Falsches Gold
ist nicht so kompliziert wie der Klemm-Griff. Aber, wie ich soeben beruhigenderweise festzustellen vermochte, durchaus nicht weniger wirkungsvoll. Und da mir anscheinend in der Tat die nötige Zeit zum Üben fehlt, würde ich sagen, ich begnüge mich mit diesem Trick.«
Letzte Chance
Am nächsten Morgen lagen die drei ??? um sieben Uhr früh versteckt hinter Mr Augustus’ Werkstatt am Kellerfenster. Sie hatten dem alten Mann Bescheid gegeben, dass sie da waren, und sich dann auf die Lauer gelegt.
»Puh.« Peter rieb sich verschlafen die Augen. »Hätten wir nicht auch etwas später kommen können?«
»Auf keinen Fall!« Justus kaute in aller Seelenruhe ein großes Stück Kirschkuchen, das er von irgendwo hervorgezaubert hatte.
Neidisch sah Bob ihn an. »Ich habe einen Apfel gegessen, aber irgendwie fühlt sich mein Magen immer noch leer an.«
»So ein Pech«, sagte Justus, griff in seinen Rucksack und holte noch einen halben Kirschkuchen hervor. »Na, wenigstens habe ich genug dabei.«
»Just, du willst doch nicht etwa den ganzen Kuchen für dich?«, fragte Peter entsetzt. »Du wirst platzen!«
Justus sah erstaunt auf. »Aber nein! Das ist meine übliche Morgenration. Nur deswegen bin ich gesund und munter und wirke nicht so abscheulich verschlafen wie ihr. Aber wenn ihr mir nicht glaubt, erlaube ich euch ausnahmsweise, meine Methode auszuprobieren.« Er holte sein Taschenmesser hervor und schnitt den Kuchen in drei gleiche Teile. Hungrig griffen Peter und Bob zu.
»Jetzt leuchten eure Augen auch! Wie schön!«, grinste Justus.
Bald darauf hörten sie eine leise Stimme am Kellerfenster. »Justus! Mein Neffe geht. Er war eben hier. Passt auf, wo er den Schlüssel hinlegt. Wenn er ihn mitnimmt, müsst ihr die Scheibe zur Werkstatt einschlagen. Ich erlaube es euch.«
»In Ordnung, Mr Augustus!« Justus spähte um die Ecke. Kurz darauf ging die Tür auf, und Forger erschien. Er hielt eine Reisetasche in der einen und einen Spaten in der anderen Hand. Dann ging er zum Misthaufen und grub seinem roten Faden nach. Nach einer Weile bückte er sich.
»Verdammt!«, rief er. »Die sind ja gar nicht schwarz verfärbt! So ein Mist! Die sehen genauso aus wie vorher!« Er warf den Spaten zu Boden und rannte zurück in die Werkstatt.
Die drei ??? schlichen sich unter das Fenster, und Bob linste vorsichtig in den Raum. »Er hat eine Metallbürste genommen und das Fett mit den Eisenspänen«, flüsterte er. Dann hörten die drei ??? ein wütendes Rubbeln.
Bob kicherte. »Jetzt nimmt er auch noch Schuhcreme. Aber wenn ich das richtig sehe, werden seine Hände dabei viel schmutziger als die Münzen.«
»Ach, was soll’s!«, erscholl es jetzt aus der Werkstatt. »Egal, es muss auch so gehen!« Gleich darauf kam Mr Forger zurück ins Freie, und die drei ??? schafften es gerade noch, sich hinter dem Misthaufen zu verstecken. Forgers Hände waren tiefschwarz.
»Endlich sieht mal jemand anders so dreckig aus wie wir die letzten Tage«, murmelte Peter.
Forger schloss die Tür. Den Schlüssel legte er unter die Fußmatte. Dann trat er ans Kellerfenster. »Onkel Edward! Ich gehe jetzt. Ich schicke später jemand zu dir, der dich befreit. Und ich weiß auch schon wen. Die drei kleinen Schlaumeier vom Schrottplatz. Ich werde dort anrufen und Bescheid sagen, wenn ich außer Landes bin. Die Jungs machen sich sowieso in die Hose vor Angst!«
Er lachte laut. »Nichts für ungut, Onkel Ed. Aber ich hätte ja sowieso alles von dir geerbt. Also nehme ich mir nur jetzt schon, was mir gehört.« Er drehte sich um, ergriff seine Tasche und ging. Kurz darauf hörten die drei ???, wie ein Wagen gestartet wurde und wegfuhr.
Wenige Minuten später standen die Freunde bei Mr Augustus im Keller. Der alte Mann sah müde aus, aber auch zuversichtlich. Er hielt den Freunden vier Double Eagles entgegen.
»Aber die sehen ja aus wie echt!«, rief Bob.
»Echt an ihnen ist nur das Gold«, antwortete Mr Augustus. »Lest mal die Inschrift.«
Er reichte jedem der drei ??? eine Münze. Statt des Satzes In God we trust stand auf den Rückseiten der Münzen der lateinische Satz: Aquilae non volandum est .
Auch sonst waren die Münzen anders. Der Adler in den Sonnenstrahlen starrte den Betrachter wütend an. Und auf der Vorderseite war statt Mrs Liberty eine alte Frau zu sehen, die drohend den Zeigefinger hob.
»Das wird George eine Lehre sein«, sagte Mr Augustus. Er sah Justus an. »Könnt ihr den Austausch der Münzen bewerkstelligen?«
»Ich
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