Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
Irgendwann würde sie ohne ihn weiterleben müssen … ohne das hier , sagte sie sich. Ihr war klar, dass sie niemals wieder die Couch würde ansehen können, ohne an diesen Moment zu denken. Vielleicht sollte sie eine neue Couch kaufen, sobald ihre Affäre mit Adam beendet war. Neu anfangen.
„Hast du gegessen?“, fragte sie, als er zurückkehrte.
„Ja. Ich hatte ein Geschäftsessen.“
Sie war überrascht. „Das war früh zu Ende.“
„Ich wollte dich sehen.“
Warum? Hatte er herausgefunden, dass Stewarts Geschichte stimmte? Warum sollte er sonst nach einem langen Arbeitstag zu ihr kommen? Sie schluckte.
„Aus einem bestimmten Grund?“, fragte sie vorsichtig.
„Ja. Ich wollte mit dir schlafen.“ Er zog sie an sich. „Und ich habe es getan.“ Dann küsste er sie auf die Wange. „Jetzt muss ich aber los. Ich muss noch das Meeting morgen früh vorbereiten. Ich rufe dich an.“
Die nächsten Tage verliefen nach demselben Schema. Adam versprach nie zu kommen, doch er tauchte ausnahmslos gegen acht Uhr auf und liebte sie. Meistens schafften sie es sogar bis in ihr Schlafzimmer, sodass sie hoffte, er würde über Nacht bleiben. Doch irgendwann ging er nach Hause.
Warum?
8. KAPITEL
Adam hatte nicht vorgehabt, Jenna so schnell wieder zu besuchen, aber jeden Abend zog es ihn zu ihr. Noch nie hatte er eine Frau so sehr begehrt. Die Sehnsucht, mit ihr zu schlafen, ließ seinen Puls schneller schlagen. Seine Gedanken kreisten ständig um sie. Er konnte mitten in einer Besprechung sitzen und sah plötzlich ihr Gesicht beim Orgasmus vor sich. Oder er las einen Bericht, und seine Gedanken schweiften ab, und er träumte davon, ihren Bademantel zu öffnen und sie überall zu küssen.
Heute Abend tat er genau das, wovon er tagsüber geträumt hatte. Sie schmeckte gut. Sie fühlte sich gut an. Und sie war verdammt gut im Bett. Doch als er sich spät in der Nacht anzog, um nach Hause zu gehen, beschlich ihn plötzlich das Gefühl, ihr mehr geben zu müssen – obwohl ihm nicht ganz klar war, was dieses Mehr war.
„Gehst du morgen Abend mit mir essen?“, hörte er sich fragen.
Sie zog eine Augenbraue hoch. „Eine offizielle Veranstaltung?“
„Nein, nur wir beide.“
„Allein?“
Er musste lächeln. „Ja, wir beide ganz allein. Okay, so allein, wie man in einem Restaurant sein kann.“
Sie überlegte einen Moment. „Ohne Chelsea und Todd?“
„Ja.“ Er hatte von dem Paar seit dem letzten Wochenende nichts mehr gehört, und im Moment waren ihm die beiden völlig egal.
Jenna lächelte ihn strahlend an. „Das wäre herrlich.“
Ihr bezauberndes Lächeln rührte etwas in ihm an, und plötzlich drängte es ihn, die ganze Nacht mit ihr zu verbringen. „Bring Schlafsachen mit.“
„Schlafsachen?“
„Du übernachtest bei mir.“
Sie wirkte so erfreut, dass er sich auf dem Weg nach Hause Gedanken machte, ob die Einladung ein Fehler gewesen war. Sie sollte nicht auf die Idee kommen, es könnte sich mehr zwischen ihnen entwickeln … zwischen ihnen stand schließlich Stewarts Behauptung.
Es war gut, dass er ein Treffen mit diesem Privatdetektiv arrangiert hatte, der sich um die Aufklärung solcher Geschichten kümmerte. Bisher hatte der Mann ihm nichts berichten können, doch Adam wollte sich gleich am Montag persönlich auf den neuesten Stand der Untersuchungen bringen lassen.
Und das warf die Fragen auf: Was, wenn das Geld nicht gefunden wurde?
Jenna genoss den Abend allein mit Adam – bis Lewis Carter mit seiner neuesten Freundin am Arm auftauchte. Sie sah ihn eine Sekunde zu spät.
„Jenna?“ Er blieb an ihrem Tisch stehen.
„Lewis. Wie geht es dir?“ Nicht, dass es sie interessierte.
Lewis’ Blick fiel auf Adam. „Ich bin total unglücklich, weil du meine Anrufe nicht erwidert hast.“
Es klang, als habe sie Schuld an allem gehabt, und nicht umgekehrt. Das war wieder typisch für den Mann! Es würde ihm recht geschehen, wenn sie ihn an seine Untreue erinnerte.
Rache ist süß.
Sie streckte den Arm über den Tisch aus und bedeckte Adams Hand mit ihrer. „Jetzt weißt du, warum.“
Für einen flüchtigen Moment war Lewis’ Lächeln verzerrt, doch gleich darauf setzte er wieder sein schönstes Zahnpastalächeln auf. „Immer noch ganz schön flott unterwegs, meine Liebe.“
„Und du bist immer noch“ – ein Mistkerl – „derselbe.“
Lewis’ Begleiterin wurde langsam ungeduldig, weil er ihr nicht die nötige Beachtung schenkte. „Honey, können wir uns endlich setzen?
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