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Falsche Schritte, dunkle Pfade (German Edition)

Falsche Schritte, dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Falsche Schritte, dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kimmelmann
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Mitfahrgelegenheiten etwas sorgfältiger auswählen. Werners Auto konnte sie ja kaum weiter benutzen. Zumindest hatte sie jetzt alle Altlasten der Vergangenheit beseitigt. Ihr neues Leben konnte endlich beginnen.
    Zuvor jedoch musste sie sich noch umziehen und duschen. Sie sehnte sich schon so lange nach einer Dusche. So ranzig wie sie roch, würde sie doch keiner mitnehmen.
     

MORD MIT TERMINVEREINBARUNG
     
    „Das ist wirklich eine ernste Sache, Waldmann“, sagte Gerd Kleinert und sah Kurt Waldmann mit einem Blick an, bei dem dieser am liebsten im Boden versunken wäre.
    Gerd Kleinert war ein untersetzter, grauhaariger Mann mit einer dicken Hornbrille, der eigentlich keine bedrohliche Erscheinung darstellte. Als Vorgesetzter hingegen glich er Attila dem Hunnenkönig. Kurt Waldmann machte diese Erfahrung nun schon seit mehr als acht Jahren. Er war seinerseits ein 1,80 Meter großer Mann mit breiten Schultern, allerdings umso schmalerem Rückgrat unter den selbigen. Darum rutschte er duckmäuserisch in seinen Stuhl zurück und wartete furchtsam auf das Kommende.
    „Sie sind doch immer ein guter Mann gewesen, Waldmann“, knurrte Kleinert. „Wie konnte denn so etwas passieren?“
    „Ich ...“, stammelte Kurt, „ich weiß nicht, was ...“
    „Sie wissen es nicht einmal?“. Kleinerts Stimme schwoll ebenso an wie sein dicker, purpurroter Schädel. Seine Augen schienen Blitze durch die dicken Gläser seiner Hornbrille direkt auf Kurt zu schießen. „Sie bauen so einen Bockmist und dann haben Sie nicht einmal eine Ahnung, was ich meine?“
    „Nun ja, ich ...“. Kurts Stimme versagte.
    „Was ist das?“, brüllte Kleinert und warf ein Din-A4-Blatt mit Tabellen darauf vor Kurt auf den Tisch.
    „Das ... das ist mein Tagesbericht von gestern“, stellte Kurt fest.
    „Richtig! Ihr Tagesbericht von gestern! Und was könnte damit nicht in Ordnung sein?“
    „Ich ... ich weiß nicht ...“
    „Sie wissen es nicht! Dann lesen Sie ihn doch einmal vor! Los!“
    Kurt räusperte sich, dann begann er sein Werk vom vorigen Tage vorzulesen: „8.00 Uhr, Arbeitsbeginn. 8.00 Uhr bis 8.30 Uhr, Bearbeitung des Vorgangs Wiedemann, Ulrich. 8.30 Uhr bis 9.00 Uhr, Bearbeitung des Vorgangs Willberger, Stefan. 9.00 Uhr bis 9.30 Uhr, Bearbeitung des Vorgangs Winter, Joachim. 9.30 Uhr bis 10.00 Uhr, Bearbeitung des Vorgangs Wintersberg, Jürgen. 10.00 Uhr bis 10.30 Uhr, Kaffeepause. 10.30 Uhr bis 11.00 Uhr, Bearbeitung des Vorgangs Wondrasch, Karl. 11.00 Uhr bis 11.30 Uhr, Bearbeitung des Vorgangs Worzick, Elena. 11.30 bis 12.00 Uhr, Bearbeitung des Vorgangs Wunderlich, Peter ...“
    „Ha!“, unterbrach ihn ein lauter Aufschrei seines Vorgesetzten. „Haben Sie es gemerkt?“
    „Was ... was gemerkt?“. Kurt wusste nicht, worauf Kleinert hinaus wollte.
    „Dass Ihr Bericht hier falsch ist! Sie haben eben nicht von 11.30 Uhr bis 12.00 Uhr den Vorgang Wunderlich, Peter bearbeitet! Weil Sie nämlich um 11.30 Uhr im Anschluss an die Bearbeitung des Vorgangs Worzick, Elena Ihr Büro verlassen haben, um vor Ihrem Fenster eine Zigarette zu rauchen! Bis 11.35 Uhr! Erst danach haben Sie den Vorgang Wunderlich, Peter bearbeitet! Die Kollegin Königstein hat Sie beim Rauchen vor Ihrem Fenster genau beobachtet!“
    Kurt schwanden die Sinne. Die Kollegin Königstein! Ausgerechnet! Regina Königstein hatte erst vor zwei Jahren hier angefangen. Am Anfang hatte Kurt sich noch zu ihr hingezogen gefühlt, weil sie durchaus eine ansehnliche Erscheinung war. Bereits nach kurzer Zeit hatte er jedoch gemerkt, dass sie eine eiskalte Karrierefrau war, die über Leichen ging. Seine Kollegen Bertel und Schenker hatte sie auch bereits beim Chef verpfiffen, um sich lieb Kind zu machen.
    „Das war doch nur eine kurze Zigarette ...“, versuchte Kurt zu erklären. „Ich habe danach wirklich sofort wieder meine Arbeit aufgenommen.“
    „Es geht doch nicht um die Zigarette, Sie Idiot!“, schrie Kleinert nun so laut, dass Kurt meinte, die Wände vibrieren zu sehen. „Es geht darum, dass Sie einen unkorrekten Bericht abgegeben haben! Das können wir uns einfach nicht leisten, Waldmann!“
    Kurt senkte den Kopf.
    Kleinert atmete tief durch, dann fuhr er ruhiger, aber mit durchdringender Stimme fort: „Wäre es so schwer gewesen, in den Bericht zu schreiben: 11.30 Uhr bis 11.35 Uhr, Zigarettenpause. 11.35 Uhr bis 12.00 Uhr, Bearbeitung des Vorgangs Wunderlich, Peter? Wäre das so schwer gewesen, Waldmann?“
    „Nein, Chef“, sagte Kurt kleinlaut.
    „Seien

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