Falsches Gold
Zeit, dass wir alle nacheinander über die Tonne klettern«, flüsterte Peter. Er zeigte auf den Misthaufen. »Wir springen da rein! Zumindest fallen wir weich.«
Justus rümpfte die Nase, aber es war der einzige Ausweg.
»Los!«, zischte Peter. Dann sprangen sie. Nebeneinander landeten die Freunde in dem stinkenden Misthaufen. Hinter sich hörten sie, wie die Ladentür wieder geschlossen wurde.
»Nanu, wieso ist denn das Fenster offen?«, rief Forger.
Doch in dem Moment kullerten die drei ??? bereits vom Misthaufen in den Garten und rannten von dort weiter auf die Straße.
Andenken an Rocky Beach
Als die drei ??? bei ihren Fahrrädern ankamen, sahen sie mehr als erbärmlich aus und fühlten sich auch so. Sie hatten nicht nur ihre wandernde Regentonne zurücklassen müssen, sondern waren zudem mit stinkendem Stroh und einem seltsamen grauen Schlamm verklebt.
»Das war knapp!«, sagte Justus.
Peter sah an sich herab. »Hauptsache ist wohl, dass uns jetzt niemand so sieht.«
Bob grinste. »Riecht, meinst du wohl eher!«
Er hatte recht. Hinter ihnen kam eine ältere Dame mit einem weißen Pudel an. Als sie an den drei ??? vorbeikam, rümpfte sie die Nase. »Kinder, nehmt doch mal wieder ein Stück Seife in die Hand«, murmelte sie empört und machte einen großen Bogen um die drei Jungs.
Justus kicherte. »Nach der Reaktion der Lady zu urteilen, sind wir eindeutig die schreckliche Jugend von heute.«
»Genau«, lachte Bob. Dann hielt er plötzlich inne. »Just, wo du Jugend sagst. Ich habe mich vorhin total verrechnet.«
»Womit?«, wollte Peter wissen. »Mit der Menge an Ekelgeruch, die du aushalten kannst? Mein Bedarf ist nämlich wirklich gedeckt. Ich hätte nichts gegen eine heiße Dusche einzuwenden.«
»Nein«, rief Bob. »Mit der Jugend! Wenn Roosevelt 1919 gestorben ist und Mr Augustus ungefähr 90 Jahre alt ist, dann können das nicht die beiden auf dem Foto sein. Mr Augustus wäre damals, also spätestens 1918, gerade erst ein Jahr alt gewesen.«
»Natürlich!« Justus schlug sich vor die Stirn. »Die Rechnung geht tatsächlich nicht auf. Und ich habe es gar nicht gemerkt. Ist das peinlich!«
»Aber der Mann sah aus wie der junge Mr Augustus«, überlegte Bob.
»Vielleicht war es ja sein Vater?«, sagte Peter.
»Möglich«, befand Justus. »Das müssen wir rausfinden. Und irgendwas weiß Augustus auf alle Fälle, das er nicht sagen will. Es gibt nur eins: Wir müssen ihn noch mal befragen.«
»Aber nicht jetzt. So wie wir riechen, lassen sie uns sowieso nicht ins Krankenhaus. Ich will jetzt wirklich nach Hause!« Peter schwang sich auf sein Rad, und seine Freunde folgten ihm.
Kurz darauf, als sie den Marktplatz überquerten, bemerkten sie eine Ansammlung von Menschen vor Porters Laden.
»He! Was ist denn da los?«, rief Justus. Ohne zu überlegen, fuhr er neugierig auf den Laden zu. Mr Porter, der geschäftstüchtige Besitzer, stand vor seiner Ladentür und hielt eine Rede. Justus stoppte am Rande des Brunnens, in dessen Mitte die Bronzestatue von Fred Fireman stand.
»Liebe Einwohner von Rocky Beach!«, rief Mr Porter soeben. »New York hat sie, San Francisco hat sie, Los Angeles hat sie. Und ab heute hat sie auch unser Rocky Beach!« Er deutete auf einen großen roten Kasten, der neben ihm stand. »Eine Souvenirprägemaschine! Sie werfen einen Nickel ein, zahlen nur einen Dollar dazu, und die Maschine prägt Ihren Nickel in ein prächtiges Andenken an unsere schöne Stadt. Auf der Vorderseite findet sich nach der Prägung ein Bild von Fred Fireman, auf der Rückseite der schöne Wahlspruch: All roads lead to Rocky Beach !«
Bob grinste Justus an. »Alle Wege führen nach Rocky Beach. Das ist wohl Mr Porters Traum. Alle Wege führen in seinen Laden …«
»Und dafür darf er einfach Fred Fireman auf den Medaillen benutzen?«, fragte Peter.
Der Ladenbesitzer sprach schon weiter: »Greifen Sie zu, bedienen Sie sich, erfreuen Sie sich an einem einmaligen Souvenir in feinster Qualität.«
Applaus brandete auf. Im selben Moment fasste sich Justus nachdenklich an die Unterlippe, zuckte aber zurück, als ihm der Geruch seiner schmutzigen Hände in die Nase fuhr. Dann ging er schnurstracks auf den Automaten zu. Vor ihm teilte sich die Menge, und ein allgemeines Husten und Raunen erhob sich.
»Junge!« Mr Porter hielt sich die Nase zu. »Wo kommst du denn her? Du stinkst wie ein Stall, der dringend mal wieder ausgemistet werden müsste.«
Aber das kümmerte Justus nicht. »Ich will nur
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