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Fall Der Götter

Fall Der Götter

Titel: Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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eines Planeten?«, wiederholte Weyoun. »Ist es etwa keiner?«
    »Es handelt sich nicht um einen intakten Planeten«, bestätigte der Jem’Hadar, »könnte allerdings der Überrest eines solchen sein. Nach der Form zu urteilen haben wir es hier unter Umständen mit etwa zwanzig Prozent eines früheren Himmelskörpers zu tun.«
    Odo stellte sich eine gewaltige, feste Kuppel vor, die im Weltraum hing, einziges Überbleibsel eines Planeten, der irgendeiner Katastrophe – vielleicht der Wucht des Nova-Auswurfs – zum Opfer gefallen war.
    »Aber
wenn
es der Rest einer Welt ist«, fuhr Rotan’talag fort, »ist dies nicht offensichtlich. Da die hiesige Strahlung die Sensoren beeinträchtigt, kann ich nur die Objektoberfläche scannen, registriere dort aber keinerlei Felsen, Mineralien oder metallische Substanzen.«
    »Sondern?«, fragte Odo.
    »Biomimetische Zellen«, antwortete Rotan’talag.
    Als er sich der Bedeutung dieser Information bewusst wurde, sah Odo, wie Weyoun den Kopf zu ihm drehte. Der Bewegung haftete etwas Anklagendes an. Noch vor wenigen Augenblicken hatte er dem Vorta gesagt, er solle mit keinerlei Wechselbälgern rechnen, und jetzt hatte er allen Grund, diese Aussage zu hinterfragen. Odo wollte sich Weyouns Vertrauen nicht verspielen und schwor sich, den Vorfall mit ihm zu besprechen. Doch zuvor musste er begreifen, was genau Rotan’talag entdeckt hatte.
    »Befinden sich dort unten Wechselbälger?«, fragte er den Jem’Hadar-Siebten.
    »Die verfügbaren Messungen lassen darauf schließen, dass die biomimetischen Zellen einem einzelnen Formwandler gehören«, sagte Rotan’talag. »Möglicherweise einem außergewöhnlich großen. Aber ich halte es für ebenso wahrscheinlich, dass sie nicht von einem Gründer stammen.«
    »Was?«, rutschte es Odo hinaus.
    »Dank gelegentlicher Brüche in der Strahlungsinterferenz konnte ich aus den Scans ein paar wenige DNA-Abfolgen isolieren«, erläuterte der Jem’Hadar. »Die Messwerte ähneln denen eines Gründers, stimmen aber nicht gänzlich überein.«
    Odo sah an Weyoun und Rotan’talag vorbei zum Konsolenmonitor und dem goldenen Kreis, auf den der Siebte deutete. Er repräsentierte das ungewöhnliche, kuppelförmige Objekt. Wenngleich ihn die Werte eines Formwandlers auf dessen Oberfläche überraschten, war Odo doch bereit gewesen, zu glauben, sie seien zufällig auf einen Gründer gestoßen. Vielleicht sogar auf einen der Hundert. Daran wäre auch nichts zufällig gewesen – solche Dinge passierten nun einmal, wenn man nahe des Omarion-Nebels unterwegs war, in den es alle entsandten Gründer zog.
    Aber falls der Wechselbalg auf den Trümmern dieses Planeten kein Gründer war, war er deswegen gleich der Urahn? War das möglich?
    Odo sah zu Laas, Indurane und den anderen, die auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke noch immer vereint waren. Ihre Körper standen nun sogar noch dichter zusammen, hatten sich aber bislang nicht zu einer einzigen Masse vermischt. Er würde ihnen sagen müssen, was Rotan’talag entdeckt hatte, und ahnte ihre Reaktion bereits: Sie würden überzeugt sein, ihren Gott gefunden zu haben, bald mit ihm vereint zu sein. Sie wären begeistert und überzeugt, ihr Volk sei der sicheren Vernichtung entgangen.
    Und obwohl Odo diese Gefühle nicht teilte, konnte er sich einer gewissen Aufregung nicht entziehen. Als er zu Weyoun zurückblickte, wusste er, was sie als Nächstes tun mussten.
    »Bringen Sie uns dort hin«, sagte er.
    Mitten in der Nacht brach die Hölle über die Stadt herein. Sie kam in Gestalt von Soldaten, ganzen Schwadronen. Sie erschienen in den Straßen, in Häusern, auf entlegenen Höfen und in nahen Verarbeitungsanlagen. Und was sie brachten, waren Agonie und Tod. Sie lockerten ihre muskulösen Körper im Nahkampf, verursachten Schmerzen, brachen Knochen, drehten Hälse um. Der Stahl ihrer Klingen, tödlich scharf und mit gnadenlosem Geschick geführt, durchschnitt Fleisch so leicht wie Butter. Die elektrisch blauen Strahlen ihrer Energiewaffen fanden ihre Ziele, verbrannten Kleidung und versengten die darunter liegende Haut. Blut floss. Leben vergingen wie klagende Schreie in der Dunkelheit.
    Vannis traf wenige Minuten zuvor ein. Sie stand in dem großen, stillen Schlafzimmer, das der Schein des Mondes dieser Welt, der durch ein Fenster fiel, in Silber tauchte. Einen Moment lang hielt sie dort inne, wo der Transporterstrahl sie abgesetzt hatte, und sah sich ruhig um, erwartete das Unerwartete. Doch es war zu

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