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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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von meiner Zeit vergeuden?«
    »Warum bist du dann immer noch hier?«
    Tja, weil er auf dem Bett gesessen, ins Leere gestarrt und gegrübelt hatte, wohin zum Teufel Devina wohl Sissys Leiche gebracht hatte.
    Bloß dass Jim eben die Sorte Blödmann war, die das nicht zugeben würde.
    »Jim, ich weiß, dass das Mädchen dir ein Anliegen ist. Aber komm schon, Mann, wir haben etwas zu erledigen.«
    Während Ad sprach, sah Jim ihm über die Schulter. Eddie stand in der Verbindungstür zwischen den beiden Zimmern, sein riesiger Körper war angespannt, die roten Augen ernst, sein langer, geflochtener schwarzer Zopf hing nach vorne und reichte ihm fast bis auf den Bund der Lederhose.
    Scheiße.
    Gegen Adrians Gebrüll konnte man anstreiten. Oder ihm eine verpassen, was auch schon vorgekommen war. Aber Eddies bedächtige, unaggressive Art bot keine Angriffsfläche. Sie war ein Spiegel, der einfach nur das eigene bescheuerte Verhalten zurückwarf.
    »Ich habe das unter Kontrolle«, sagte Jim. »Und ich gehe jetzt sofort zu Nigel.«
    Der Erzengel Nigel befand sich in seinen Privatgemächern im Himmel, als das Gesuch durchgestellt wurde.
    Es war ohnehin Zeit, aus der Wanne zu steigen.
    »Wir bekommen Besuch«, sagte er zu Colin, während er sich aus dem duftenden Wasser erhob.
    »Ich bleibe noch – das Bad hat die perfekte Temperatur.« Damit reckte er sich wohlig. Sein dunkles Haar war feucht vom Dampf und kringelte sich an den Spitzen, sein hoheitsvolles, intelligentes Gesicht war so entspannt, wie es nur sein konnte. Was nicht besonders viel hieß. »Dir ist aber doch bewusst, warum er kommt?«
    »Selbstverständlich.«
    Nigel lief über den weißen Marmor zu dem korallenrot-saphirblauen Vorhang, zog ihn beiseite und trat aus der Badestube. Sorgfältig schob er danach den schweren Stoff aus Samt und Damast wieder zurück. Niemand brauchte zu wissen, wer sich manchmal zu ihm in die Wanne gesellte – obwohl er vermutete, dass Bertie und Byron so eine Ahnung hatten. Sie waren allerdings viel zu diskret, um etwas zu sagen.
    Statt sich um etwas formellere Kleidung zu bemühen, zog Nigel nur einen seidenen Morgenmantel über. Jim Heron würde nichts auf sein Erscheinungsbild geben, und in Anbetracht des zu erwartenden Verlaufs des Gesprächs würde es eh erforderlich sein, hinterher wieder in die Wanne zurückzukehren.
    Mit einer knappen Handbewegung rief Nigel den Engel von der Erde herauf, sammelte seinen fleischlichen Leib auf und fügte ihn hier in seinen Privatgemächern zusammen.
    Genauer gesagt auf der mit Seide bezogenen Chaiselongue.
    Der Erlöser wirkte auf dem himbeerfarbenen Stoff höchst lächerlich, die schweren Arme und Beine hingen schlaff herunter, das schwarze T-Shirt und die stark ausgewaschene Jeans waren eine Beleidigung für ein solch zartes Gewebe.
    Herons Geist kam den Bruchteil einer Sekunde später im Himmel an als sein Körper; sofort sprang er auf, wachsam, bereit … und nicht sonderlich erfreut.
    »Eiswein?«, erkundigte sich Nigel, während er zu einer französischen Kommode schlenderte, deren Marmorplatte als Bar diente. »Oder vielleicht einen Schluck Whiskey?«
    »Ich will wissen, wer als Nächstes dran ist, Nigel.«
    »Also nichts zu trinken?« Der Erzengel nahm sich reichlich Zeit, unter den Kristallkaraffen auszuwählen, und als er sich schließlich etwas eingoss, tat er es langsam und bedächtig.
    Er war kein Tölpel, dem man einfach so Forderungen stellen konnte, Heron musste mal ein paar Manieren lernen.
    Nigel drehte sich herum und nahm einen Schluck. »Schmeckt leicht und erfrischend.«
    »Scheiß auf den Wein.«
    Nigel überging den Kommentar stillschweigend und blickte den Erlöser wortlos an.
    Als der Schöpfer Nigel und Devina erschienen war und erklärt hatte, dass es einen letzten Wettbewerb gäbe, hatten beide Seiten sich auf Heron geeinigt, um ihn zusammen mit den sieben auserwählten Seelen aufs Spielfeld zu schicken. Natürlich wollten beide Gegner ihre Werte repräsentiert wissen, mit dem Ergebnis, dass dieser wuchtige, rauflustige Engel da vor ihm zu gleichen Teilen Gutes und Böses in sich vereinte.
    Nigel hatte allerdings geglaubt, dass Jims ermordete Mutter, die sich hinter den Mauern der Seelenherberge hier oben befand, den Ausschlag dafür geben würde, dass Herons gute Seite die Oberhand gewinnen würde, und davon war er immer noch überzeugt. Wobei Augenblicke wie dieser ihn an den Grundfesten dieses finalen Spiels, an dem sie alle teilnahmen, zweifeln ließen.
    Der

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