Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an
glaube ich. (Ich könnte übrigens gut damit leben, wie Molly zu sein, wenn ich einmal älter bin.)
Außer mir und Mollys Freundin Liza gehörte noch Lacey, die Ehefrau von Hunters bestem Freund, zu uns Brautjungfern.
Wie sich in letzter Sekunde herausstellte, hatte auch Lacey eine Überraschung parat. Wegen des größeren Umfangs ihrer Taille passte ihr das Kleid plötzlich nicht mehr. Noch schlimmer war nur noch, dass sie sich aufgrund ihrer morgendlichen Übelkeit (am Nachmittag!) während der hektischen Änderungen an ihrem Kleid andauernd hinsetzen musste.
Hunter hatte sich in einen kitschigen, verliebten, trotteligen Kerl verwandelt, aber sein Trauzeuge Ty war noch schlimmer. Der Kerl war ständig um Lacey herum, bis sie ihm schließlich sagte, dass er sie endlich in Ruhe lassen solle. Wenigstens bis nach dem Jawort. Danach konnten sie die Hände nicht voneinander lassen. (Blödsinn. Es war zwar unhöfich, ihnen dabei zuzusehen, aber ich hoffe, dass ich eines Tages einen Kerl kennenlernen werde, der mich so liebt.)
Robin war Trauzeugin, und sie sah fantastisch aus wie immer. Dad führte Molly in die Kirche, und ich war überhaupt nicht eifersüchtig. (okay, höchstens ein bisschen.) Und dann hat er den Rest des Tages mit Sonya verbracht. Auch die beiden benehmen sich wie zwei verliebte Turteltauben. Ich fühle mich dieser Tage ganz schön von Liebesdemonstrationen umzingelt.
Mollys Mutter tauchte natürlich auch auf – sie trug ein cremefarbenes Kleid! Wenn ich die Braut gewesen wäre, wäre ich ziemlich sauer gewesen, aber Molly schien es nicht zu stören. Sie wirkte sogar froh, dass ihr Drachen von Mutter aus Europa angereist war, obwohl sie einen Mann mitgebracht hatte, der sich selbst Graf von Irgendwas nannte.
Was mich betrifft: Ich habe zuerst mit Dad und danach mit Hunter getanzt. Sie bewegen sich beide sehr geschmeidig. Dann fragte mich Seth, ob wir tanzen wollen. Es machte mir großen Spaß, obwohl er mir dauernd auf die Füße trat.
Ich hab beinahe Angst, es zu beschreien, aber Molly hat recht. Das Leben ist schön. Wie ich sie zu Hunter sagen hörte, haben sie einen langen, harten Weg gewählt, um da anzukommen, wo sie jetzt sind, aber am Ende werden sie hoffentlich für den Rest ihres Lebens glücklich miteinander sein und nicht mehr als die üblichen Kratzer abkriegen.
Ja. Damit kann ich leben.
– ENDE –
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