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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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ihr niemals die Mutter sein würde, die sie sich wünschte. Die Wut darüber verdrängte die Sorge. Das war so typisch!
    „Es tut mir leid, wenn dir das nicht passt, aber da du nun mal meine Mutter bist und ich diese Tatsache weder ändern noch verdrängen kann, werde ich dich auch weiterhin so nennen.“
    Ein resigniertes Seufzen kroch durch die Leitung, außerdem meinte Chloe im Hintergrund ein empörtes Schnauben zu hören. War da noch eine zweite Person bei ihr, oder war das nur der Fernseher, der bei Leanne fast ununterbrochen lief?
    „Baby, müssen wir immer streiten, wenn wir miteinander reden? Du bist meine Tochter, da sollte es doch möglich sein, auf zivilisierte Weise miteinander umzugehen.“
    Chloe hätte ohne zu Zögern ihre linke Brust hergegeben, wenn dies tatsächlich möglich gewesen wäre. Allerdings war allein die Vorstellung pures Wunschdenken, und so verdrehte sie lediglich die Augen.
    „Wers glaubt, wird selig.“
    „Bitte …?“
    Chloe räusperte sich.
    „Nichts weiter“, wich sie aus, klemmte das Handy zwischen Ohr und Schulter ein und zerrte die Yoga-Hose samt Slip nach oben. Wieder anständig bedeckt, machte sie es sich auf dem Bett bequem und horchte aufmerksam. Trotz ihrer Ernüchterung war ihre Neugierde geweckt, da sich Leanne eigentlich recht fröhlich anhörte für eine sitzengelassene Frau.
    „Was gibt es denn so dringendes?“
    „Ich werde heiraten!“, platzte ihre Mutter unvermittelt heraus, und Chloe fiel vor lauter Überraschung nun doch das Handy aus der Hand. Es landete mitten auf den zerwühlten Laken und verschwand auf Nimmerwiedersehen zwischen den zusammengeschobenen Falten. Hektisch fuhr sie über die Oberfläche dieses Kuddelmuddels, bis sie es wieder in den Händen hielt, und drückte es schwer atmend erneut ans Ohr.
    „Chloe? … Bist du noch dran?“
    „Ja …ja.“ Sie schloss ganz kurz die Augen und rieb sich über die Nasenwurzel, ehe sie mit kontrolliert ruhiger Stimme fragte: „Könntest du deinen letzten Satz noch mal wiederholen? Ich habe nämlich verstanden, du willst heiraten.“
    Ein fröhliches Lachen folgte. Es war das Echo einer glücklich verliebten Frau, und mit einem Mal fühlte Chloe eine feste Hand, die sich um ihr Herz legte und es so fest quetschte, dass sie den imaginären Schmerz körperlich spüren konnte. Wenn das mit den Hochzeitsplänen tatsächlich stimmte, was würde dann aus ihr werden? Ihre Mutter hatte jetzt schon keine Zeit für sie. Mit einem neuen Ehemann an ihrer Seite würde sie Leanne gar nicht mehr zu Gesicht bekommen. Trotz dieser Vorahnung versuchte sie, sich nichts von ihren widersprüchlichen Gefühlen anmerken zu lassen.
    „Also, das ist … unerwartet“, stammelte sie mühsam und setzte hinzu: „Ich wusste nicht mal, dass du dich mit jemandem triffst.“
    „Liebes, keiner hat es gewusst, dafür habe ich schon gesorgt“, erklärte ihre Mutter daraufhin mit gönnerhaftem Unterton und kicherte affektiert. „Irgendwie ist es uns immer gelungen, die Pressemeute abzuschütteln. Ryan und ich wollten unsere gemeinsame Zeit genießen, ohne auf den Titelblättern der Yellow Press zu landen.“
    „Ach so …“
    Chloe merkte selbst, wie lahm sich ihre Antwort anhörte, doch ihre Mutter schien das nicht weiter zu stören.
    „Oh Baby, ich weiß, ich habe das schon oft gesagt, aber mit ihm ist es etwas Besonderes.“
    Chloe hoffte um Leannes Willen, dass es das tatsächlich war, doch sie war trotzdem verletzt, weil sie nie ein Wort über den neuen Mann in ihrem Leben verloren hatte.
    „Du hättest ruhig etwas erwähnen können. Ich bin immerhin deine Tochter.“
    Leanne lachte erneut, eindeutig verlegen diesmal. Chloe konnte sich lebhaft vorstellen, wie unwohl sie sich wegen ihres unausgesprochenen Vorwurfs fühlen musste, einfach nicht wichtig genug zu sein, um so grundlegende Dinge zu besprechen.
    „Ich hatte Angst, dass du dich aus Versehen verplapperst“, erklärte ihre Mutter in dem wenig überzeugenden Versuch, ihr Schweigen zu rechtfertigen. „Glaub mir, ich hatte keine Lust, laufend einen dieser Papparazzo an mir kleben zu haben.“
    Dass ihre Mutter erneut betonte, die Presse so lange wie möglich im Dunklen zu lassen, ließ sämtliche Alarmglocken in ihr klingeln. Normalerweise gierte Leanne nach der Aufmerksamkeit der Medien. Dass sie jetzt dazu überging, ihr Privatleben davor schützen zu wollen, war vollkommen untypisch und machte ihre Heiratsabsicht glaubwürdiger.
    „Na dann … Das hört sich

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