Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
Penthouse anzurufen.
„Mr Roth erwartet Sie, Miss Branson“, sagte der Mann schließlich.
Jenna fuhr mit dem Fahrstuhl hoch. Adam küsste sie zur Begrüßung auf die Wange. Nicht auf den Mund. Er sah so fantastisch aus wie immer, doch er war blass. Machte ihm der Gedanke, dass sie schwanger sein könnte, so sehr zu schaffen?
Sie runzelte die Stirn. „Alles in Ordnung, Adam?“
„Mir geht es gut.“ Er bot ihr einen Platz auf der Couch an, doch sie blieb lieber stehen.
Sie blickte sich um und sah die Unterlagen auf dem Esstisch. Offensichtlich hatte er gearbeitet. Jenna war unglaublich erleichtert, denn sie fand keine Anzeichen dafür, dass eine andere Frau da gewesen war. „Ich störe dich bei der Arbeit.“
Er zog eine Grimasse. „Die letzten Tage waren … hektisch.“
„Aha.“ Sie holte tief Luft. „Adam, meine Schwägerin war heute Abend bei mir.“ Sie erzählte von dem Kontoauszug. „Ich wollte von dir nur hören, ob du in der Sache weitergekommen bist.“
„Nein, leider nicht. Die Nachforschungen sind noch nicht abgeschlossen.“
„Ach. Das dauert ziemlich lange, findest du nicht?“
„So ist das eben.“
„Verstehe.“ Sie merkte, dass sie im Moment nicht mehr aus ihm herausbekommen konnte. „Bitte, sag mir sofort Bescheid, wenn du etwas weißt.“
„Natürlich.“
Er verhielt sich wie ein Fremder, und sie hielt es nicht länger aus. „Adam, wenn es zwischen uns aus ist, dann sag es mir bitte.“
„Nein! Wie kommst du darauf?“
Sie blickte ihm direkt ins Gesicht. „Ach, nur aufgrund der Kleinigkeit, dass du mir aus dem Weg gehst.“
Und der Kuss auf die Wange.
Und das geplatzte Kondom.
Er hielt ihrem Blick stand. „Ich will mit dir zusammen sein.“
Sie zeigte ihre Erleichterung nicht. „Wirklich? Du schaffst es aber sehr gut, das zu verbergen.“
Forschend sah er sie an. „Was meinst du?“
„Diese Woche hast du dich nicht einmal blicken lassen, während du letzte Woche nicht genug von mir bekommen konntest.“
„Ich will dich immer noch. Das musst du mir glauben.“
„Und warum zeigst du es nicht?“
Er stieß einen tiefen Seufzer aus. „Weißt du, jetzt wo Dominic wieder im Büro ist, mussten wir eine Menge Dinge aufarbeiten. Meine Abende gehen dabei drauf.“
Er schien die Wahrheit zu sagen, dennoch … „Du bist nie über Nacht bei mir geblieben.“
„Und?“
„So versuchst du, auf Distanz zu bleiben, nicht wahr?“
„Du hast öfter bei mir geschlafen. Das hätte ich doch nicht zugelassen, wenn ich Nähe vermeiden wollte.“
„Jetzt bring die Sache nicht durcheinander. Es geht darum, dass du bei mir bleibst, nicht ich bei dir.“
Er lachte auf. „Ist das ein Unterschied?“
„Ja, und das weißt du.“ Sie würde nicht eher gehen, bis er das eingeräumt hatte. „Du machst es doch jetzt schon wieder. Du versuchst, die Dinge umzudrehen, damit ich nicht merke, dass du mich dir vom Leibe hältst.“
Wieder lachte er. „Offensichtlich funktioniert es nicht.“
„Das ist nicht lustig.“
Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Was willst du von mir, Jenna?“
„Ehrlichkeit, Adam. Sei einfach ehrlich zu mir.“
Einige Sekunden vergingen.
„Ich soll ehrlich sein?“
„Ja.“
Er atmete aus. „Gestern war der fünfte Todestag meiner Frau“, sagte er. „Deshalb bin ich die ganze Woche weggeblieben.“
„Ach Adam. Das tut mir leid. Das habe nicht gewusst.“
„Wie solltest du auch“, sagte er leise.
Es tat weh, dass er so distanziert war, andererseits war er auch nicht verpflichtet, ihr davon zu erzählen. Es war seine ganz private Angelegenheit. Sie wünschte nur … „Ich habe es noch schlimmer für dich gemacht.“
Er trat auf sie zu und zog sie an sich. „Nein, das hast du nicht“, murmelte er. „Ich habe versucht, mich mit Arbeit abzulenken.“
„Erzähl mir von deiner Frau.“ Sie spürte, dass er zurückwich. „Willst du nicht über sie sprechen?“
„Nein, das ist es nicht. Es ist nur … noch nie hat mich eine Frau gebeten, über Maddie zu sprechen.“
„Ich freue mich, dass ich die erste bin.“
Er drückte ihre Hände und trat zurück. Erst ein paar Schritte entfernt, am Esstisch, blieb er stehen, doch dieses Mal verstand sie sein Bedürfnis nach Abstand.
Er zog die Schultern hoch. „Wo soll ich anfangen?“
„Was für ein Mensch war sie?“, fragte Jenna, um ihm zu helfen, aber auch aus Neugier.
„Sie war wunderschön.“ Er lächelte in sich hinein, dann senkte er den Kopf. „Sie war eine
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