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Falsche Opfer: Kriminalroman

Falsche Opfer: Kriminalroman

Titel: Falsche Opfer: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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die Polizei. Der zweite Smaländer lag auf dem Fußboden und versuchte, mit seinem Pulli das Blut zu stoppen, ein Hammarbyer versuchte zu helfen, glaube ich, aber es war hoffnungslos. Überall war Blut.«
    Per Karlsson war weiß.
    Hjelm und Holm versuchten, die Informationen zu ordnen. »Dafür, dass du nichts gesehen hast, hast du ziemlich viel gesehen«, sagte Hjelm.
    »Regen Sie sich doch deswegen nicht auf«, meinte Per Karlsson mürrisch.
    » Ein ganzer Haufen konnte sich verdrücken?« sagte Holm. »Hammarbyer?«
    Hauptsächlich Hammarbyer. Auch ein paar andere.«
    »Wie viele?«
    »Ich hab vor allem das Opfer angesehen.«
    Das Opfer.
    Hjelm schauderte es.
    Per Karlsson sagte: »An die zehn Hammarbyer haben sich verdrückt, würde ich sagen. Und er als erster. Der Täter.«
    Der Täter.
    Diese Pseudoterminologie, die in die Sprache einfloss, um das Individuelle zu überdecken. Der Zeuge. Das Opfer. Der Täter.
    »Mit dem Griff des Bierkrugs in der Hand?« fragte Holm.
    »Ja«, sagte Per Karlsson.
    »Diesem hier?« sagte Hjelm und hielt einen Plastikbeutel mit dem Griff eines Bierglases in die Höhe. Er war blutig. Gewonnenes Blut klebte an der Innenseite des Beutels.
    Per Karlsson rümpfte die Nase und nickte.
    »Wir haben ihn ein Stück entfernt in der Folkungagata gefunden. Er muss also um die Ecke gelaufen sein, am Hotel Malmen und am U-Bahneingang Medborgarplatsen vorbei. Die Fingerabdrücke sind nicht in unseren Registern. Es ist also von höchster Wichtigkeit, dass du uns helfen kannst, den ... Täter zu identifizieren. Du hast nichts davon gehört, dass darüber geredet wurde, wohin er verschwunden sein könnte?«
    »Nein«, sagte Per Karlsson.
    »Wir gehen noch mal ein paar Schritte zurück«, sagte Kerstin Holm. »Wie viele haben sich verdrückt, bevor die Türsteher die Tür blockierten? An die zehn Hammarbyer, sagst du, aber auch andere?«
    »Das nehme ich an. Ein paar, die an dem Tisch neben der Tür gesessen hatten, waren verschwunden. Und noch ein paar andere.«
    »Du verstehst, dass wir Verschwundene suchen, unparteiische Zeugen. Die an dem Tisch gleich bei der Tür saßen, waren also keine Byenfans?«
    »Nein, sie waren schon vorher da, als das Spiel noch lief. Aber zwischen da, wo ich saß, und ihrem Tisch standen ein paar Tische. Und die wurden ziemlich schnell besetzt. Es war eine Clique von fünf Mann. Und wenn ich jetzt darüber nachdenke, blieb einer von ihnen sitzen. Einer mit rasiertem Kopf und blondem Schnauzbart.«
    »Aber sie verschwanden also nach ... der Tat?«
    »Ich glaube ja.«
    »Wie sahen sie aus. Eine Gruppe von Arbeitskollegen?«
    »Vielleicht. Ich habe es nicht so genau gesehen. Sie redeten nicht direkt miteinander.«
    »Redeten nicht? Wieso, lasen sie Ovids Metamorpho sen?«
    »Sehr witzig. Sie haben doch einen von ihnen. Den mit dem rasierten Schädel. Fragen Sie den doch.«
    »Okay. Andere? Du hast also am vorletzten Tisch zum Fenster hin und am vorletzten zur rechten Wand hin gesessen, vom Tresen aus gesehen. Diese Gruppe saß ganz links, auf der anderen Seite des Gangs. Und die Tische dazwischen?«
    »Wie gesagt, sie füllten sich schon, bevor die Byenfans kamen. Soweit ich mich erinnere, gab es keine Sitzplätze für die Hammarbyer mehr, außer neben mir. Eine Gruppe setzte sich an meinen Tisch. Ein paar von ihnen sind nach der Tat abgehauen.«
    »Und vor dem Fenster zur Tjärhovsgata hin? Das war doch die Richtung, in die du geguckt hast, oder?«
    »Eine Frauenclique. Sie hatten die beiden Tische ganz in der Ecke besetzt. Junggesellinnenfete, glaub ich. Im Endstadium. Sie waren ziemlich betrunken – und hinterher total geschockt. Von denen kam keine raus. Die konnten ja kaum noch aufrecht gehen.«
    »Andere? Direkt neben dir? An der rechten Wand?«
    »Weiß nicht. Daran kann ich mich nicht erinnern.«
    »Du kannst dich nicht erinnern? Du scheinst dich ansonsten ziemlich gut erinnern zu können.«
    »Tut mir leid. Ich weiß es nicht. Es können welche da gesessen haben. Aber in die Richtung habe ich nicht geguckt.«
    »Okay. Und in deinem Rücken? Zum Tresen hin? Du hast dich ja ein paar Mal umgedreht?«
    »An einem Tisch saß ein Mann allein und starrte mich an. Gleich am Tresen. Zwei Meter groß. Um die Fünfzig. Schwuler, würde ich tippen. Aber seinen Namen haben Sie ja. Er blieb da. Und war wohl am allernächsten dran am Geschehen. An die übrigen Tische erinnere ich mich nicht so gut. Eine Clique Sänger- oder Künstlertypen, die dablieben. Zwei Paare mittleren

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