Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
liegt wahrscheinlich daran, dass ich hier so beschäftigt bin.“
„Das kannst du laut sagen“, meinte Cindy und sah Pamelas Ring an. „Bisher hast du deine Verlobung nicht öffentlich bekannt gegeben. Aber ich nehme an, dass die Hochzeit bald stattfindet. Habt ihr bereits einen Termin?“
Seufzend betrachtete Pamela ihren Ring. Nachdem Dillon ins Hotel zurückgefahren war, hatte sie sich den Ring wieder angesteckt. Jedes Mal, wenn sie sich an den Kuss von heute Nachmittag erinnerte, lief ihr ein heißer Schauer über den Rücken. Nie zuvor hatte ein Mann sie so leidenschaftlich geküsst. Nervös räusperte sie sich. „Nein, bis jetzt nicht.“
Kurze Zeit später verließ Cindy das alte Anwesen, in dem sich heute die Schauspielschule befand. Einige der Schlafzimmer waren zu Büroräumen und Klassenzimmern umgewandelt worden. Im oberen Stockwerk hatte man die Wände herausgerissen und einen großen Saal für Aufführungen errichtet.
Der Keller war zu einem kleinen Filmstudio umgebaut worden. Hier hatte Pamela ihre ersten wertvollen Schauspiel-Erfahrungen gesammelt. Diese Zeit würde sie nie vergessen.
Seufzend sah sie auf ihre Uhr. Es war kurz nach sieben. Ihr blieb noch etwas Zeit, bis Dillon kam.
Dillon.
Jedes Mal, wenn sie an ihn dachte, wurde ihr ganz warm ums Herz. Sie hatte von Männern gehört, die eine Frau mit einem Kuss schwach werden ließen. Aber sie hätte niemals gedacht, dass sie selbst einmal in diesen Genuss kommen würde. Noch jetzt wurden ihre Knie weich, wenn sie sich an diesen atemberaubenden Moment erinnerte.
Kurz darauf hatte Dillon ihr Haus verlassen. Wahrscheinlich hatte er befürchtet, dass er sonst die Kontrolle über sich verlieren würde. Trotzdem war es ihr schwergefallen, ihn gehen zu lassen. Am liebsten hätte sie auf der Stelle mit ihm geschlafen. Doch sie musste sich gedulden.
Bevor sie zur Schule aufgebrochen war, hatte Fletcher angerufen und Bescheid gegeben, dass er erst Ende der Woche aus Montana zurückkommen würde. Anscheinend gab es Komplikationen mit der Versicherungsgesellschaft.
Natürlich hatte er sich nach Dillon erkundigt. Sie hatte ihrem Verlobten erzählt, dass Dillon gestern erneut zum Abendessen geblieben und auch heute ins Haus gekommen war. Fletcher hatte sofort seinen Unmut darüber bekundet.
Auf dem Weg zur Schule hatte sie Lester Gadling einen Besuch abgestattet. Sie hatte ihn gebeten, erneut die Dokumente ihres Vaters zu überprüfen. Obwohl der Anwalt verwundert über ihre Bitte gewesen war, hatte er sich einverstanden erklärt. Pamela hoffte, dass er beim ersten Mal etwas übersehen hatte.
Nachdem sie zu Hause angerufen und sich vergewissert hatte, dass es ihren Schwestern gut ging, begann sie, das Klassenzimmer aufzuräumen. Währenddessen sah sie immer wieder auf die Uhr. Je näher der Zeiger an die Acht rückte, desto nervöser wurde Pamela. Gleichzeitig wuchs ihr Verlangen stetig.
Sie war sich sicher, dass es heute Abend zu mehr als nur zu einem Kuss zwischen Dillon und ihr kommen würde. Bestimmt würden sie einen unvergesslichen Abend miteinander verbringen. Doch ganz sicher würde es bei diesem einem Mal bleiben. Darauf hatten sie sich ja bereits geeinigt. Ihre Nervosität wurde immer größer. Pamela konnte es kaum erwarten, ihn endlich wieder in ihren Armen zu spüren und zu küssen. Diese Gelegenheit würde sie sich ganz bestimmt nicht entgehen lassen …
5. KAPITEL
Die Scheinwerfer ausgeschaltet, parkte Dillon auf dem leeren Parkplatz der Schauspielschule und stellte den Motor ab. Es war noch nicht ganz zwanzig Uhr. Deshalb beschloss er, eine Weile im Auto zu warten.
Seufzend lehnte er sich im Sitz zurück und dachte an Pamela. Seit dem Kuss heute Nachmittag hatte die Zeit einfach nicht vergehen wollen. Um sich abzulenken, hatte er im Tagebuch weitergelesen. Allerdings hatte er nur in Erfahrung bringen können, wie gut die Geschäftsbeziehung zwischen Raphel und Jay gewesen war. Anscheinend war Jay entgangen, dass sich etwas zwischen Raphel und Portia entwickelt hatte.
Erneut kreisten Dillons Gedanken um Pamela. Normalerweise ließ er sich auf keine Affäre mit einer verlobten Frau ein. Doch bei Pamela war alles anders. Sie brachte ihn dazu, seine Prinzipien aufzugeben. Seit er Pamela das erste Mal gesehen hatte, musste er ständig an sie denken. Bisher hatte ihn keine Frau so in den Bann gezogen – nicht einmal Tammi.
Seufzend sah er auf die Uhr. Mit jeder Minute, die verging, wurde sein Verlangen größer. Er verzehrte sich
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