Fan Man
Spielzeug knalln dir eins vor den Latz, ich flieg rüber zum Yankee-Stadium. Puertoricanische Jungs, Mann, bewaffnet, in Kampfanzügen, trainieren im Wald. Wofür, Mann, trainieren sie?
Durch die Büsche, Mann, ungefähr fünfzig. Und hier kommt ihr Anführer, Mann, ein schneidig aussehender Schweinehund, Mann, in ner GI-Uniform, weiße Gamaschen, scharfe Uniform. Ich frag mich, Mann, würde er einen Fan kaufen?
»Hey, Mann, du brauchst einen von diesen Fans, Mann. Hör zu, Korporal, ne Brise, um den Staub von deinen Orden zu pusten. Schau, Mann, drückst einfach auf diesen Knopf … Moment, Mann, er klemmt, ich muß das Wasser rausschütteln …«
»Zur rechten Flanke, HO!«
»Ho ist richtig, Mann, Ho Chi Minh hatte einen, Mann, und du solltest auch einen haben. Ein Dollar fünfundneunzig, Mann, mit Batterien.«
»Eins, zwei, hat! zwei …«
Immer weiter durch die Büsche, Mann. Mann, der Typ braucht keinen Fan. Der is schon cool. Der hat seine eigne Armee. Mann, bald wird der Bürgermeister mitm kleinen weißen Hut aufm Kopf Piña-Colada auf der Einhundertsten Straße Ecke Amsterdam Avenue saufen, Mann. Paß auf, Mann. Die Puertoricaner, Mann. Überrollen uns, Mann. Es kommt, Mann. Jetzt irgendwann. RENN IN DIE BERGE, MANN!
»Gut, meine Herren, wir packen ein. Die Kabel einrollen. Großartige Veranstaltung, Vater. Die Kinder haben wunderschön gesungen. Wie haben Sie sie so gut hingekriegt?«
»Mit Dinosauriergesichtern.«
»OK, hombres, nochn biißchen Drommel!«
BUM BUMP BUM BUM BUM
BUM BUMP BUM BUM BUM
»Hallo, Horse, hallo, hörst du mich, Mann. Das Konzert ist OK gelaufen, Mann, wo immer du bist.«
Ich geh durch die Büsche, Mann, auf den großen öffnen Fußballplatz im Van Cortlandt Park, Mann, wo die puertoricanischen Fußballer den Ball treten, vielleicht irgend nen Kopf, und der Himmel, Mann, ist bewölkt und ein leichter Wind kommt auf. Ich komm raus auf die große grüne Rasenfläche, Mann, und geh zurück zur U-Bahn. Ich hab den Park durchwandert, Mann, hab Lebensenergien von meiner Kindheitserde aufgesammelt, Mann, und ich bin bereit für eine wahnsinnig sensible Probe, Mann, auf der ich die letzten kleinen delikaten subtilen Tonarten der größten Musik der Welt vereinigen werde.
Und denk dir, Mann, ich fühl nen Regentropfen.
»Hier spricht Horse Badorties, Mann, mit nem besonders aufgenommenen Wetterbericht auf Band, Mann. Es regnet, Mann, endlich. Ich hab diesen riesig schweren Schirm wochenlang rumgeschleppt, Mann, Tag ein Tag aus, und jetzt ist die Zeit gekommen, Mann, IHN ZU ENTFALTEN!«
Entfalte den großen Hot-Dog-Schirm, Mann, stoß die Rippen den Schaft rauf und breite ihn über meinem Kopf aus, Mann, eine wahnsinnige Fläche aus rotem weißen und blauen Stoff.
»Er ist aufgespannt, Mann. Er ist aufgespannt und über meinem Kopf. Mann, hör mal die Regentropfen draufschlagen. Die Fußballer rennen und suchen Schutz unter den Büschen, aber ich bin schon bedeckt, Mann. Ich geh langsam über den großen grünen Rasen zur U-Bahn, Mann, Beutel in der einen Hand, Schirm in der andren, lauf durch die Pfützen. Alles is cool, Mann, unterm großen Schirm. Horse Badorties ist bereit für den Monsun.«
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