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Falsches Blut

Falsches Blut

Titel: Falsches Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Culver
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mit der das Blut versetzt worden war. Wie auch immer– unser Labor würde bestimmt bald Licht ins Dunkel bringen.
    Ich wartete im Nebenraum, während Olivia Robbie entließ. Wenige Minuten später kam sie mit zwei Bechern Kaffee in der Hand herein und drückte mir gähnend einen davon in die Hand.
    » Du solltest nach Hause fahren « , sagte sie. » Es ist schon spät. «
    Ich nickte und nippte an meiner Tasse, bereute es jedoch augenblicklich. Die Brühe schmeckte, als stünde sie bereits seit Tagen herum.
    » Der Kaffee ist auch nicht besser geworden, seit ich das letzte Mal hier war « , bemerkte ich und beäugte die Tasse misstrauisch. » Vielleicht ist es ja der, den ich vor zwei Jahren gekocht habe. «
    » Möglich « , gab Olivia zurück und trank einen Schluck. » Die Autopsie ist übrigens für morgen Nachmittag angesetzt. Danach wissen wir mehr. «
    Ich stellte meine Tasse beiseite. » Rachel muss so schnell wie möglich beerdigt werden, am besten direkt danach. Das ist Brauch bei uns. «
    Olivia nickte. » Ich werde es Dr. Rodriguez sagen. Wir tun, was wir können. «
    Ich dankte ihr und machte mich auf den Weg in die Parkgarage. Es war zehn nach eins.
    Eine Viertelstunde später bog ich in die Auffahrt unseres Hauses. Die Lichter waren ausgeschaltet; nur aus dem Wohnzimmer drang ein bläuliches Flackern. Wahrscheinlich war Hannah auf dem Sofa eingeschlafen.
    Ich stieg nicht sofort aus, sondern schloss einen Moment lang die Augen und ließ mich tiefer in den Sitz sinken. Es war ein langer Tag gewesen. Dann öffnete ich das Handschuhfach, nahm die Flasche Bourbon heraus und trank zwei kräftige Schlucke. Die Flüssigkeit brannte in meiner Kehle und meinem Magen. Mit geschlossenen Augen blieb ich einige Minuten sitzen und sah die bunten Kreise vor meinen geschlossenen Lidern tanzen, während ich darauf wartete, dass die Wirkung des Alkohols einsetzte. Ich nahm noch einen Schluck, dann schraubte ich die Flasche wieder zu und verstaute sie im Handschuhfach.
    Ein Immobilienmakler hätte mein Haus als charmant bezeichnet– die freundliche Umschreibung dafür, dass die Rohre und elektrischen Leitungen aus der Ära vor Roosevelts Präsidentschaft stammten. Allerdings war es mit schönen Holzböden und-vertäfelungen ausgestattet und bot genug Raum für mich und meine Familie. Sobald ich mein Jurastudium abgeschlossen hatte, das ich im Augenblick neben meinem Dienst absolvierte, würden wir uns etwas Besseres leisten können, hoffte ich.
    Ich betrat das Haus durch die Seitentür, die in die Küche führte, und schlich ins Gästebadezimmer, wo ich einen kräftigen Schluck aus der Flasche mit dem leuchtend grünen Mundwasser nahm, um meinen Schnapsatem loszuwerden, ehe ich ins Wohnzimmer ging. Hannah, meine Frau, lag schlafend auf dem Sofa vor dem leise gedrehten Fernseher. Ich schaltete den Ton ganz aus und legte ihr behutsam die Hand auf die Schulter.
    » Hey « , sagte sie und blinzelte. » Du bist wieder da? «
    » Ja « , antwortete ich. » Schläft die Kleine? «
    Hannah nickte gähnend. Einen Moment lang herrschte Schweigen.
    » Du riechst nach Mundwasser « , sagte sie dann.
    Ich wandte den Blick ab.
    » Es war ein langer Abend « , sagte ich nur. » Gehen wir ins Bett? «
    » Ja « , antwortete sie. » Was war das für ein Notfall? «
    » Wir reden morgen « , sagte ich, ohne den Blick vom Boden zu lösen. » Ich sage nur noch kurz Megan Gute Nacht, dann komme ich nach. «
    Ich folgte meiner Frau durch den Flur bis zum Zimmer meiner Tochter. Sie war so winzig– nur halb so groß wie die Matratze–, und ihr braunes Haar lag wie ein Heiligenschein auf dem Kopfkissen ausgebreitet. Das Plastiknachtlicht warf Tierschatten an die Wand. Megan war ihrer Cousine Rachel wie aus dem Gesicht geschnitten. Ich blieb im Türrahmen stehen, um sie nicht zu wecken, und schluckte gegen den Kloß in meiner Kehle an.
    Als ich mich zum Gehen wandte, knarzte eine Holzdiele. Flatternd öffneten sich Megans Lider.
    » Papa « , sagte sie, rieb sich die Augen und streckte die Arme nach mir aus. Sie war so schlaftrunken, dass sie sich morgen früh bestimmt nicht mehr erinnern würde, trotzdem trat ich auf Zehenspitzen zu ihrem Bett. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, während sie die Ärmchen um mich schlang.
    » Hi, Süße « , sagte ich und legte sie behutsam ins Bett zurück. » Versuch weiterzuschlafen. «
    » Mami sagt, du musstest weg, um Bösewichte zu jagen « , flüsterte sie.
    » Das stimmt, aber jetzt bin ich ja

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