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Falsche Schritte, dunkle Pfade (German Edition)

Falsche Schritte, dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Falsche Schritte, dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kimmelmann
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gerechnet, dass du sein Auto erkennst. Aber du dumme Nuss fährst auch noch mit! Du willst es ja wirklich nicht anders!“
    Das traf Vera wie ein Blitz. Natürlich hatte sie Werners Auto schon einmal gesehen. Aber sie kannte sich nun mal nicht aus mit Autos. Ein Mercedes sah für sie so aus wie der andere. Und Werners Kennzeichen hatte sie sich auch nie gemerkt. Tölzer Kennzeichen gab es schließlich viele.
    „Sie wollen mich doch nicht wirklich töten!“
    Jetzt war es an Vera, in Tränen auszubrechen.
    „Und ob ich das will“, sagte die betrogene Ehefrau und ging weiter mit dem Messer in der Hand auf sie zu. „Und dann werde ich dich in diesen Fluss hier werfen, wie immer er auch heißt.“
    „Aber meine Mutter! Sie weiß doch Bescheid! Man wird Sie verhören und sicher Spuren von Ihnen an mir finden!“
    „Dann muss ich deine Leiche wohl verschwinden lassen. Dann gibt es auch keine Spuren.“
    Vera begann hastig zu überlegen.
    „Der Wirt!“, rief sie in Panik aus. „Der Wirt hat uns zusammen gesehen! Ich hab ihm meinen Ausweis gezeigt und er hat gesehen, dass ich mit Ihnen mitgefahren bin!“
    „Stimmt. Trickreich. Aber ob das Risiko so groß ist? Er kennt mich ja nicht.“
    „Aber er wird sich bei der Polizei melden, wenn meine Vermisstenmeldung kommt!“
    „Na und? Niemand wird es mit meinem Mann in Verbindung bringen. Schließlich denkt deine Mutter, du seiest weggelaufen. Meinen Mann und mich wird man nie befragen. Und so bringt man mich auch nie mit der blonden Frau in Verbindung, die der Wirt wahrscheinlich nur grob beschreiben kann.“
    Vera ließ alle Hoffnung fahren. Sie konnte nur noch betteln.
    „Ich verspreche Ihnen, dass ich weggehe“, schniefte sie. „Ganz weit weg. Vielleicht wirklich nach Wien oder noch weiter. Ich komme niemals zurück. Ich will weder meine Mutter noch Ihren Mann jemals wieder sehen. Ich will nicht mehr nach Hause.“
    Ihr Gegenüber schien einen Augenblick darüber nachzudenken, denn sie ließ die Hand mit dem Messer sinken.
    „Wirklich“, bekräftigte Vera noch einmal. „Ich werde nie wieder zurückkehren. Sie sind mich nach heute Nacht los, ein für allemal. Sie müssen mich dafür nicht töten.“
    „Woher weiß ich, dass du die Wahrheit sagst?“, fragte „Flori“ unsicher.
    „Ich gebe Ihnen mein Wort“, sagte Vera und streckte erwartungsvoll ihre Hand aus. „Sie wollen das doch gar nicht tun. Bitte, Frau Niemann. Geben Sie mir das Messer.“
     
    Werner fuhr hoch, als er ein Geräusch von unten hörte. Er blickte auf die Uhr. Es war fast vier Uhr morgens. Er ärgerte sich, dass er eingeschlafen war. Schließlich war Melanie sehr erregt gewesen, nachdem sie gesprochen hatten und sie einfach mit dem Wagen davon gefahren war. Er hatte sich wirklich Sorgen gemacht, aber scheinbar musste ihn der Schlaf letztendlich doch übermannt haben.
    Nun wurde die Tür unten aufgeschlossen. Sie war also endlich zurückgekommen.
    „Schatz, endlich!“, rief er schon im Treppenhaus. „Ich bin fast umgekommen vor Angst.“
    Als er hinunter in den Flur kam, erstarrte er. Der Flur und die Küche, die er durch die Glastür sehen konnte, waren hell erleuchtet. An der Klinke der Haustür war Blut. Er sah es sofort, es stach ihm geradezu ins Auge.
    „Schatz?“, fragte er zögernd und ging langsam in Richtung Küche.
    Sein Herz klopfte bis zum Hals, als er sah, dass auch an der Türklinke der Küche Blut klebte.
    „Schatz, was ist passiert?“, fragte er mit zittriger Stimme, als er in die Küche trat.
    Am Küchenherd entdeckte er einen weiteren blutigen Handabdruck.
    Er sah seine Frau von hinten über die Spüle gebeugt, wie sie sich die Hände wusch. Sie trug ihren weißen Hosenanzug und ein weißes Kopftuch. Beides war mit blutigen Handabdrücken übersät.
    „Was ... was hast du getan?“, war das Letzte, was er hervorbrachte, bevor die Frau im weißen Anzug herum wirbelte und ihm sein Jagdmesser in die Brust stieß.
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte Werner seine Mörderin an. Aber es war nicht das Gesicht seiner Frau, in das er blickte, während er sterbend zu Boden sank.
    Vera zog das Messer aus seiner Brust und wischte es ab. Sie würde es behalten. Auf ihrer Flucht konnte es ihr sicher noch nützlich sein.
    Wider Erwarten hatte es sie doch in derselben Nacht, in der sie das Isartal für immer verlassen wollte, wieder hierher zurück verschlagen. Nun würde sie ein zweites Mal in die Freiheit aufbrechen. Diesmal jedoch wollte sie sich ihre

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