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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schultern gelegt. Die Bildunterschrift benannte die junge Frau in der Mitte als Cecilia Barten.
    Seine Sissy.
    Na ja, eigentlich nicht »seine«, aber inzwischen betrachtete Jim sich als für sie verantwortlich.
    Im Gegensatz zu ihren Eltern, Angehörigen und Freunden wusste er nämlich, wo sie war und was mit ihr geschehen war. Sie gehörte nicht zu der Heerschar der jungen Ausreißer; sie war auch nicht von ihrem eifersüchtigen Lover oder einem Fremden ermordet worden; und sie war auch nicht diesem Serienkiller zum Opfer gefallen, der laut der Website des Caldwell Courier Journals die Gegend unsicher machte.
    Allerdings war ihr durchaus Gewalt angetan worden. Von Devina.
    Sissy war eine Jungfrau, die geopfert worden war, um den Spiegel der Dämonin, ihren heiligsten Besitz, zu schützen. Jim hatte ihre Leiche im Badezimmer des vorübergehenden Unterschlupfs von Devina kopfüber hängend gefunden und sie dort zurücklassen müssen. Es war schon schlimm genug gewesen, zu erfahren, dass sie ihr Leben an seine Feindin verloren hatte, aber später hatte er Sissy auch noch in Devinas Seelenbrunnen entdeckt … eingesperrt, leidend, auf ewig gefangen inmitten der Verdammten, die dieses Schicksal verdienten.
    Cecilia hingegen gehörte nicht in die Hölle. Sie war eine Unschuldige, die vom Bösen entführt und missbraucht worden war – und Jim würde sie befreien, auch wenn es das Letzte war, was er tat.
    Genau deswegen waren sie nach Caldwell zurückgekehrt. Und genau deswegen waren Adrian und Eddie total genervt.
    Sorgsam hob Jim den Artikel auf und strich mit dem schwieligen Daumen über die körnige Abbildung von Sissys langem, blondem Haar. Als er blinzelte, sah er es in blutverschmierten Strähnen tief über dem Abfluss der Porzellanwanne hängen. Er blinzelte erneut und hatte sie so vor Augen, wie er sie neulich Nacht in Devinas klebrigem Gefängnis gesehen hatte, verängstigt, verwirrt und besorgt um ihre Eltern.
    Er würde die Sache in Ordnung bringen, für die Bartens. Adrians und Eddies Genörgel war ohnehin nur Aerobic für die Lippen. Jim würde den Krieg auf keinen Fall aus dem Blick verlieren, denn er konnte es sich nicht leisten, gegen Devina zu verlieren, ehe er Sissy aus dem Seelenbrunnen befreit hatte. Schlaumeier.
    Die Verbindungstür wurde weit geöffnet, und Adrian – alias das Wunder an Unmusikalität – marschierte ohne Klopfen herein. Was genau sein Stil war.
    Der Engel war ganz in Schwarz gekleidet, wie üblich, und die diversen Piercings in seinem Gesicht machten nur einen kleinen Teil dessen aus, was er vermutlich am ganzen Körper trug.
    »Habt ihr genug über mich gelästert?« Jim drehte den Zeitungsartikel um und verschränkte die Arme vor der Brust. »Oder macht ihr nur eine kleine Pause?«
    »Wie wäre es, wenn du das Ganze mal ernst nehmen würdest.«
    Jim stand auf und stellte sich Nase an Nase vor seinen Mitstreiter. »Mache ich irgendwie den Eindruck, ich würde rumalbern?«
    »Du hast uns nicht wegen des Kriegs hergeschleppt.«
    »Ach nee.«
    Adrian ließ sich nicht einschüchtern, obwohl Jim als ehemaliger Auftragskiller des amerikanischen Militärs mindestens zwölf unterschiedliche Techniken kannte, um selbst ein Schwer gewicht wie den Engel zusammenzufalten. »Das Mädchen ist nicht deine Zielperson«, sagte Ad. »Und falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Wir haben eine Runde verloren. Ablenkungen sind unerwünscht.«
    Jim überging die Bemerkung bezüglich Sissy; er sprach aus Prinzip nie über sie. Seine Jungs waren Zeugen gewesen, als er ihre Leiche fand, und hatten miterlebt, wie stark ihn das mitgenommen hatte – also wussten sie Bescheid. Und es gab keinen Grund, laut auszusprechen, wie es gewesen war, sie dort in Devinas Brunnenwand zu sehen. Oder zu erwähnen, dass er befürchtete, die junge Frau könnte alles mit angesehen haben, was Devina und ihre Helfershelfer mit ihm angestellt hatten.
    Was da auf diesem »Arbeitstisch« passiert war, wünschte man nicht einmal einem abgebrühten Soldaten. Aber einer Unschuldigen? Die sowieso schon Todesangst ausstand?
    Zwar hatte ihn die Gewalt so oder so nicht sonderlich gekümmert. Folter, egal in welcher Form, war nichts als ein Übermaß an körperlicher Empfindung – aber andererseits brauchte niemand das mit anzusehen, erst recht nicht sein Mädchen.
    Was sie eigentlich nicht war.
    »Ich bin auf dem Weg zu Nigel«, blaffte Jim. »Wenn du dann also fertig wärst mit deinem Gemecker? Oder willst du noch ein bisschen mehr

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