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Falsches Gold

Falsches Gold

Titel: Falsches Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blank
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sah hinüber und erkannte sofort, was Justus meinte. Unter dem Druck von Justus’ Nase hatte sich das Fenster geöffnet.
    »Es war gar nicht richtig zu!«, rief Justus. »Insofern kann man ja auch nicht wirklich behaupten, dass hier abgeschlossen war!«
    »Just«, warnte Peter. »Das ist immer noch Einbruch!«
    »Freunde!« Justus sah Bob und Peter ernst an. »Wir sind Detektive, und Tante Mathildas Münzen sind verschwunden. Außerdem ist irgendetwas mit dem armen Mr Augustus ganz und gar nicht in Ordnung. Entweder er ist verrückt – oder er hat extrem bedrohliche Sorgen. Deswegen bin ich dafür, dass wir dieses offene Fenster als ein Geschenk des Himmels betrachten und uns in der Werkstatt umsehen. Damit meine ich, wir suchen nach Hinweisen und Indizien. Wir werden nichts berühren oder wegnehmen. Wir arbeiten nur mit unseren kleinen, grauen Zellen! Seid ihr einverstanden?«
    Peter zögerte, aber Bob nickte.
    »Okay, dann an die Arbeit!« Justus drückte das Fenster ganz auf und kletterte überraschend gewandt über die Regentonne auf das Fensterbrett. Von dort sprang er in die Werkstatt. Bob folgte ihm.
    »Na gut«, murmelte Peter. »Sechs Augen sehen mehr als vier, und das bedeutet, wir sind schneller wieder draußen!« Er folgte seinen Freunden mit einem sportlichen Sprung durchs Fenster.
    »Also«, rief Justus. »Was hat Forger in der Werkstatt gemacht? Worüber hat sich Mr Augustus so aufgeregt? Los, kommt schon, wir müssen uns beeilen. Forger wird nicht ewig wegbleiben.«
    »Genau«, rief Peter. »Und ich bin überhaupt nicht dafür, dass er uns hier findet, wenn er zurückkommt.«
    Aufmerksam sahen die drei ??? sich um. In einer Feuerstelle lag heiße Asche. Darüber stand ein schwarzes Eisengitter, auf dem eine lange Zange lag, und direkt daneben ein mit Wasser gefülltes Becken.
    »Diese Feuerstelle ist eine Esse«, sagte Bob. »In dem Feuer wird Metall heiß gemacht, damit es weich wird. Mit der langen Zange zieht man es raus. Dann kann man es bearbeiten. Danach tunkt man es in das Wasser, es kühlt sich ab, und anschließend beginnt der Arbeitsgang wieder von vorne. Wenn wir an die Hammerschläge denken, sieht es fast so aus, als habe Forger irgendwas geschmiedet!«

    Justus zeigte auf einen großen Hammer, der neben einem schweren Schraubstock lag. »Das könnte sein. Nanu, was ist das denn?« Er blickte in eine Schüssel, in der eine seltsame Mischung aus Fett und winzigen silberschwarzen Spänen schimmerte. Er roch daran. »Das ist Schmiere.« Justus sah genauer hin. »Und diese seltsamen Späne sind, glaube ich, Eisenspäne!«
    »Benutzt man das beim Schmieden?«, fragte Peter.
    »Keine Ahnung«, gab Justus zu. »Aber zu irgendwas muss es ja dienen, sonst wäre es nicht hier.«
    »Guckt mal!« Peter zeigte auf ein Foto, das in einem alten Rahmen an der Wand hing. Darauf waren drei Männer zu sehen. »Das ist doch Mr Augustus«, rief er. »Aber als ganz junger Mann!«
    Bob und Justus traten neben ihn. »Gut möglich«, bestätigte Bob. »Und daneben … Ich werde irre, das ist Theodore Roosevelt.«
    Peter sah Bob argwöhnisch an. »Erkennst du alle amerikanischen Präsidenten auf Anhieb?«
    Bob lächelte. »Nein, aber Roosevelt habe ich erst neulich in einem Buch gesehen, als ich über die Münzen recherchiert habe. Das heißt, das Foto hier muss vor 1919 aufgenommen worden sein, denn in diesem Jahr ist er gestorben. Das könnte hinhauen. Onkel Titus sagte doch, Mr Augustus sei über 90 Jahre alt.«
    Justus runzelte die Stirn. »Aber was hat er mit Roosevelt zu tun gehabt?«
    »Roosevelt war doch ein großer Münzliebhaber«, rief Bob. »Er hat 1905 dem Künstler Sainte-Gaudens den Auftrag gegeben, die amerikanischen Münzen neu zu entwerfen. Der Künstler ist zu früh gestorben, um das Werk zu vollenden, aber er hat den Doppeladler erfunden. Und der gilt als die schönste Münze aller Zeiten!«
    »Das ist alles sehr merkwürdig«, murmelte Justus. »Jetzt stoßen wir zweimal kurz hintereinander auf den Präsidenten. Aber wer ist der dritte Mann auf dem Bild?«
    In diesem Moment hielt ein Auto vor der Tür. Peter sah aus dem Fenster. »Das ist Forger!«
    Hastig blickten sich die drei ??? um. »Durchs Hinterfenster!«, flüsterte Bob. »Wenn Forger durch die Tür kommt, springen wir raus.«
    Die drei ??? liefen geduckt ans Fenster. Im selben Moment steckte Forger seinen Schlüssel ins Türschloss. Als die Tür sich öffnete, stiegen die drei ??? lautlos auf die Fensterbank.
    »Uns bleibt keine

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