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Fall Der Götter

Fall Der Götter

Titel: Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Induranes und …
    … Odo fiel durch eine endlos scheinende Leere, und die Dunkelheit war sein einziger Begleiter. Er wusste, dass er vom Anfang gestürzt war und nun fallen würde, bis ihn der gnadenlose Schlund der Zeit verschluckte. Er sah nichts, hörte nichts
, spürte
nichts um sich herum – nur die grenzenlose Leere des Vergessens. Der Raum existierte nicht mehr, ebenso die Zeit, auch wenn sie dennoch darauf zu warten schien, das Ende seiner Tage zu verschlingen und ihn selbst gleich mit. Das äußere Universum gab es nicht länger. So wie es ihn bald nicht mehr geben würde. So wie sie alle
.
    Er bemerkte die Widersprüche. Ein Fall durchs Nichts mit nichts als Ziel. Zerstörte Zeit, die doch darauf wartete, zu zerstören. Ein möglicher Tod in der Einsamkeit und zugleich von einem gesamten Volk
, seinem
Volk, kollektiv erfahren. Die Wirklichkeit war kaum mehr als eine Erinnerung. Kein Licht drang an sein Auge, kein Laut an sein Ohr, seine sämtlichen Sinne nahmen überhaupt nichts wahr
.
    Und doch
fühlte
er. Schrecken. Horror. Trauer. Und das Schlimmste: eine Trostlosigkeit, die die unendliche Leere, durch die er stürzte, zugleich widerspiegelte und vergrößerte
.
    Der Urahn war tot, die Hoffnung war mit ihm gestorben. Von nun an würde Odo allein leben, sie alle würden allein leben und gemeinsam alleine sterben. Das Ende nahte
.
    Odo sah sich fallen und akzeptierte es. Was nützte es, sich dem Unausweichlichen zu widersetzen? Er beobachtete, wie der nebelhafte Klecks seiner biomimetischen Masse fiel. Dann aber, ohne Vorwarnung, verwandelte sich der Klecks, nahm eine neue, fremde Gestalt an. Ehrfürchtig sah Odo zu, wie die neue Gestalt eine Hand ausformte, wie sich ein Mund herausbildete und zu sprechen versuchte, und dann

    … bat Indurane wortlos darum, nach Hause zu gehen. Odo zog sich von ihm zurück, versuchte den Kontakt zu unterbrechen. Da er aber nach wie vor mit Laas verbunden war, und dieser mit Indurane, nahm Odo weiterhin die Empfindungen und Gefühle des alten Gründers wahr, wenn auch weniger intensiv.
    Laas
, rief Odo. Er wollte den Geist des anderen nicht finden, sondern ihn von dem wüsten, elenden Bewusstsein Induranes losreißen.
Laas
, rief er also wieder und zog sanft an seinem Leib, strebte danach, ihn aus der erbarmungslosen Verzweiflung herauszuziehen, in der er selbst eben noch gesteckt hatte. Endlich trennte auch Laas die Verbindung zu Indurane, blieb aber mit Odo vereint.
    Tod?
, dachte Laas, doch es kam als Frage, und Odo wusste, dass der Glaube an den Urahn und dessen Ableben Laas weitaus weniger getroffen hatte als Indurane oder die anderen.
    Bevor er antworten konnte, bemerkte er eine leichte, aus der Nähe kommende Vibration. Odo streckte schnell einen dünnen Arm nach dem weggeworfenen Scanner aus und fand diesen halb von Asche begraben. Er tastete über die Oberfläche des Geräts, bis er den dort angebrachten Kommunikator spürte. Dann zog er ihn zu sich und dem wartenden Laas herüber. Er bildete einen Hohlraum in der Mitte ihrer vereinigten Körper und füllte ihn mit einem gasähnlichen Trägerstoff, der Klang transportieren konnte. Danach berührte er den Kommunikator und zog ihn durch sein Metaplasma in den Hohlraum, innerhalb dessen er zugleich einen Mund ausbildete. »Odo hier«, sagte er. »Sprechen Sie.«
    »Gründer, hier ist Weyoun«
, kam die sofortige Erwiderung. Dem Tonfall nach war der Vorta besorgt.
»Ich wollte nur sicherstellen, dass alles in Ordnung ist. Wir registrierten soeben den Aufbruch dreier Gründer von der Planetenoberfläche.«
    »Es ist
nicht
alles in Ordnung«, antwortete Odo. »Der Wechselbalg auf diesem Planeten lebt nicht mehr.«
    »Auch das konnten wir inzwischen feststellen«
, gab Weyoun zurück.
»Und ich glaube, wir wissen, was mit ihm geschah.«
    »Ich schätze, die Strahlung der Nova ist daran schuld«, vermutete Odo.
    »Sie war es, ja«
, bestätigte der Vorta.
»Aber wir glauben zu wissen, was die Nova herbeiführte.«
    Laas strahlte die gleiche Überraschung und Neugier aus, die auch Odo spürte. »Etwas führte sie herbei?«, fragte er. »Reden wir hier von einer nicht natürlichen Ursache?«
    »Bei unseren Systemscans«
, berichtete Weyoun,
»bemerkten wir sowohl Warpsignaturen als auch Überreste von etwas, das die Spur einer isolytischen Subraumwaffe von enormer Macht und Reichweite zu sein scheint.«
    Odo konnte kaum glauben, was er da hörte. »Soll das heißen, die Waffe eines Raumschiffes habe den Stern zur Nova

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