Falsches Gold
sein?«
»Ich glaube, George hat sich vormittags verabredet. Bis dahin habe ich die Münzen auch fertig. Kommt so früh wie möglich und meldet euch am Fenster. Sobald George das Haus verlässt, folgen wir ihm mit meinem Wagen.«
Bob nickte. Dann sah er Justus plötzlich unsicher an. »Was ist eigentlich mit uns? Mr Forger wird ja wohl nicht denken, dass wir immer noch da oben im Krankenhaus eingesperrt sind?«
»Natürlich nicht. Aber er denkt ja, wir hätten Angst, dass er Mr Augustus etwas antut, und wähnt sich in Sicherheit.«
Am Kellerfenster erschien Peters Schatten. »Kommt endlich! Er ist jetzt wieder oben!«
Die drei ??? verabschiedeten sich von Mr Augustus. Dann gingen Bob und Justus, verschlossen die Tür von außen und machten sich durch die Werkstatt davon. Peter erwartete sie bereits. »Hat alles geklappt?«
Justus nickte. »Der Plan steht. Jetzt müssen wir nur noch üben.«
Magie
Zwei Stunden später waren die drei ??? wieder einmal frisch gewaschen und umgezogen.
»Das dauernde Duschen wird langsam echt lästig«, witzelte Peter. »Wirklich, Freunde, wenn das so weitergeht, können wir uns bald als die drei berühmten kalifornischen Warmduscher bezeichnen!«
»Immer noch besser ein berühmter kalifornischer Warmduscher als ein gnadenlos gieriger Dummkopf«, erwiderte Bob. »Wenn ich mir überlege, dass Forger gleich vier Münzen von einem Double Eagle nachmacht, von dem es eigentlich nur noch einen gibt, dann kann ich nur sagen, es geschieht ihm absolut recht, wenn er über seine eigene Gier stolpert!«
»Ja, wenn!«, nickte Peter. »Ich hoffe nur, dass unser Plan klappt!«
Gemeinsam sahen er und Bob dabei zu, wie Justus in Onkel Titus’ Werkstatt etwas übte, was er den Klemm-Griff nannte. Peter schüttelte argwöhnisch den Kopf. Justus versuchte eben, eine dollargroße Metallscheibe, die er zwischen Zeige- und Mittelfinger geklemmt hatte, durch eine schnelle Bewegung zwischen Daumen und Handrücken einzuklemmen, sodass er anschließend die Handfläche als »leer« vorzeigen konnte. Doch statt Justus zu gehorchen, fiel die Scheibe mit lautem Klirren immer wieder zu Boden.
»Justus, ich fürchte, dass du mit diesem Klemm-Ding bald plemplem wirst!«, sagte Peter.
Justus stöhnte. »Ja, du hast leider recht, Peter. In der Zauberliteratur wird das als der Griff beschrieben, mit dem man am schnellsten Münzen verschwinden lassen kann. Aber ich glaube, es dauert Jahre, bis ich den Trick flüssig beherrsche.«
»Zauberei ist eben Übungssache«, sagte Bob. »Und außerdem, selbst wenn du es mit einer Münze schaffen würdest, wir müssen doch vier Münzen verschwinden lassen, oder?«
»Und sie außerdem gegen vier andere austauschen«, verkündete Peter. »Just, das schaffst du nicht mal in hundert Jahren!«
»Na ja«, grinste Justus. »Mal sehen, ob ich es nicht wenigstens mit diesen Metallscheiben schaffe.«
Er nahm drei weitere Scheiben von Onkel Titus’ Werkbank und klemmte sie sich zwischen die Finger. »Okay.« er sah Peter an. »Hier sind die vier Münzen. Aber halt! Damit du auch weißt, dass es wirklich die richtigen sind – könntest du bitte auf jede ein Kreuz malen?«
Justus zeigte auf einen dicken Filzstift und gab Peter die vier Scheiben. Dieser malte auf jede ein dickes Fragezeichen. »Hier, damit sind sie echt einmalig!«
Justus lächelte. »Und jetzt der Klemm-Griff!«, rief er. Er nahm die vier Scheiben zwischen Zeige- und Mittelfinger und versuchte, sie mit seinem Trickgriff verschwinden zu lassen. Aber stattdessen fielen diesmal alle vier auf den Boden.
»Oh, Just!« Peter rollte verzweifelt die Augen. »Du verdirbst ja alles!«
Justus nickte betrübt. Er sammelte die Münzen schnell wieder ein. Dann drückte er sie Peter in die Hand. »Probier du es doch bitte mal!«
»Aber wieso ich? Ich habe es noch nie versucht und …« Plötzlich hielt Peter inne und starrte auf die Scheiben. »Wie hast du das gemacht, Just?«
Statt der vier Scheiben mit den Fragezeichen hielt Peter vier goldfarbene Metallplatten in der Hand.
»Was gemacht?« Justus sah Peter unschuldig an.
»Du hast sie ausgetauscht!«
»Aber nein!« Justus zeigte Bob und Peter seine beiden leeren Hände von allen Seiten vor.
»Just, wo sind die anderen Scheiben?«, rief Bob. »Du musst sie haben.«
Justus grinste und hob seinen linken Fuß. Darunter lagen die vier Fragezeichenscheibchen.
»Und wie geht das?«, wollte Peter wissen.
»Ach, ich habe da mal so was gelesen«, murmelte Justus. »Es
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