Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fanal des Blutes

Fanal des Blutes

Titel: Fanal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
Gesicht und versperrte ihm die Aussicht. Doch er kam nicht eine Sekunde dazu, Bedauern zu verspüren. Mit einer geschmeidigen Bewegung hatte Lilith sich umgedreht. Waren damit auch die festen Rundungen seinem Blick entzogen, so empfand er ihre Berührung auf seiner Brust dafür um so reizvoller.
    Unwillkürlich stöhnte er auf, doch Lilith erstickte den Laut mit ihren Lippen und ihrer Zunge, die ihn in Sekundenschnelle zum Wahnsinn treiben wollte. Seine Hände krallten sich in ihre Pobacken, sein Unterleib bäumte sich ihr entgegen. Sie löste ihren Mund von seinem. Mit einem rauhen Lachen rutschte sie bereitwillig in die richtige Position, und während die Sonne malerisch im Pazifik versank, explodierte in seinem Innern die Leidenschaft in einem Farbspektakel, welches das Naturschauspiel am Horizont noch übertraf.
    Als sie beide wieder zu sich kamen, ihr stoßweises Atmen nach und nach in gemäßigteren Rhythmus übergegangen war, hatte sich der Himmel zu einem samtigen Blauschwarz verdunkelt. Hier und da blitzten erste Sterne auf. Vom offenen Meer wehte eine frische Brise herüber, die ihre erhitzten Leiber angenehm abkühlte.
    »Ah!« Lilith räkelte sich an seiner Seite. Er wußte, wie gut ihr das Dämmerlicht tat. Denn der gleißende Sonnenschein, dem sie den Tag über ausgesetzt war, war ihrem Naturell nicht gerade zuträglich.
    Eine Halbvampirin, fuhr es durch Darrens Kopf. Halb Mensch, halb Bestie. Faszinierend...
    Ebenso einzigartig wie das schwarze Geflecht, das bislang wie ein breiter Gürtel um ihre Taille gelegen hatte, sich in diesem Augenblick aber regte und fürsorglich als federleichte Decke über beide Körper ausbreitete.
    Der Symbiont. Ein »lebendes Kleid«, das auf Liliths Befehl hin jede erdenkliche Form annehmen konnte.
    Darren verzog das Gesicht. Der Anblick von Liliths stellenweise mit Sand panierter, alabasterfarbener Haut hatte ihm besser gefallen als der des schwarzen Tuches, das ihre aufregenden Körperformen nur erahnen ließ.
    Vorsichtig versuchte er seine Hand unter den Stoff zu schieben, darauf gefaßt, daß Liliths merkwürdiger Begleiter ihm den begehrten Zugang unter Umständen schmerzhaft verwehren würde. Doch nichts dergleichen geschah. Bereitwillig ließ sich das Tuch an einer Stelle anheben. Erfreut legte Darren seine Hand auf Liliths flachen Bauch. Sein kleiner Finger berührte ihre seidigen Schamhaare. Wie von selbst begann er verspielt in ihnen zu kraulen. Lilith seufzte behaglich auf.
    Doch dann mischte sich ein anderer Ton in ihr Seufzen: ein enervierendes Schrillen, das erst ganz sacht vom Wind über das Meer herangeweht wurde, bald aber wie ein Dröhnen über dem Strand lag und die Sonne zu verfinstern schien.
    Darren blinzelte - und das Licht erlosch, von einem Moment zum anderen. Plötzlich war es stockdunkel.
    Er brauchte Sekunden, um sich von dem Schrecken zu erholen und in die Wirklichkeit zu finden.
    Er lag in seinem Bett. In dem Haus an der Paddington Street. Und das Liebesspiel am Strand . war nichts weiter gewesen als ein erotischer Traum.
    Darren fühlte Enttäuschung in sich aufsteigen, zusammen mit der Wut über den Anrufer, der ein Zusammensein mit Lilith zerstört hatte, wie es in Wirklichkeit nie (noch nicht!) stattgefunden hatte. Sie kannten sich erst zu kurz, und was Darren über Lilith erfahren und mit eigenen Augen gesehen hatte, war auch nicht dazu angetan, daß er seine Bemühungen forciert hätte. Daß er sich im Grunde seines Herzens trotzdem nach ihr sehnte, bewies ihm nicht erst dieser Traum. Es war eine verrückte Situation, hin- und hergerissen zwischen Verlangen und Abscheu.
    Darrens Hand tastete nach seinem Mobiltelefon, das auf dem Beistelltisch neben ihm lag, fand es aber nicht gleich. Das grelle Klingeln war derart penetrant, daß er sich einmal mehr verfluchte, sich nicht ein Handy mit einem angenehmeren Signalton angeschafft zu haben.
    Er hatte weiß Gott keine Lust, aufzustehen und das Gespräch anzunehmen, aber er war nun mal an diesem Wochenende zum Bereitschaftsdienst in der Pathologie eingeteilt.
    Wie spät war es eigentlich? Er versuchte die Digitalanzeige seiner Armbanduhr zu erkennen, doch obwohl sich seine Augen mittlerweile halbwegs an das im Zimmer herrschende Dämmerlicht gewöhnt hatten, konnte er die Uhrzeit nicht erkennen. Fluchend schaltete er die Nachttischlampe ein - und kniff die Augen zusammen, als das Licht ihn blendete. Dann schnappte er sich das Handy, drückte die Annahmetaste und sah gleichzeitig ein zweites

Weitere Kostenlose Bücher