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Fanny Hill

Fanny Hill

Titel: Fanny Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Cleland
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Mut gab mich selbst auszukleiden, und da ich mich schämte, bis aufs Hemd nackt vor ihr zu stehen, machte ich, dass ich schnell ins Bett kam. Phöbe lachte und legte sich gleich darauf zu mir. Sie war, wie sie sagte, fünfundzwanzig Jahre alt, wobei sie mindestens zehn Jahre bei sich behielt, die Verwüstungen abgerechnet, die ein langes Hurenleben und warme Bäder an ihrem Körper angerichtet und sie frühzeitig in die Notwendigkeit versetzt hatten, die Wollust zu lehren, statt sie selbst zu erfahren.
    Meine Lehrerin hatte sich kaum niedergelegt, als sie auch schon, um keine Zeit zu verlieren, nahe an mich heranrückte, mich umarmte und heftig küsste. Das kam mir sehr seltsam vor; aber da ich es für Londoner Mode der Freundschaft hielt, ließ ich es auch an mir nicht fehlen und gab die Küsse mit allem Feuer zurück, dessen meine naive Unschuld fähig war. Das machte sie kühner und sie gab ihren Händen eine merkwürdige Freiheit, ließ sie auf meinem Körper herumwandern, den sie betasteten, drückten, zwickten, was alles mir mehr heiß machte, als dass es mich hätte beunruhigen oder beleidigen sollen. Auch was sie alles über meine Schönheit sagte, trug nicht wenig dazu bei, mich in einem gewährenden passiven Zustand zu erhalten, und da ich nichts Schlimmes kannte, fürchtete ich auch nichts, besonders von einer Person, die mich gegen alle Zweifel an ihrem Weibtum damit sicher gestellt hatte, dass sie meine Hände ein paar große Brüste betasten ließ, die ganz schlaff herunterhingen. So lag ich also ganz zahm und willig da, wie sie es nur wünschen konnte. Ein mir ganz fremdes, nie gefühltes Vergnügen spürte ich; Phöbes Hände liefen wie ein Feuer auf meinem Körper hinauf, hinunter — es brannte, wo sie mich berührte. Erst beschäftigten sie meine Brüste, wenn man die zwei ganz kleinen harten Hügelchen so nennen kann; dann glitten die Hände den Bauch hinunter, dort hin, wo mir vor wenigen Monaten erst das seidenweiche Haar gewachsen war. Aber nicht zufrieden mit den Außenwerken, griff sie nun auch den Hauptplatz an, und da begann ein Winden, Drehen, Bohren, bis sie endlich einen Finger hineinbrachte. Wäre sie nicht so allmählich vorgegangen und hätte sie mich nicht dadurch so in Hitze gebracht, dass meine Schamhaftigkeit nicht mehr imstande war, sich zu widersetzen, ich wäre sicher aus dem Bett gesprungen und hätte um Hilfe geschrieen. So aber hatte das Befühlen und Betasten mein Blut mächtig erregt, besonders an der von der Natur ganz besonders ausgezeichneten Stelle, wo nun zum erstenmal fremde Hände gierig beschäftigt waren, — bis ein Seufzer Phöbe zu verstehen gab, dass sie mir Schmerz verursache. Wie ich mich dehnen und strecken musste, wie ich schwer atmete und mir das Herz im Hals schlug — alles das hatte natürlich diese erfahrene, geile Hexe leicht überzeugt, dass ich über ihr Tun mehr vergnügt als beleidigt wäre. Und während all dem küsste sie mich immer wieder und flüsterte: wie schön du bist. …! oder: wäre ich doch ein Mann …! und dabei immer Küsse, wild und aufregend. Ich war ganz betäubt und außer mir; keines Gedankens fähig; es schüttelte mich nur so, und schließlich weinte ich vor Lust.
    Die in allen Wolllüsten erfahrene Phöbe fand, wie es scheint, in der Ausübung ihrer Kunst, junge Mädchen abzurichten, die Befriedigung eines eigentümlichen Geschmackes, für den sich kein Grund angeben lässt. Nicht als ob sie die Männer gehasst oder ihnen ihr eigenes Geschlecht vorgezogen hätte, aber es trieb sie irgend was, vielleicht Sättigung am gewöhnlichen Genuss, zu Frauen, wenn sie sich ihr boten. Da sie nun meiner sicher war, zog sie die Bettdecke weg, und ich sah mich nun nackt ausgestreckt und unfähig, irgendetwas zu verhindern. Die Röte auf meinem Gesicht kam sicher mehr vom Verlangen als von der Scham. Das Licht, das Phöbe die ganze Zeit über und sicher nicht ohne Absicht hatte brennen lassen, warf seinen vollen Schein auf meinen entblößten Körper.
    »Du musst nicht denken«, sagte Phöbe. »dass du alle diese Schätze vor mir verbergen darfst, meine süße Kleine. Meine Augen wollen sie fast ebenso wohl haben wie meine Hände. Wie fest dein Busen ist, lass mich ihn küssen, — und wie weich das Pelzchen, lass mich sehen — nein, ich halt es nicht länger aus, da —-» und nahm meine Hand und zog sie, wohin man leicht vermuten wird. Das war nun wohl ein großer Unterschied! Die Öffnung, zu der sie meine Hand zog, gab allen meinen

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