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Fangjagd

Fangjagd

Titel: Fangjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Gelegenheit wahr, Nancy auf andere Gedanken zu bringen – sie irgendwie abzulenken. Als er ihr den Bericht zeigte, den Blanche ihm gegeben hatte, wollte sie wissen, ob das das Schriftstück sei, das er gestern Abend noch studiert habe, als sie eingeschlafen sei. Newman nickte zustimmend und zeigte ihr drei Seiten, die er angemerkt hatte.
    „Seine Unterschrift auf diesen Belegen für Millionenbeträge ist deutlich genug. Viktor Signer. Er leitet die Zürcher Kreditbank und ist das prominenteste Mitglied des Goldklubs, der hinter Grange steht. Ich schlage vor“, fuhr Newman fort, „daß wir nach dem Frühstück Beck in seiner Dienststelle aufsuchen – falls er im Büro ist, aber davon bin ich überzeugt. Er wohnt beinahe dort…“
    Nancy reagierte nicht auf seinen Vorschlag. „Grange, Signer und Kobler sind also die treibenden Kräfte des Unternehmens Terminal?“
    „So sieht’s allmählich aus“, bestätigte der Engländer. Er runzelte die Stirn. „Hast du gehört, daß ich von Beck gesprochen habe? Bist du damit einverstanden, daß wir anschließend zu ihm gehen?“
    „Ja, das wäre vermutlich am besten…“
    Beck, der frisch rasiert und nach Toilettenwasser duftend, hinter seinem Schreibtisch saß, hörte interessiert zu, als Nancy ihr Telefongespräch mit Kobler wiedergab. Zwischendurch sah er mehrmals zu Newman hinüber und deutete durch leichtes Stirnrunzeln an, daß ihm ihre ruhige, völlig gelassene Sprechweise Sorgen machte. Als sie mit ihrem Bericht fertig war, bat er Gisela durch die Gegensprechanlage zu sich und erwartete sie an der Tür, als sie hereinkam.
    „Du bleibst bei Frau Dr. Kennedy, bis wir zurückkommen“, flüsterte er Gisela zu. „Laß sie auf keinen Fall aus den Augen – nicht einmal für ein paar Sekunden. Ich glaube, daß sie einen schweren Schock erlitten hat.“
    Beck sprach lauter weiter. „Kommen Sie bitte mit, Bob? Ich möchte Sie mit jemand bekannt machen.“
    Draußen im Korridor schloß er die Tür hinter sich und verschränkte die Arme. Er schob die Unterlippe vor, als wisse er nicht recht, wie er sich ausdrücken sollte.
    „Seit Ihrer Ankunft habe ich Ihnen angemerkt, daß es Ihnen schwergefallen ist, irgend jemand zu trauen – vermutlich aus guten Gründen. Ich weiß, daß das auch für mich gilt. Wir gehen jetzt in die Funkzentrale. Sie kennen Leupin. Sie müßten seine Stimme wiedererkennen. Etwa seit Mitternacht hat eines unserer Kamerateams mit seinem Wagen am Waldrand über der Klinik Bern Stellung bezogen, um sie zu beobachten. Von der Funkzentrale aus können Sie Leupin fragen, was Sie wollen – unter Beachtung der Sicherheitsbestimmungen, versteht sich –, auch nach seiner gegenwärtigen Position. Ich will damit erreichen, daß Sie wieder Vertrauen zu mir haben, denn ich brauche auch Ihre Hilfe…“
    Sie hielten sich nur wenige Minuten in der Funkzentrale auf.
    Newman erkannte Leupins Stimme sofort wieder. Der Kriminalbeamte bestätigte, daß sie sich „am Waldrand“
    befanden, und fügte hinzu, daß sie beobachtet hatten, wie „der bekannte Wagen einer berühmten Persönlichkeit gegen Mitternacht das fragliche Gelände verlassen hat…“
    Newman überlegte sich, daß das bedauerlicherweise mit der Behauptung übereinstimmte, Grange habe bei Jesse Kennedy Cholera diagnostiziert, habe den Leichenschein unterschrieben und sei zu diesem Zweck in der Klinik gewesen, nachdem er den Empfang im Bellevue Palace verlassen hatte. Der Engländer fragte Beck, ob es möglich sei, sich irgendwo ungestört zu unterhalten. Daraufhin führte Beck ihn in einen Vernehmungsraum und schloß die Tür hinter ihnen.
    „Diese Kassette“, sagte Newman und legte die bespielte Minikassette auf den Tisch, „enthält die Aufzeichnung eines Gesprächs mit Manfred Seidler, der darin zugegeben hat, sowjetische Gasmasken für Professor Grange beschafft zu haben. Nancy kann durch eidesstattliche Erklärung bestätigen, daß sie dieses Gespräch mitgehört hat – aber nicht gerade heute, wenn’s Ihnen recht ist. Und das hier ist ein Film mit mehreren Aufnahmen der Gasmaske, die Seidler Ihnen übergeben hat.“
    „Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar“, antwortete Beck.
    „Und das hier ist eine Patrone aus einem Gewehr, mit dem auf einen Mitarbeiter Granges geschossen worden ist. Ich spreche von Willy Schaub, dem Hausmeister. Sie finden ihn unter dieser Adresse. Ich habe ihm verboten, die Wohnungstür zu öffnen, aber wenn Sie Ihren Dienstausweis vor den Spion halten, macht er

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