir denken, wie verblüfft sie waren, als sie einen bewusstlosen, halb ertrunkenen Mann fanden! Kirstie erkannte ihn natürlich sofort - es war Malnar!«
    »Nein!«, rief Alduin. »Wie um alles in Nymath ist er dorthin gekommen?«
    »Ich glaube, es war der Cirlim«, warf Erilea ein. »Das ist die einzig mögliche Erklärung. Malnar hätte niemals zu dem Felsen schwimmen können, das wäre zu weit gewesen. Ihr kennt doch all die Geschichten, dass sie manchmal Menschen retten? Und sie halfen auch Rihscha, nicht wahr? Vielleicht machen sie keine solchen Unterschiede zwischen Gut und Böse, wie wir es tun.«
    »Oder sie haben erkannt, dass Malnar nicht wirklich böse ist«, meinte Alduin.
    »Mag sein«, stimmte sie zu. »Vielleicht sehen sie die Dinge ganz anders als wir. Und vielleicht ist für sie jedes Leben wertvoll.«
    Alduin lächelte sie liebevoll an und fragte: »Wo ist Malnar jetzt?«
    »Nun ja, natürlich wurde er von den Fischern nicht besonders ...

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